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Titel: Sie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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des Zweifelns. Einmal angenommen, nur dieses eine Mal kam der a

29
    Sein Bleistift verharrte mitten im Wort, als er den näher kommenden Motor vernahm. Er war überrascht, wie ruhig er sich fühlte - seine stärkste Empfindung im Augenblick war gelinder Zorn darüber, dass er ausgerechnet jetzt unterbrochen wurde, wo es anfing, wie ein Schmetterling zu schweben und wie eine Biene zu stechen. Annies Absätze klapperten im Stakkato den Flur entlang.
    »Verschwinden Sie vom Fenster.« Ihr Gesicht war angespannt und grimmig. Sie hatte den offenen Khakibeutel über der Schulter. »Verschwinden Sie vom F…«
    Sie verstummte, als sie sah, dass er den Rollstuhl bereits vom Fenster wegrollte. Sie vergewisserte sich, dass nichts von seinen Sachen auf dem Fenstersims lag, dann nickte sie.
    »Es ist die Polizei«, sagte sie. Sie sah angespannt, aber beherrscht aus. Der Schulterbeutel befand sich in bequemer Reichweite ihrer rechten Hand. »Werden Sie brav sein, Paul?«
    »Ja«, sagte er.
    Ihr Blick erforschte sein Gesicht.
    »Ich werde Ihnen vertrauen«, sagte sie schließlich und wandte sich ab. Sie machte die Tür zu, ersparte sich aber die Mühe, sie abzuschließen.
    Das Auto bog in die Einfahrt, das glatte, schläfrige Tuckern des großen Motors des Plymouth 442 war fast schon ein Markenzeichen. Er hörte, wie die Küchentür zugeschlagen wurde, und rollte sich so ans Fenster, dass er in einem verschatteten Winkel verborgen war, aber dennoch hinausspähen konnte. Der Streifenwagen fuhr bis dorthin,
wo Annie stand, und der Motor erstarb. Der Fahrer stieg aus und stand fast genau an derselben Stelle, wo der junge Polizist gestanden hatte, als er seine letzten vier Wörter sprach … aber da endete jede Ähnlichkeit. Jener Polizist war ein junger Mann von gerade eben zwanzig Jahren gewesen, ein Grünschnabel, der den lästigen Auftrag bekommen hatte, die kalte Fährte eines Dummkopfes von Schriftsteller zu verfolgen, der sein Auto in den Straßengraben gesetzt hatte und dann entweder tiefer in den Wald gewankt war, um zu sterben, oder der unbekümmert von dem ganzen Schlamassel davonspaziert war.
    Der Polizist, der sich jetzt hinter dem Lenkrad des Autos hervorschälte, war ungefähr vierzig, und seine Schultern schienen so breit wie ein Dachbalken zu sein. Sein Gesicht war eine kantige Fläche aus Granit, in die um die Augen und die Mundwinkel ein paar schmale Linien gemeißelt waren. Annie war eine große Frau, aber neben diesem Burschen sah sie fast schmächtig aus.
    Und da gab es noch einen Unterschied. Der Polizist, den Annie getötet hatte, war allein gewesen. Vom Beifahrersitz des Wagens stieg nun ein kleiner Mann in Zivil mit hängenden Schultern und schütterem blondem Haar aus. David und Goliath, dachte Paul. Mutt und Jeff. Jesus.
    Der Zivilbeamte ging nicht, er trippelte um den Streifenwagen herum. Sein Gesicht sah alt und müde aus, das Gesicht eines Mannes, der sich im Halbschlaf befindet … abgesehen von seinen hellblauen Augen. Diese Augen waren hellwach und überall gleichzeitig. Paul glaubte, dass er sehr schnell sein konnte.
    Sie kamen von zwei Seiten auf Annie zu, und Annie sagte etwas zu ihnen, zuerst sah sie nach oben, um mit
Goliath zu sprechen, dann drehte sie sich zur anderen Seite, senkte den Blick und antwortete David. Paul fragte sich, was geschehen würde, wenn er das Fenster wieder zertrümmern und wieder um Hilfe rufen würde. Er dachte, die Chancen standen etwa acht zu zehn, dass sie sie erwischen würden. Oh, sie war schnell, aber der große Cop sah aus, als wäre er trotz seiner Größe noch schneller und kräftig genug, mittelgroße Bäume mit den bloßen Händen auszureißen. Der verlegene Gang des Zivilen konnte ebenso eine bewusste Täuschung sein wie sein schläfriges Aussehen. Er glaubte, dass sie sie erwischen konnten … aber was sie überraschen würde, das überraschte Annie nicht, und das verschaffte ihr einen kleinen Vorteil.
    Der Mantel des Zivilbeamten. Trotz der sengenden Hitze war er zugeknöpft. Wenn sie Goliath zuerst erschoss, dann konnte es ihr durchaus gelingen, auch David eine Kugel zu verpassen, bevor er diesen gottverdammten pupsigen Mantel aufknöpfen und seine Pistole herausholen konnte. Dieser zugeknöpfte Mantel sprach mehr als alles andere dafür, dass Annie recht gehabt hatte: Bisher handelte es sich hier nur um eine Routineüberprüfung.
    Bisher.
    Ich habe ihn nicht umgebracht, wissen Sie. Sie haben ihn umgebracht. Wenn Sie den Mund gehalten hätten, dann hätte

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