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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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zu können.«
    Er behielt absichtlich einen leichten Ton bei, doch Jessica schien die darunter schwelenden Emotionen zu spüren. Sie schmiegte die Wange an seinen Bauch und fuhr spielerisch mit der Nase durch den schmalen Haarstreifen unterhalb seines Nabels.
    »Ich hätte dich heute nicht so bedrängen sollen«, murmelte sie. »Entschuldige bitte.«
    Alistair schnaubte. »Ich kann keine Entschuldigung dafür akzeptieren, dass du mir den besten Orgasmus meines Lebens bereitet hast.«
    Sie zog die Arme hinter ihm hervor, um die Hände frei zu haben. »Den bis jetzt besten Orgasmus«, korrigierte sie ihn, während sie sich rittlings auf ihn setzte und an seinen Schultern abstützte. »Fortan werde ich mich bemühen, dir mit jedem Mal noch größere Lust zu bereiten.«
    Sein Schwanz zuckte, zeigte erste Anzeichen von Erholung. Jessica hatte ihn im wahrsten Sinn des Wortes ausgewrungen.
    »Noch nicht«, sagte sie, die Lippen an seinem Ohr. »Lass mich dich halten, so wie ich es dir versprochen habe. Du musst mir deine Gefühle nicht immer durch körperliche Liebe beweisen.«
    Ein Schwall von Emotionen durchflutete ihn. Sie brannten in seinen Augen, schnürten ihm die Kehle zu. Er legte die Hände dicht neben sich auf das Bett, um ihr Zittern zu verbergen.
    »War sie die einzige Frau, die dir etwas bedeutet hat?«, fragte Jessica, sich an ihn lehnend.
    »Wenn du es so bezeichnen willst.«
    »Wie würdest du es denn bezeichnen? Als bloße Lust?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es niemals so war wie mit dir.«
    »Aber es gab Frauen, die dich geliebt haben.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Ja, doch sie haben es immer irgendwann beklagt. Die Nachteile überwogen die Vorteile.«
    Sie strich über seinen Nacken, knetete die angespannten Muskeln. »An deinem Tun ist nichts Schändliches.«
    »Du weiß nicht, was ich alles getan habe.«
    »Aber ich kenne dich. Ich liebe dich und werde dies auch niemals bedauern.«
    Ein heftiger Schauer erfasste Alistair, der ihn selbst erschreckte. Jessica war wie ein Teil von ihm selbst, konnte alles sehen, was er sonst so sorgsam unter der Oberfläche verbarg.
    Oh Gott, er wollte nicht, dass sie alles sah …
    »Das kannst du nicht wissen«, erwiderte er scharf.
    »Du wirst mir vertrauen müssen, Alistair, dich auf mein Wort verlassen.« Ihre Umarmung lockerte sich. Sie zog sich ein Stück zurück, als wollte sie ihm den Raum und die Erlaubnis geben zu fliehen.
    In der Tat war er versucht, die Flucht zu ergreifen. Er hatte in seinem Leben Dinge getan, die ihn für Jessica inakzeptabel machten, ganz zu schweigen von seiner zweifelhaften Abstammung. Sie hatte so viel erlitten, um die kultivierte, elegante, untadelige Frau zu werden, die sie war. Wenn er um sie freite, würde er ihr gesellschaftliches Ansehen zerstören. Am liebsten würde er sie in seinem Bett gefangen halten, dem einzigen Ort, an dem er sie alles vergessen lassen konnte, bis auf die Lust, die er ihr bereitete.
    Alistair zog Jessica an sich, versuchte seinen inneren Tumult zu bändigen. Sie brauchte Zärtlichkeit und Schutz, und er verhielt sich wie ein Rammbock, der mit aller Gewalt gegen den Schutzwall einschlug, den sie als misshandeltes Kind um sich erbaut hatte, um ihr Überleben zu sichern. »Ich vertraue dir«, stieß er hervor. »Erzähle ich dir nicht alles?«
    »Du erzählst mir all die anrüchigen Dinge über dich.« Sie wich ein Stück zurück, um ihn ansehen zu können. »Und du äußerst sie mit so viel Trotz, als wolltest du mich dazu provozieren, mich von dir abzuwenden.«
    Besser jetzt als später. Mit jedem Tag, der verging, würde sie für ihn immer unentbehrlicher werden. Bald würde er ohne sie nicht mehr atmen können. Mitunter hatte er bereits jetzt dieses Gefühl.
    Sie küsste ihn erst auf den einen, dann auf den anderen Mundwinkel. »Bleib, wie du bist, und ich werde bei dir bleiben.«
    »Ich sehne mich nur nach dir«, stöhnte er, als sie sich sinnlich an ihn schmiegte.
    »Beweis es mir«, hauchte sie.
    Wie immer nahm er die Herausforderung an. Er kannte seine Stärken – er konnte sein Gewissen ignorieren, er hatte ein Händchen fürs Geschäftemachen, er war attraktiv und er war ein guter Liebhaber. Es war herzlich wenig, was er einer Frau wie Jessica zu bieten hatte, doch er würde es ihr mit Zins und Zinseszins anbieten und hoffen, es möge ausreichen, um sie zu halten.

18. Kapitel
    Hester blieb auf der Schwelle zu ihrem Schlafzimmer stehen und betrachtete ihren

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