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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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wieder in den Garten gehen?”
    “Aber sicherlich!” Er sah ihnen nach, wie sie davonsprangen und so die Hoffnung ihrer Mutter zunichtemachten, dass eine ihrer Töchter Miss Jesmonds Erben gefallen könnte. Mr Bowlby hatte seiner Frau nämlich erzählt, dass Jesmond wahrscheinlich nicht ganz mittellos sei. Nicht erwähnt hatte er allerdings, dass er Mr Fitzroy getäuscht hatte, und auch nicht, dass durch eine Ehe mit einer seiner Töchter die Geschäftspraktiken des Schwiegervaters erst gar nicht hinterfragt würden.
    Im Garten trafen die beiden Männer einander wieder. Bowlby führte Jesmond zu einem überladenen Büfett und nötigte ihn so lange, sich zu bedienen, bis Jesmond schließlich widerwillig einen großen Pokal Wein akzeptierte – dessen Inhalt er dann heimlich in die Büsche goss. Mit dem Ergebnis, dass Bowlby ihn kurz darauf mit dem leeren Glas in der Hand erspähte. “Habe ich es nicht gesagt? Der Wein ist gut. Nehmen Sie noch ein Glas.”
    Jesmond tat ihm den Gefallen – doch der Inhalt des zweiten Glases folgte dem ersten ebenso diskret in die Büsche. Er vermutete, dass Bowlby ihn betrunken machen wollte – und diesen Gefallen wollte er ihm nicht tun.
    Als er aus dem Gewürzgarten kam, stand plötzlich Georgie vor ihm, die ihn so erwartungsvoll musterte, dass er impulsiv fragte: “Was ist los, Mrs Georgie? Bekümmert Sie etwas?”
    “Absolut nicht, Fitz”, meinte sie süffisant lächelnd. “Ich habe eher das Gefühl, dass Sie etwas bekümmert. Schmeckt der Wein nicht?”
    “Sie haben mir nachspioniert!” Noch nie zuvor hatte ihn jemand ertappt! Mrs Georgie war doch eine kompliziertere Person, als er anfänglich vermutet hatte.
    “Zufällig”, gestand sie. “Ich wollte allein mit Ihnen reden, und so bin ich Ihnen gefolgt. Dabei wurde ich Zeuge, wie der Bankier Ihnen den Wein aufdrängte – habe ich recht?”
    “Durchaus. Was hat mich denn verraten?”
    “Das weiß ich nicht”, gab sie ehrlich zu. “Wir sollten nicht gemeinsam zurückgehen”, lehnte sie ab, als er ihr seinen Arm bot. “In einer kleinen Stadt wie Netherton wird schnell geklatscht.”
    “Ich beuge mich Ihrer besseren Kenntnis des Dorflebens”, erwiderte er barsch und entfernte sich schnell in die entgegengesetzte Richtung. Er wusste nicht, ob er sie bewundern oder verachten sollte.
    Doch bevor Jesmond weiter darüber nachdenken konnte, drängte Bowlby ihm erneut ein Glas Wein auf, und im Nu waren sie von Leuten umringt, die der Gastgeber seinem prominenten Gast vorstellen wollte. Jesmond hatte gerade die Bekanntschaft der aufgekratzten Miss Walton gemacht, als Kite sich ihm zögernd näherte. Sie hatten zwar verabredet, dass Kite etwa um diese Zeit kommen sollte, dennoch tat Jesmond unwillig. “Was ist, Kite? Müssen Sie mich unbedingt stören?”
    “Entschuldigen Sie, Mr Fitzroy”, antwortete Kite unterwürfig. “Könnte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen?”
    Jesmond wandte sich an Mr Bowlby, dem die Neugier auf der Stirn geschrieben stand. “Würden Sie mich einen Moment entschuldigen, Sir? Ich habe keine Ahnung, was meinen Sekretär veranlasst hat, herzukommen.”
    “Aber selbstverständlich!”, erwiderte Bankier Bowlby gönnerhaft.
    Jesmond bedeutete Kite, ihm zu folgen. Hinter einem Blumenbeet, wo sie von neugierigen Beobachtern zwar gesehen, aber nicht gehört werden konnten, sagte Jesmond: “Vorzüglich, Kite. So habe ich mir das vorgestellt.” Sie sprachen leise und vertraulich miteinander, dass man meinen konnte, sie besprächen dringende Angelegenheiten. “Ich habe tatsächlich eine Neuigkeit, Sir.”
    “Und?”
    “Auf dem Dachboden habe ich noch ein sehr interessantes Dokument gefunden.”
    “Nicht hier, Kite. Erzählen Sie mir später davon.” Und laut, dass die Nächststehenden es mithören konnten, schimpfte er: “Wissen Sie eigentlich, wofür Sie Ihren Lohn bekommen, Mann? Dafür, dass ich mit solchen Dingen nicht belästigt werde.”
    Der Bankier hatte verstanden: dieser Fitzroy war ein Müßiggänger, der einem Bankier, der seine Schwindeleien von der Großtante auf den Großneffen ausdehnen wolle, bestimmt keine Schwierigkeiten machte. Bowlby grinste, und einige Umstehende kicherten verhalten über das Spektakel, das ihnen ein dummer Müßiggänger geboten hatte.
    Nur Georgie fragte sich, was Fitz wirklich vorhatte.

5. KAPITEL
    In Whitehall saß Lord Sidmouth an seinem Schreibtisch. “Ziehen Sie diskrete Erkundigungen ein, weshalb Mr Fitzroy die Geschäftsbeziehungen mit Ben

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