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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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Lisa spurlos an ihm vorübergegangen war. Sie hatte den eingerosteten Mechanismus seines Gehirns geölt und ihn auf eine ganz neue Art und Weise zum Laufen gebracht. Was auch zwischen ihm und Lisa geschehen war, er würde ihr immer zu Dank verpflichtet sein. Dafür — und für das Wunderspray zur Rückenstärkung natürlich.
    Aber was würde nun geschehen? Würde der Vater sie wirklich aus dem Haus werfen? Es wäre grausam, wenn das einträfe, wenn ihre Beziehung so gründlich mißverstanden würde.

    »Will er sie wirklich rausschmeißen«, fragte Andy.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ob dein Vater Lisa wirklich rausschmeißen will.«
    »Ich weiß nicht.« Danny öffnete ein hochformatiges Buch voll mit Fotografien von Bussen. »Ich hab’s aufgegeben, mir zu überlegen, was bei uns als nächstes passieren könnte.« Er blätterte die glänzenden Seiten durch. »Das ist wie ein Pornoheft mit Bussen«, sagte er. »Du bist der einzige Typ, den ich kenne, den Bilder von Bussen anmachen. Schau dir das an, genau den Auspuff hinauf fotografiert. Ekelhaft.«
    »Du solltest sie mal abgestrippt bis auf die Chassis sehen.«
    »Das ist doch pervers. Was ist so Besonderes an dem hier?« Er zeigte auf einen Bus, der für ihn aussah wie alle anderen Busse auch.
    Andy schaute ihm über die Schulter. »Andere Türen. Siehst du das nicht?«
    »Oh, natürlich. Wie viele verschiedene Typen gibt es eigentlich?«
    »Jede Menge. Du mußt nicht so tun, als würdest du dich dafür interessieren. Es macht mir nichts aus.«
    »Ich tu’ nicht nur so, ich bin interessiert. Das ist meine neue Haltung. Von jetzt an interessiere ich mich für alles.«
    »Was willst du mit Nicky machen?«
    »Ich weiß nicht genau. Was würdest du tun?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich möchte immer noch ihr Freund sein, aber ich trau’ mich nicht mal bis zu ihrer Haustür. Du weißt doch, wie sie ist. Sie wäre sogar fähig, mich umzubringen. Vielleicht könnte ich schreiben. Nein, es muß etwas Direkteres sein. Vielleicht sollte ich auch gar nichts tun. Vielleicht meldet sie sich ja.«
    »Was genau habt ihr eigentlich gemacht, als sie hereinplatzte?«
    »Nichts. Das ist ja das Blöde, wir haben nichts gemacht außer uns ein bißchen geknuddelt. Ein kleiner, freundschaftlicher... Ach, vergiß es. Ich versuche, mir vorzustellen, wie ich mich fühlen würde, wenn ich sie beim Knuddeln mit einem fremden Typen überraschen würde.« Er stand auf, von einer plötzlichen Entschlossenheit erfüllt. »Ich gehe zu ihr. Wenn sie mich umbringt, brauche ich mir wenigstens keine Gedanken mehr zu machen, was ich als nächstes tun soll. So, wie es jetzt ist, halte ich es nicht mehr aus.« Es war typisch, daß Dannys Entschlossenheit sich von Granit zu Sand verwandelt hatte, bis er vor ihrer Tür stand. Nur die Vorstellung, sie möglicherweise nie mehr zu sehen, hielt ihn vom Davonlaufen ab. Als er nach fünfminütigem Warten und mehrmaligem Läuten schloß, daß niemand hier sein könne, ging er mit gemischten Gefühlen nach Hause: Erleichterung, Enttäuschung und Besorgnis plagten ihn, weil das Problem ungelöst blieb.
    Lisa war weg. Er spürte es im selben Augenblick, in dem er das Haus betrat.
    Die Mutter stand gebückt bei der Waschmaschine, sortierte Wäsche und stopfte einen Teil davon in das Loch. »Du warst aber früh auf«, sagte sie.
    Er stand mitten in der Küche, die Hände in den Hosentaschen. »Ich hab’ auch nicht die halbe Nacht durchgequasselt.«
    »Wir haben ihr den Marschbefehl nicht gegeben, falls du das denkst. Dein Vater hat es nicht so gemeint.«
    »Natürlich nicht.«
    »Sie hat heute morgen einen Brief bekommen«, sagte die Mutter, ohne seinen beißenden Ton in der Stimme zu rügen. »Sie hat den Job gekriegt. Du weißt doch, das Gespräch, das sie am Mittwoch mit der schottischen Firma geführt hatte?«
    »Oh.«
    »Sie soll am vierzehnten dort anfangen. Es bleiben ihr also nur noch zwei Wochen.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Daheim. Sie will ein paar Tage bei ihrer Mutter verbringen. Am Montag ist sie wieder zurück.« Ungewollt hellte sich Dannys Gesicht auf. »Schaut ihn an, wie er strahlt«, sagte die Mutter. »Beim Pokern wärst du ein hoffnungsloser Fall.«
    »Ich mag sie.«
    »Das weiß ich. Sei nicht gleich wieder eingeschnappt. Ich hab’ andere Sorgen. Willst du das Neuste hören?«
    »Was?«
    »Dein Vater hat den Wagen nicht kaskoversichert.«
    Danny sah sie verständnislos an. »Was heißt das?«
    »Erst mal ist es illegal, einen Minicar ohne

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