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Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Titel: Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Roux
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vorhast, mach schnell!«
    Durch das Wummern des Baseballschlägers und das Klatschen der Axt kann ich ihn kaum hören. Phil und Matt stehen hinter ihm und prügeln auf alles ein, was zu nah kommt.
    »Janette, du musst dich konzentrieren, okay? Mach sie auf und schütte sie in den Abfluss, verstehst du?«
    Sie nickt verzweifelt, Tränen laufen ihr übers Gesicht, als sie den Korkenzieher nimmt, den ich ihr in die zitternden Hände drücke. Ich reiße die Türen unter der Spüle auf, schaufle 00 und Abflussfrei und Schwämme zur Seite, bis ich es finde, ganz hinten versteckt. Ein kleiner Silberschatz mit einer roten Kappe. Der Wäscheschrank kommt als Nächstes. Ich renne hin und greife ein altes, dünn gewordenes Laken. Glücklicherweise haben wir die Feuerzeuge leicht erreichbar deponiert. Janette hat die erste Flasche fast geleert. Ich nehme sie ihr ab und schüttele heftiger, beobachte, wie der gute Pinot noir im Abfluss verschwindet. Janette öffnet die nächste Flasche, während ich mir ein Feuerzeug zwischen die Zähne klemme und einen langen Streifen Stoff von dem Laken reiße. Ich reiße noch zwei ab und drehe die rote Kappe vom Terpentin. Als der Pegel in der Flasche hoch genug ist, bringen die Dämpfe Janette zum Würgen. Jetzt noch eine, und dann die letzte.
    »Allison! Mach schnell! Scheiße!«
    »Bin fast so weit!«, schreie ich zurück. Ich stopfe die Stoffstreifen in die Flaschenhälse und die Korken wieder obendrauf.
    Nur ein Letztes noch … Ich renne zurück ins Schlafzimmer und packe das Laptop ein, wobei ich es fast fallen lasse, als ich es in den Rucksack schiebe, den ich diagonal über eine Schulter werfe. Ted keucht schon vor Erschöpfung, als ich wieder im Wohnzimmer ankomme, seine Hiebe werden unregelmäßiger.
    »Okay, wir müssen uns einen Weg zur Feuertreppe frei machen. Für die Deckung unseres Rückzugs ist gesorgt.«
    Ted gibt mir die Axt zurück, und zusammen mühen wir uns, einen Pfad freizulegen. Er ist nicht sehr sicher, und mehr als einmal fühle ich, wie mir das Herz in die Kehle steigt, wenn mich eine Hand am Ärmel oder am Schuh packt. Ted geht mit Matt und Phil voraus, Janette bildet die Mitte und trägt meine Flaschen. Matt hat eine Hand in Dappers Nacken und zerrt den Köter mit sich. Ich höre, wie sich das Fenster öffnet, dann das Klong-klong ihrer Füße auf den Eisenstufen der Feuertreppe. Meine Hände sind so fest um die Axt gekrampft, dass ich fühle, wie meine Knöchel vor Wut knirschen. Wenn ich nicht fest zupacke, rutscht sie mir aus den verschwitzten Händen. Ich habe immer noch das Feuerzeug im Mund. Es fällt schwer zu atmen und zu klettern, aber ich schaffe es. Das Apartment füllt sich immer mehr, und der Geräuschpegel steigt von dem Kreischen und Grunzen. Eine ganze Tischgesellschaft von hungrigen, wütenden, verzweifelten Untoten schiebt sich durch die Tür. Sie zerren aneinander, um zu uns vorzudringen.
    »Okay! Wir sind draußen!«
    »Los, die Leiter runter!«, rufe ich und nehme das Feuerzeug aus dem Mund. »Los! Los!«
    Ich ducke mich auf der Feuertreppe unter dem Küchenfenster und halte es offen. Das Apartment ist jetzt randvoll, und die Körper, mit offen hängenden Mündern, in denen Zungen entweder ganz fehlen oder nur noch an einer Muskelfaser hängen, winden sich schon in die Küche. Ich habe das noch nie gemacht, aber ich habe es im Fernsehen gesehen, und das muss jetzt reichen. Ich zünde den ersten Lumpen an, weiß nicht, wie lange ich warten muss, und entscheide mich, sofort zu werfen. Das ist sowohl eine gute als auch eine schlechte Entscheidung.
    Der Cocktail explodiert irgendwo im Wohnzimmer und der Feuerschwall ist unglaublich. Er reicht durch die Küche, die Hitze schlägt durch das Fenster hinaus auf meine Brust. Um ein Haar stürze ich vom Balkon, schaffe es aber gerade noch, auf den Füßen zu bleiben, mein Rücken schreit vor Schmerz. Ich spüre Hitze im Gesicht, wo die Feuerzunge mir die Haut geleckt hat. Ich rutsche die Leiter runter und winke die anderen auf Abstand. Dann trete ich ein paar Schritt rückwärts, bevor ich den zweiten Molly anzünde und ihn genau in das Fenster schleudere. Feuer und Körperteile fliegen in die Luft und ergießen sich über unsere Köpfe und die Außenmauer. Wir sind jetzt draußen, hinter dem Laden, und das Gebäude beginnt zu brennen.
    Ich erinnere mich an das Gewinsel von Dapper, als er zu meinen Füßen sitzt und mir die Hände leckt.
    »So«, sage ich und wende mich an die anderen. Ich muss

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