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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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mir!«, fuhr er sie an. »Ich warte auf eine Erklärung!«
    »Sehe ich wirklich so aus wie auf der Zeichnung?«
    »Ja, wenn du mich ansiehst. Aber wenn du mir nicht sofort antwortest, Jess, kann ich für nichts garantieren.«
    »Unsinn. Ich wollte dir einfach nur beweisen, dass ich deine Gesellschaft nicht nur wegen der zahlreichen Orgasmen schätze, die du mir so gekonnt zu entlocken verstehst.« Sie blätterte durch die anderen Zeichnungen in der Mappe, allesamt Porträts von ihr, deren Ausdrucksstärke von seinem Talent zeugte. »An mir gibt es keinerlei Geheimnis, nicht wahr? Ich verberge meine Gefühle nicht, sondern gebe sie für alle Welt sichtbar in meiner Miene preis.«
    »Du brauchst darüber nicht so verärgert zu sein«, murmelte er, auf sie zugehend. »Ich sehe dich sicher auf die gleiche Art an.«
    Jetzt blickte Jessica zu ihm auf. »Nein, das tust du nicht. Du siehst mich an wie eine Katze ihre Beute. Während ich vergehe und schmelze, wirst du hochkonzentriert.«
    »Ich bin ein Mann mit sexuellen Bedürfnissen«, entgegnete er unverblümt. »Das bedeutet allerdings nicht, dass ich keine zärtlichen Gefühle für dich hege. Selbst wenn du es meinen Zügen nicht entnehmen kannst, so hoffe ich doch, du nimmst es auf andere Art wahr.«
    »Natürlich.« Sie blätterte weiter durch die Zeichnungen und stutzte, als sie ein Bild von sich aus längst vergangener Zeit entdeckte. Sie war deutlich jünger, und das Pergamentpapier war schon gelblich verfärbt, aber was ihr am meisten ins Auge sprang, war die reine Lust, die sich in ihren Zügen spiegelte. Ihre Augen waren groß und dunkel, die Pupillen geweitet, der Mund leicht geöffnet, als würde sie keuchen. Das Bild zeigte den wahren Kern ihres Verlangens – des Verlangens nach dem Mann, der nun neben ihr stand. »Alistair …«
    »Die Nacht im Park.«
    »Wie kannst du so ein Bild von mir besitzen und dennoch an meinem Verlangen nach dir zweifeln?«
    Er nahm ihr die Mappe aus den Händen und warf sie auf den Tisch. »Bei Gott, du machst mich verrückt. Du versagst mir die Sache, durch die ich mich dir am meisten verbunden fühle, um die Tiefe deiner Zuneigung zu beweisen?«
    Sie lächelte ironisch. »Du bist heißblütig. Beischlaf ist für dich wie essen und schlafen.«
    Seine Unersättlichkeit hatte sich schon zu Beginn ihrer Affäre gezeigt und erklärte, wie er rein körperlich in der Lage gewesen war, sich zu prostituieren. Für Jessica war körperliche Liebe immer ein intimer Akt. Für Alistair war es eine Notwendigkeit, so unabdingbar für seine Gesundheit wie Körperpflege und unabhängig von seiner emotionalen Befindlichkeit. Das bedeutete nicht, dass sie sich nicht geschätzt fühlte, wenn sie das Bett mit ihm teilte, doch sie wusste, dass er den Geschlechtsakt benutzte, um Ziele zu erreichen, die ihr nicht bekannt waren.
    Er behauptete, der Verkauf seines Körpers sei aus der Not geboren worden, und sie glaubte ihm, wenn auch nicht aus den von ihm angegebenen Gründen. Selbst wenn er jung und lüstern gewesen war und dringend Geld gebraucht hatte, erklärte dies noch lange nicht, wie er auf den Gedanken gekommen war, sich selbst als Ware zu verkaufen. Jess war sich sicher, dass dies innere Ursachen hatte. Keine äußeren. Ob nun Masterson der Grund war oder sein nicht vorhandener Vater oder etwas völlig anderes, Alistair hatte gelernt, sein Selbstwertgefühl an den Preisen zu messen, die andere für das Zusammensein mit ihm bezahlten. Jess würde diese Erfahrung gern in andere Bahnen lenken, indem sie ihm zeigte, dass sie ihn nicht nur wegen seines Körpers schätzte, aber offenbar war er für derlei Bekundungen noch nicht bereit. Obwohl er unablässig darauf drängte, dass sie einander ihre intimsten und schmerzhaftesten Erinnerungen anvertrauten, brauchte er zu guter Letzt doch Jessicas Berührung und ihr Verlangen, um sich angenommen zu fühlen.
    Jetzt drückte er sie wieder gegen die Wand und stieß seinen muskulösen Oberschenkel zwischen ihre Beine, um sie an den Platz zu bannen. Die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes an die Wand gestützt blickte er finster zu ihr hinunter. »Du strapazierst meine Geduld ganz enorm.«
    »Das ist nicht meine Absicht«, erwiderte sie wahrheitsgemäß, während sie unter seiner aggressiven Nähe erglühte. »Ich bin vielmehr so berührt von deinen Zeichnungen und so erstaunt über dein Talent, dass mir das Herz wehtut.«
    Seine festen Lippen strichen über ihre Schläfe. »Tut es dir noch an einer anderen

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