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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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die Dokumente in der Bank einsehen. Das kann er nicht ablehnen.”
    “Er war so ein guter Freund, Georgie. Ohne ihn hätte ich das Gut schon längst verloren.”
    “Und nun, da es so weit ist, hört die gute Freundschaft auf.”
    “Er muss schließlich eine Bank führen.”
    “Hat er das gesagt?”
    “Ja, heute. Oh, Georgie, was soll ich nur machen?”
    “Hör auf meinen Rat, Caro. Lass es uns versuchen.”
    “Sollten wir nicht Garth um Hilfe bitten? Finanzgeschäfte sind Männersache.”
    “Hat dir der Bankier das auch gesagt?”
    Caro brauchte gar nicht zu antworten, Georgie sah auch so, dass es zwecklos war. Caro würde eher dem Bankier, der womöglich zweifelhafte Motive verfolgte, oder ihrem unzuverlässigen Bruder trauen als ihrer Schwägerin, nur weil die beiden Männer waren, Georgie hingegen eine Frau.
    Sie stand auf. Caro schien ruhiger, fast in ihr Schicksal ergeben. “Leg dich etwas hin, Caro. Ich schicke gleich deine Zofe.”
    “Meine Zofe”, jammerte Caro aufs Neue. “Wie lange werde ich die noch bezahlen können? Ich hätte John nie heiraten sollen. Meine Mutter war von Anfang an dagegen – einen Earl hätte ich heiraten können. Oh, was für einen Fehler habe ich gemacht!”
    Darauf konnte Georgie nichts antworten. War es ein Wunder, dass die Männer die Frauen für einfältig hielten? Wenn Caro nicht an die Lösung ihrer augenblicklichen Probleme dachte, sondern nur verpassten Möglichkeiten nachjammerte?
    Georgie war sich nicht sicher, ob sie dem Bankier misstrauen sollte. Getreu der Devise ihres verstorbenen Mannes, ‘verlass dich nie nur auf eine Meinung, hör stets eine zweite’, fand sie, dass auf jeden Fall noch jemand anderes Caros Finanzlage begutachten sollte. Mr Crane war nicht der Mann, an den sich Georgie wenden wollte. Er war alt und würde womöglich ihre Bitte als Misstrauen gegen den befreundeten Bankier Bowlby auffassen. Vielleicht war Fitz der Richtige. Nicht dass Georgie ihm viel finanzielle Kenntnisse zutraute, aber er war ein Mann von Welt. Das Erbe ihres Neffen stand auf dem Spiel, da galt es alles zu versuchen, selbst einen Fremden mit Familienangelegenheiten vertraut zu machen. Schlimmstenfalls würde Fitz nur bedauernd mit dem Kopf schütteln, bestenfalls würde er jemanden empfehlen, der weiterhelfen konnte.
    Georgie hatte vieles von ihrem verstorbenen Mann gelernt, vor allem, nie in der Vergangenheit zu leben. In der Gegenwart mussten die Probleme gelöst werden. Das waren im Moment Caros missliche Vermögenslage, der Bankier Bowlby und Fitz. Ihn werde ich um Rat fragen, wenn ich ihn das nächste Mal beim Spaziergang durch den Jesmond Park treffe, beschloss sie. Und zum ersten Mal wurde ihr bewusst, dass Fitz mittlerweile eine große Rolle in ihrem Leben spielte.

8. KAPITEL
    Sir Garth war wütend, als er nach seiner Rückkehr aus London von Bowlbys Ultimatum erfuhr. Seine einzige Sorge galt dem Umstand, dass ihm die angenehme Bleibe verloren ging, von der aus er Jesmond Fitzroy beobachten konnte. Manning machte nicht einmal den Versuch, seiner Schwester moralische Unterstützung zu geben. Im Gegenteil – er jammerte ebenso wie sie über verpasste Gelegenheiten und falsche Entschlüsse in der Vergangenheit. Schuld an der Misere waren einzig und allein Caros verstorbener Mann und ihr Schwiegervater.
    Schließlich konnte Georgie das Gejammer nicht mehr ertragen. Sie wollte mit Fitz sprechen und beschloss, ihn sofort aufzusuchen. Leise schlich sie sich aus dem Haus und schlug schnell den Weg durch den Park ein, der zum Hintereingang von Jesmond House führte. Sie schlüpfte durch das Gartentor, ging um das Haus, vorbei an den Gärtnern, die dabei waren, die Blumenbeete neu anzuordnen, und einigen Arbeitern, die ein Gerüst an der Seite des Hauses aufstellten. An der Vordertür stellte sie fest, dass die Glocke nicht funktionierte, aber glücklicherweise war die Tür nicht verschlossen. In der leer geräumten Eingangshalle stand ein Mann auf der Leiter und war damit beschäftigt, die verblichene grüne Tapete von den Wänden zu entfernen. Georgie machte sich durch mehrmaliges lautes Husten bemerkbar.
    “Ja, Miss?”
    “Wissen Sie, ob Mr Fitzroy zu Hause ist?”
    “Die sitzen alle in der Küche.”
    Am liebsten wäre Georgie sofort wieder umgekehrt – doch dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. “Wären Sie so nett und würden Mr Fitzroy bestellen, dass Mrs Herron ihn zu sprechen wünscht?”
    Der Mann zögerte einen Moment, dann murmelte er etwas, stieg

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