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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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nichts. So ein Ding braucht nur eine halbe Stunde auf der Straße zu stehen...«
    Dannys Vater setzte sich. »... ein Herd fiel aufs Auto«, unterbrach er den Polizisten, als könne er es selbst nicht glauben. »Ein Herd. Jemand hat es fertiggebracht, ganz obendrauf einen Gasherd zu packen.«
    »War der Container nicht gesichert?« fragte Dannys Mutter. »Brannten keine Lampen?«
    »Zerschlagen«, sagte der Polizist. »Von Rowdies.«
    »Mitten durch die Motorhaube«, sagte Dannys Vater. »Wie eine Bombe.« Zum ersten Mal schaute er seine Frau an. »Es war zum Lachen.«
    »Ist der Wagen in Ordnung?«
    Dannys Vater guckte sie an. »Machst du Witze?«
    »Wir gehen dann wieder«, sagte die Polizistin. Sie schaute Dannys Vater an. »Sollen wir Sie nicht doch ins Krankenhaus bringen? Nur um ganz sicher zu gehen?«
    »Nein danke, mit mir ist alles in Ordnung.«
    Die Polizisten verließen das Haus, und Danny schloß hinter ihnen die Tür. Lisa kam die Treppe herunter und wollte die Geschichte auch hören. Dannys Vater stützte sich schwer auf den Küchentisch. Er sah benommen aus. »Es war zum Lachen«, wiederholte er mit leerem Blick.
    »Ich mache Tee«, sagte Lisa.
    »Ist es ein Totalschaden«, wollte die Mutter wissen.
    »Mit einem Gasofen im Motor möchte ich das fast annehmen. Das dürfte wohl als Totalschaden gelten. Sie geben nicht nach, wenn man drauffährt, diese Container. Keinen Zentimeter.«
    »Sie dürften nicht auf der Straße stehen«, sagte die Mutter. »Ich hab’ immer gesagt, daß das gefährlich ist.«
    »Was ist mit dem Hund?« fragte Danny. »Hast du ihn trotzdem noch erwischt?«
    »Nein. Wenn ein Hund sieben Leben hat, wie man sagt, hat dieser jetzt noch sechs vor sich.«
    »Gilt das nicht für Katzen?« fragte Lisa.
    Dannys Vater drehte sich zu ihr um. »Ja, du hast recht, Katzen. Mir brummt der Schädel. Ich nehme nicht an, daß wir Aspirin im Haus haben, oder?«
    »Nein.«
    »Ich habe welches«, sagte Lisa. »Eine Sekunde, ich hole meine Tasche.«
    Sobald sie aus der Küche war, wandte sich die Mutter an Danny, als habe sie nur auf diese Gelegenheit gewartet. »In Zukunft bleibst du mir aus ihrem Zimmer«, sagte sie.
    »Was?«
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe.«
    Der Vater schaute fragend hoch. »Worum geht’s?«
    »Das erklär’ ich dir später.«
    Danny schaute sie an. »Was erklärst du ihm später?«
    »Das weißt du ganz genau.«
    »Eben nicht! Was soll ich getan haben?«
    »Du weißt es!«
    »Oh, Scheiße.«
    »Danny!« kam es warnend vom Vater.
    »Ich hab’ nichts getan«, verteidigte sich Danny. »Erklärt mir vielleicht mal jemand, worum es hier geht?« sagte der Vater.
    »Nichts, was Folgen hätte.«
    »Was hat keine Folgen?« Lisa gab dem Vater die Aspirintabletten und ging zum Spülstein, um ein Glas mit Wasser zu füllen.
    »Ich habe Danny gesagt, daß er in Zukunft aus deinem Zimmer bleiben soll.«
    Lisa richtete sich kerzengerade auf und drehte sich langsam um. »Wie bitte?«
    »Ich denke, es ist am besten so.«
    »Was genau möchtest du damit sagen, Linda?«
    »Ich will gar nichts damit sagen. Ich halte es bloß nicht für gut, wenn er ständig bei dir ein- und ausgeht. Das ist alles.«
    Lisa wurde blaß. »Ich habe dir erklärt, wie es war.«
    »Du hast mir eine mögliche Erklärung gegeben.«
    »Du glaubst mir also nicht?«
    »Es hat nichts damit zu tun, ob ich dir glaube oder nicht.«
    »Worum geht es?« Das war ein weiterer Versuch des Vaters.
    »Die beiden waren oben im Zimmer, und der Himmel weiß, was sie da gemacht haben. Neulich habe ich sie schon einmal vor der Tür erwischt — beim Küssen. Ich hätte gleich etwas sagen sollen, aber ich hab’s nicht getan. Leider.« Lisa und die Mutter begannen gleichzeitig zu reden. Danny war entsetzt und verlegen. Was glaubte die Mutter, daß sie gemacht hatten? Daß Nicky geschockt war von dem, was sie glaubte, gesehen zu haben, war verständlich. Aber die Mutter konnte doch nicht annehmen, daß zwischen ihm und Lisa wirklich etwas lief?
    Zeuge eines Streits zu sein war ihm immer unangenehm, und Lisa so voller Zorn zu sehen irritierte ihn gewaltig. Er stand stumm dabei, während die beiden Frauen sich gegenseitig zu überschreien versuchten. Er hatte das Gefühl, als müsse er gleich zuschlagen, wie der Held im Film die hysterische Frau ohrfeigt, damit sie wieder zu Verstand kommt. Und er bekam eine Ahnung davon, was Menschen dazu bringen kann, gewalttätig zu werden.
    Plötzlich erhob sich der Vater. »Ruhe! Haltet um

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