Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
Vom Netzwerk:
hätte volles Verständnis dafür.”
    Eine Weile schwiegen beide. Jesmond überlegte, ob er Georgie anvertrauen sollte, dass er fundierte Kenntnisse aus der Finanzwelt besaß. Ihr Bericht erhärtete seinen Verdacht, dass im Geschäftsverkehr zwischen dem Bankier Bowlby und seinen Nethertoner Klienten irgendetwas faul war. Für meine Ermittlungen ist es einfacher, wenn mich weiter alle für den eitlen Nichtstuer halten, entschied Jesmond schließlich.
    “Vergeben Sie mir mein langes Schweigen”, sagte er, da er bemerkte, dass Georgies Blick immer besorgter wurde. “Es fällt mir schwer, Ihnen einen Rat zu geben, da ich auch nicht viel davon verstehe. Am besten bitten wir Kite, seine Londoner Freunde zu konsultieren. Das dauert allerdings etwas. Könnten Sie Ihre Schwägerin überzeugen, den Bankier um einen Monat Aufschub zu bitten? Sie brauchen ja nicht zu erwähnen, dass der Vorschlag von mir kommt. Sie soll ihm sagen, dass es eine freundschaftliche Geste sei, nicht sofort bei Fälligkeit auf der Einforderung der Hypothek zu bestehen. Schließlich hat er ja nichts zu verlieren, wenn alles mit rechten Dingen zugeht. Wenn Sie erlauben, werde ich Kite sofort informieren – warten Sie, ich bin gleich zurück.”
    “Oh, Fitz, ich wusste, dass Ihnen etwas einfallen würde”, sagte Georgie erleichtert. “Lassen Sie sich Zeit, ich genieße es hier in der Sonne.”
    Jesmond fand Kite in der wieder eingerichteten Bibliothek. “Ich habe gerade erfahren, dass Bowlby höchstwahrscheinlich wirklich üble Tricks anwendet. In ein paar Tagen fahre ich diesmal persönlich nach London. Sie werden derweil hier nach dem Rechten sehen und verbreiten, dass ich mit Fieber im Bett liege. Niemand, einschließlich der Dienerschaft, wird erfahren, dass ich nicht im Haus bin.”
    “Auch Mrs Herron nicht?” wollte Kite wissen.
    “Auf keinen Fall – zu ihrer eigenen Sicherheit. Ich habe sie in dem Glauben gelassen, dass Sie es sind, der die Verbindungen zur Londoner Geschäftswelt besitzt und ihr – durch mich – einen Rat erteilen kann.”
    Kite gestattete sich ein verhaltenes Lächeln. “Wie gewöhnlich haben Sie an alles gedacht, Sir.”
    “Hoffentlich, Kite.”
    Georgie fiel ein Stein vom Herzen, als sie hörte, dass Kite helfen wollte. “Dann sind wir also Verbündete und müssen aufpassen, was wir sagen, wenn wir uns das nächste Mal treffen. Sie sind doch sicher heute Abend auch bei Mrs Firth zum Essen eingeladen?”
    “Die Crème von Nethertons Gesellschaft unter einem Dach vereinigt, und niemand weiß von unserem Geheimnis! Darf ich Ihnen jetzt im Salon Tee servieren lassen, während ich mich umziehe? Anschließend kann ich Sie dann zurückbegleiten.” Jesmond zögerte einen Moment, es war gewagt, aber er glaubte, dass die liberale Mrs Georgie Herron sein Angebot nicht missverstand. “Ich gehe jeden Nachmittag im Park spazieren. Vielleicht können wir uns dort, wo die Pomfret- und die Jesmond-Ländereien aneinandergrenzen, treffen – rein zufällig natürlich.”
    “Oh ja! Rein zufällig natürlich.”
    Georgie strahlte ihn an. Nur seine schmutzige Kleidung hielt Jesmond davon ab, sie vorsichtig in die Arme zu nehmen. Aber vielleicht war es gut so, denn er war sich nicht sicher, ob es bei der Vorsicht bleiben würde.
    Sir Garth Manning war dabei, einen Brief an Mr Beauchamp zu schreiben. Viel hatte sich in der vergangenen Woche ereignet, aber nichts – wie Garth fand –, was für Mr Beauchamp von Interesse sein mochte. Caro hatte Aufschub bei Bankier Bowlby erwirkt, Miss Waltons Hund war erschossen worden, Mr Jesmond Fitzroy lag mit Fieber im Bett, die Firths hatten eine Dinner-Einladung gegeben, im Jesmond House war ein Arbeiter vom Gerüst gefallen. Jesmond Fitzroy war so charmant wie immer, nahezu alle Frauen im Kirchspiel lagen ihm oder besser seinem vermeintlichen Reichtum zu Füßen – obwohl Garth glaubte, dass es damit nicht so weit her war.
    Als dieser Bericht Whitehall erreichte und Mr Beauchamp ihn mit einem anderen, den er am gleichen Tag aus Netherton erhalten hatte, verglich, seufzte er nachdenklich. Sein Spion, den er als Hilfsarbeiter nach Jesmond House eingeschleust hatte, bestätigte diesen Bericht zwar, doch er hatte außerdem etwas anderes mitgeteilt: Der angeblich kranke Mr Fitzroy war heimlich, nur mit Wissen seines Vertrauten Kite, nach London gereist! Beauchamp war wütend. Ein heimlicher Besuch in London! Sehr verdächtig! Aber noch obskurer war, dass Fitzroy sich als mittellos

Weitere Kostenlose Bücher