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Sieben Jahre später

Sieben Jahre später

Titel: Sieben Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Musso
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zahlreiche Bußgelder zahlen und mehrere Stunden gemeinnützige Arbeit absolvieren müssen. Der letzte Konflikt mit dem Gesetz ging auf das Jahr 1999 zurück. Seither hatte sie sich unauffällig verhalten.
    Santos spürte, wie sein Herz schneller schlug.
    In welche Sache ist Nikki da hineingeraten?
    In Anbetracht ihres Vorstrafenregisters würde man ihr die gesamte Schuld zuschieben. Glücklicherweise hatte er die Karten in der Hand. Wenn er geschickt vorging, könnte er vielleicht sogar die Frau, die er liebte, zurückerobern und sich Larabee endgültig vom Hals schaffen.
    Alles, was Nikki belasten könnte, ließ er beiseite und sammelte das, was gegen Sebastian sprach: der Notruf, den er getätigt hatte, seine Fingerabdrücke auf der Mordwaffe, das Flugticket nach Paris, das ihn der Flucht verdächtig machte.
    Das ergab eine solide Anklage, die ausreichen dürfte, um einen Richter dazu zu bewegen, eiligst ein internationales Rechtshilfeersuchen zu stellen. Um Öl ins Feuer zu gießen, würde er einigen ausgewählten Journalisten Informationen zukommen lassen. Ein ehrbarer Bürger, in Paris auf der Flucht, nachdem er zuvor in einer üblen Kneipe einen Mord begangen hatte – ein gefundenes Fressen für die Medien! Die Larabees waren eine angesehene, alteingesessene New Yorker Familie, aber in diesen Zeiten der Krise waren die Inhaber wirtschaftlicher Macht nicht mehr unantastbar. Ganz im Gegenteil. Seit einem Jahr schrie die »Occupy Wall Street«-Bewegung ihre Wut offen heraus. Hunderte von Demonstranten hatten bereits mehrmals die Brooklyn Bridge besetzt. Der Unmut der Mittelschicht wuchs und verbreitete sich über das ganze Land.
    Die Zeiten änderten sich.
    Die Mächtigen von gestern würden nicht mehr die von morgen sein.
    Darüber hinaus war Sebastian Larabee kein erfahrener Flüchtiger.
    Sobald seine Festnahme angeordnet wäre, würde man ihn sofort schnappen.

Kapitel 25
Paris, 19. Arrondissement
    Sebastian verließ das Hotel und lief zu Fuß die Avenue Junot hinunter. Es war zwar Mitte Oktober, doch das Wetter war spätsommerlich. Auf den Terrassen der Cafés saßen Touristen und Einheimische und genossen die Sonne.
    Doch Sebastian war unempfänglich für diese Stimmung, er dachte nur an seinen Sohn. Die rustikal-romantische Atmosphäre im Hotel hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Je mehr er sich im Unbekannten verlor, desto mehr wuchs in ihm die Überzeugung, dass Nikki und er sich in großer Gefahr befanden. Eine lastende Bedrohung, deren Ausmaß er nicht zu erfassen vermochte. Mehrmals drehte er sich um, um sich davon zu überzeugen, dass ihm niemand folgte. Anscheinend war es nicht der Fall, aber wie konnte er sicher sein?
    An der Place Pecqueur blieb er vor einem Geldautomaten stehen. Mit seiner Black Card konnte er maximal zweitausend Euro abheben. Er steckte die Scheine ein und lief zur Metrostation Lamarck-Caulaincourt, die er auf dem Weg vom Flughafen entdeckt hatte.
    Der Eingang, zu dessen beiden Seiten es je eine der für Montmartre so typischen Treppen gab, erinnerte ihn an den Film Die fabelhafte Welt der Amélie , den er sich mit Camille auf DVD angeschaut hatte. Er kaufte ein Carnet Metrotickets und suchte auf dem Plan die Station Barbès-Rochechouart. An der Grenze des 9., 10. und 18. Arrondissements gelegen, war sie nur wenige Haltestellen entfernt. Er verzichtete auf den Aufzug und lief eilig die Wendeltreppe hinunter, die zu den fünfundzwanzig Meter tiefer gelegenen Bahnsteigen führte. Er nahm den nächsten Zug Richtung Mairie d’ Issy und wechselte in Pigalle in die Linie 2, die ihn nach Barbès-Rochechouart brachte.
    Die Station, in der sein Sohn entführt worden war …
    Er stieg aus und folgte dem Strom der Passanten zu den Schaltern. Nachdem er einige Minuten in der Reihe gewartet hatte, befragte er die Angestellte und zeigte ihr Jeremys Foto und das Video von dem Angriff, das er auf sein Smartphone geladen hatte.
    »Ich kann leider nichts für Sie tun. Da müssen Sie sich an die Polizei wenden.«
    Er insistierte, aber es war zu laut, und vor allem war die Schlange, die sich hinter ihm gebildet hatte, zu lang. Es war keine böse Absicht der Frau, doch sie sprach sehr schlecht Englisch und verstand nicht wirklich, was Sebastian von ihr wollte. Radebrechend teilte sie ihm mit, in den letzten Tagen sei, außer den üblichen Taschendiebstählen, kein tätlicher Angriff gemeldet worden.
    » No agression, Sir! No agression !«, wiederholte sie.
    Barbès …
    Kaum stand er auf der

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