Sie sind Dein Schicksal
gerade suchen, als ihr uns aufgehalten habt.«
»Es sind zu viele, als dass wir im Moment die Hütten durchsuchen könnten«, sagte Doc und stieß Hawk mit dem Ellbogen an. »Vielleicht sollten wir sie als Köder einsetzen, um ihn in die Wälder zu locken. Ich sehe einfach nicht, wie wir das durchziehen sollen, ohne das ganze Rudel anzulocken – und es gibt keine Zonengrenze, an der wir sie abschütteln können.«
»Himmel, das ist schlimmer, als Onyxia zu bewältigen. Wir können uns nicht ausloggen oder einfach 50 Punkte verlieren, wenn jemand alle in die Sache reinzieht«, beschwerte sich Spike.
»Viele Welpen! Kümmert euch darum!«, rief Doc, dann schmissen sich die drei Männer vor Lachen schier weg.
Nick, Dillon und ich wechselten einen hilflosen Blick. Keiner von uns wusste auch nur ansatzweise, worüber sie sprachen.
Ich schaltete mich ein und unterbrach ihr Gelächter. »Hey, vielleicht könnte ich für euch mit ihm reden. Ihn dazu bringen, dass er sich entschuldigt. Weswegen seid ihr überhaupt so wütend?«
Hawk schüttelte den Kopf, und sein fröhliches Grinsen wurde von einer finsteren Miene verdrängt. »Oh, auf keinen Fall. Du wirst versuchen, zu entkommen. Er muss für das zahlen, was er getan hat.«
»Was da wäre?«, drängte ich.
»Er war der beliebte Junge. Der Schulhoftyrann. Er hat uns in der Highschool vermöbelt, wann immer er uns erwischt hat – hat den Rest des Football-Teams gegen uns aufgehetzt …«
»Genau«, grummelte Spike und ballte die Hände zu Fäusten, bis ich seine Gelenke knacken hörte. »Sobald wir von meinem Großvater gehört haben, dass er hier ist …« Ah, also deckte Mr. Cassidy Spike, nicht Hawk. Da war die Verbindung. »… mussten wir ihn zahlen lassen. Die Jockstrap-Hüte und die Plastikbrüste beim Abschlussball waren nur der letzte Tropfen.«
Ich musste ein ungläubiges Lächeln unterdrücken. Diese Kerle waren offensichtlich sauer, was ich sogar verstehen konnte, weil Chaz ihnen gegenüber in der Highschool den dämlichen Sportler gegeben hatte. Aber dass sie ihren Groll so lange hegten, war mir unbegreiflich.
Nick und Dillon hatten keine solchen Skrupel. Sie lachten lauthals.
Doc warf durch seine dicke Brille einen Blick hinter sich. »Wir wollen ihn zahlen lassen, so wie er uns immer wieder hat zahlen lassen.«
»Plus, er hat mir die Freundin gestohlen«, erklärte Hawk und wedelte ungeduldig mit einer Hand in meine Richtung. »Er wird auch dich nur benutzen und verlassen. So, wie er es mit ihr getan hat. Du solltest nicht mit so einem Kerl zusammen sein.«
Genau. Ich schloss die Augen und atmete tief durch, um mich zu sammeln – eine echte Aufgabe, weil Nick und Dillon in der kleinen Küche immer noch lautstark wieherten –, dann stand ich auf und ging zur Tür.
»Jungs, es tut mir leid, dass Chaz in der Highschool gemein zu euch war, aber er ist jetzt eine völlig andere Person. Er hat mir mehr als einmal das Leben gerettet, und er ist ein sehr fürsorglicher Rudelführer. Warum suchen wir nicht zusammen nach ihm, und ich helfe euch, es auszudiskutieren? Vielleicht könnt ihr ja eine Art Handel schließen, und er macht es wieder gut. Auf diese Art wird zumindest niemand verletzt.«
Hawk musterte mich zweifelnd, aber er folgte den anderen, als sie aufstanden und sich hinter mir einreihten. Als sie näher kamen, stieg mir der Moschusgeruch von Werwesen in die Nase, auch wenn ich nicht bestimmen konnte, welche Art von Werwesen sie waren. »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass so jemand sich ändern kann. Ich will wirklich, dass er für das zahlt, was er getan hat.«
»Wir reden darüber. Er ist nicht mehr derselbe; ihr werdet schon sehen.«
Sie diskutierten nicht weiter, sondern folgten mir, als ich die Tür öffnete.
Nick rief flehend: »Hey, was ist mit uns?«
»Wir kommen zurück«, versprach ich. Wenn ich mir so ansah, wie die Nightstriker immer noch ihre Waffen umklammerten, konnte Nicks und Dillons herablassendes Lachen die Sache nicht besser machen, wenn ich versuchte, sie – oder Chaz – zur Vernunft zu bringen.
Kapitel 19
W ir waren uns nicht sicher, wo wir unsere Suche beginnen sollten. Nach einer kurzen Diskussion schnippte Hawk mit den Fingern in Richtung des großen, dürren Nerds. Docs Zunge fuhr aus dem Mund und testete die Luft. Dann zeigte er mit dem Finger in eine Richtung und wanderte davon. Die anderen folgten ihm eilig, ohne darauf zu warten, ob ich mich ihnen anschloss.
»Was seid ihr eigentlich genau?«,
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