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Sieben

Sieben

Titel: Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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schließlich hervor. Sparks holte mehrmals tief Luft und ballte die Fäuste, öffnete und schloß sie rhythmisch und bemühte sich, seine stürmischen Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Als Doyle ans Fenster zurückging, sah er, daß die Lichter näherkamen; es waren mindestens sechs, und vor dem Hintergrund des unter ihnen liegenden Schnees konnte er dunkle Umrisse ausmachen. Eine beachtliche Anzahl. Sie waren noch eine Viertelmeile entfernt und kamen schnell näher.
    Als Eileen Barrys Arm mit einem Leinenstreifen verarztet hatte, gesellte Larry sich zu Doyle ans Fenster. »Was sollen wir jetzt tun?« fragte Doyle. »Auf 'n Kampf können wir uns hier nich einlassen, Chef. Nich gegen so viele. Hier is keine Deckung und kein Land zu gewinnen. Zu viele Türen. Zu schwer zu verteidigen.«
    »Sagen Sie's ihm«, sagte Doyle und deutete auf Sparks.
    »Er weiß es«, sagte Larry. »Geben Sie ihm noch 'ne Minute.«
    »Mehr haben wir aber wirklich nicht.«
    Larry zwinkerte ihm zu. »Mehr brauchen wir auch nich.«
    Er nahm die Schrotflinte und stieß einen leisen Pfiff aus. Barry sprang auf die Beine und küßte Eileen auf die Wange. Dann entfernten sich die Brüder rasch aus der Kathedrale und stellten sich den Angreifern entgegen. Doyle konnte nun einzelne der Gruppe ausmachen. Die Meute bestand aus wenigstens zwei Dutzend. Eileen trat auf die Altarplatte. Um sie daran zu hindern, Sparks zu stören, gab er ihr zu verstehen, daß sie sich zu ihm ans Fenster gesellen sollte.
    »Stehen wir nur hier herum und warten auf sie?« fragte Eileen.
    »Nein«, sagte Doyle. Er brachte seine Pistole auf dem Fensterbrett in Position und zielte auf einen der ersten Fackelträger. Bevor er abdrücken konnte, hörte er zu seiner Linken den rollenden Donner der Schrotflinte. Schreie ertönten; zwei Gestalten der Gruppe gingen zu Boden. Der Mann mit der Fackel blieb stehen und schaute in die Richtung, aus der es geknallt hatte. Doyle feuerte, die Gestalt fiel um, die Fackel wurde vom Schnee gelöscht.
    »Hierher! Hierher, ihr Lumpenpack!«
    Weitere höhnische Schreie folgten. Doyle sah Barry die Laternen schwenken, der versuchte, die Gruppe von der Abtei abzulenken.
    »Kommt doch her! Schwingt die Hufe, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit!«
    Sechs der Angreifer liefen hinter Barry her; der Rest ging weiter auf die Ruine zu. Doyle leerte seine Pistole auf die näherrükkende Marschsäule und erledigte einen weiteren Mann. Als er nachlud, hörte er wieder das Krachen der Flinte und sah, daß ein Mann, der sich den Brüdern näherte, lautlos umfiel.
    Das Scharren des rutschenden Kistendeckels richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Raum. Sparks schüttete das Öl aus seiner Laterne in die Kiste, dann steckte er sie in Brand, indem er die Laterne auf ihr zerschlug. Die Kiste entflammte wie trockener Zunder. Sparks trat zurück, sagte etwas, das Doyle nicht verstand, und sah zu, wie das Feuer die Kiste auffraß. Er übergab seinen Vater der allerletzten Ruhe.
    »Wir sollten jetzt wirklich gehen, Jack«, sagte Doyle. Er gewahrte einen anständigen Abstand, als er die Pistole aufs neue lud.
    Sparks wandte sich von den Flammen ab und hob den Sargdeckel an seinen Griffen hoch. »Hierher«, sagte er und ging auf das Ende des Kirchenschiffs zu, durch das sie hereingekommen waren.
    »Was hat er damit vor?« fragte Eileen und deutete auf den Deckel.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagte Doyle. Sie j holten Sparks ein und liefen in den Vorraum, in dem sie ihre Schneeschuhe zurückgelassen hatten.
    »Die werden wir brauchen«, zischte Sparks.
    Als Eileen sie an sich nehmen wollte, kamen drei Vermummte durch den Haupteingang. Einer hob einen Morgenstern, um Sparks niederzuschlagen.
    »Jack!«
    Sparks wirbelte herum, senkte den Deckel und stieß ihn gegen die Brustkörbe der drei Vermummten. Seine Beine stampften heftig, als er die Angreifer zurückschob und an die Wand drückte. Doyle trat vor und feuerte methodisch zwei Schüsse auf jeden Vermummten ab, der sich hinter dem Holz krümmte. »Hinter Ihnen!« schrie Eileen.
    Zwei weitere Vermummte fielen sie aus dem Inneren der Kathedrale an. Doyle fuhr herum und drückte ab, doch die Pistole war leer. Als Sparks den Sargdeckel losließ und sich umdrehte, um sich den neuen Angreifern zu stellen, sackten die drei Erschossenen schlaff zu Boden. Eileen packte einen Schneeschuh an seinem Ende, schlug dem zweiten Angreifer damit fest ins Gesicht und riß ihn von den Beinen. Der Keulenhieb des

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