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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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habe.«
    »Ach, auf mich?« Michael warf einen Blick durch den riesigen Raum, der bis an den Rand mit Zuschauern gefüllt war.
    »Ja, ich bin einer der wenigen«, erwiderte der Earl mit jenem frechen Grinsen, das Frauen in Verzückung geraten ließ. »Durch seine geringere Größe ist Regmont flink und gewandt. Zudem hat er eine Ausdauer, wie ich sie selten erlebt habe und die der Grund ist, weshalb er so oft gewinnt. Er hält so lange wie kaum jemand durch. Und genau darauf wetten die anderen: dass Sie vor ihm ermüden werden.«
    »Meiner Ansicht nach hängt das davon ab, wie schwer und wie oft er getroffen wird.«
    Westfield schüttelte sein dunkles Haupt. »Für manche Männer, zu denen ich mich auch zähle, ist eine Niederlage eine Unannehmlichkeit, die wir zu vermeiden versuchen. Für andere Männer wie Regmont entspricht eine Niederlage einer Kastration. Noch lange nachdem Sie Ihren wie auch immer gearteten Groll gegen ihn abreagiert haben, wird sein gekränkter Stolz in ihm brodeln und gären.«
    »Es geht lediglich um Sport, Westfield.«
    »Ach was! Ich habe beobachtet, wie Sie ihn ansehen. Für Sie ist es eindeutig eine persönliche Abrechnung. Mir ist das egal. Ich will einfach nur meine Wette gewinnen.«
    Normalerweise hätte Michael über Westfields Bemerkung gelächelt, doch im Moment war er dazu viel zu wütend. Dennoch nahm er den Rat dankbar an. An dem breiten Grinsen, mit dem Regmont den Kampf dann begann, erkannte Michael, dass sein Gegner sich seines Sieges absolut sicher war. Obwohl Regmont es wahrlich verdiente, körperliche Schmerzen zu erleiden, fand Michael, dass Demütigung die schmachvollere und länger währende Strafe sein würde. Um seinen Kontrahenten in Sicherheit zu wiegen, wehrte er die ersten sondierenden Schläge ab, um dann all seine vergebliche Liebe für Hester und seinen Hass auf ihren verachtenswerten Gatten in einem einzigen Schlag zu bündeln.
    Weniger als eine Minute nach Beginn des Boxkampfs fiel Regmont ohnmächtig zu Boden.
    »Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du mich die ganze Zeit anstarrst.« Jess blickte quer über das Deck zu Alistair hinüber, der, an eine Kiste gelehnt, auf dem Boden saß. Er hatte den Gehrock abgelegt, ein Bein der Länge nach vor sich ausgestreckt und das andere angewinkelt als Unterlage für die Mappe mit Papieren, auf die er zu kritzeln schien. Diese Pose nahm er auch ein, wenn er im Bett las oder arbeitete, und der Anblick verzauberte Jessica jedes Mal aufs Neue.
    »Kümmere dich nicht um mich«, sagte er.
    Das war eine unmögliche Forderung angesichts dessen, wie kühn und verwegen er in Hemdsärmeln aussah. Angesichts seiner langen, kräftigen Beine in den maßgeschneiderten Breeches und den glänzend polierten Schaftstiefeln. Angesichts des Winds, der durch seine Haare strich, wie es Jessica gern tun würde.
    Es war ein schöner, leicht bewölkter Tag. Ein wenig kühl, sodass Jessica ein Tuch benötigte, aber dennoch angenehm. Sie war an Deck gegangen, um frische Luft zu schnappen, und eine Stunde später war Alistair mit seiner Mappe aufgetaucht. Er hatte es vorgezogen, sich ein Stück von ihr entfernt hinzusetzen, blickte aber oft und mit unerwarteter Intensität in ihre Richtung.
    Jess schnaubte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Petit-Point-Stickerei zu.
    »Hat die feine Lady Tarley mich gerade angeschnaubt?«, fragte er mit hochgezogenen Brauen.
    »Ladys schnauben nicht.« Sie fand es sehr anrührend, wie er sich neben seiner vielen Arbeit um ihre Nähe bemühte.
    Er war ein wahrer Freund geworden. Jemand, dem sie fast alles anvertraute. Es war ein Wunder, dass sie zwei Männer gefunden hatte, die sie genauso, wie sie war, haben wollten. Nicht wegen ihres tadellosen Auftretens, das ihr durch die harte Erziehung eingebläut worden war, sondern wegen der in ihrem Inneren verborgenen Frau, die sie erkannt hatten und wertschätzten.
    »Andere Ladys vielleicht nicht«, antwortete er leise genug, um nicht von fremden Ohren belauscht zu werden. »Doch du gibst alle möglichen köstlichen Laute von dir.«
    Die einfache Bemerkung genügte, um Jess zu erregen. Sie war eine Woche lang nicht mit ihm ins Bett gestiegen, und das Verlangen, das sie nun mit dem Ende ihrer Menstruation verspürte, war nahezu unerträglich.
    »Jetzt bist du diejenige, die starrt«, neckte er sie, betont in die Mappe blickend.
    »Weil du zu weit weg bist, um etwas anderes tun zu können.«
    Sein Kopf schnellte in die Höhe.
    Lächelnd stand sie auf. »Ich

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