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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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schwanger?“
    „Nein, das nicht, aber Flynn und ich überlegen zurzeit. Damals haben wir uns eine große Familie gewünscht.“
    Auf dem Weg zum Babyladen fragte Renee: „Du wartest auch auf den Anruf eures Bauunternehmers?“
    Lauren nickte. „Ja. Wir bauen ein Bürogebäude hinter Jasons Haus im Mission District. Wegen der historischen Bedeutung dieses alten Stadtviertels muss der Neubau im Stil angepasst werden. Dadurch wird die Sache etwas kompliziert.“
    Verständnisvoll nickte Renee. „Ich weiß schon, was du meinst. Flynn und ich wollen das Souterrain seines viktorianischen Hauses in Pacific Heights ausbauen. Darin soll eine Küche für meinen Catering-Service entstehen. Ich möchte aber auf keinen Fall, dass das Haus dadurch an Wert verliert.“
    „Wenn Neues zu Altem passen soll, bedeutete das schon eine Herausforderung. Aber es ist schon sehr praktisch, von zu Hause aus zu arbeiten, vor allem wenn das Baby da ist.“
    Fast genauso hatte Flynn es ausgedrückt …
    Hinter Lauren betrat Renee den exklusiven Babyladen, in dem verschiedene Muster-Kinderzimmer eingerichtet waren. Bevor sie Flynn verlassen hatte, hatte sie sich immerzu Babysachen in den Geschäften angesehen und sich dabei nach einer eigenen Familie gesehnt. Nach jemandem, für den sie da sein konnte …
    Renee ließ den Blick über die Möbel schweifen, bis sie im vierten Musterzimmer abrupt stehen blieb. Plötzlich empfand Renee ein Gefühl der Vertrautheit und Geborgenheit. Mit den Fingerspitzen berührte sie ein Bettchen aus Eichenholz mit aufgemalten lustigen Teddys. Unmöglich, sich in dieses Stück nicht zu verlieben. Wenn es mit dem Baby klappte, musste sie dieses Bett unbedingt haben.
    „Gefällt es Ihnen?“, fragte eine Verkäuferin.
    „Ja, sehr sogar“, bestätigte Renee und sah sich nach Lauren um, doch die Freundin war bereits weitergegangen.
    „Das Bettchen ist ein Einzelstück eines sehr gefragten Kunsthandwerkers, mit gedrechselten Sprossen und natürlich handbemalt. Wann ist es denn bei Ihnen so weit?“
    „Oh, ich bin nicht schwanger. Noch nicht.“
    „Dann würde ich Ihnen empfehlen, Ihr Herz nicht an gerade dieses Bettchen zu hängen“, sagte die Verkäuferin und lächelte. „Erfahrungsgemäß verkaufen sich die Sachen dieses Künstlers innerhalb weniger Tage. Außer Sie entscheiden sich womöglich gleich dafür.“
    Renee überlegte: Sollte sie diese Chance verstreichen lassen? Oder das Bettchen jetzt schon kaufen und damit einen Schritt in eine ganz bestimmte Richtung tun, obwohl sie noch immer zweifelte? „Ich … muss nach meiner Freundin sehen.“
    „Natürlich“, sagte die Verkäuferin verständnisvoll.
    Als sie in den nächsten Minuten Lauren beratend zur Seite stehen sollte, war Renee so wenig bei der Sache, dass die Freundin schließlich fragte: „Geht es dir nicht gut?“
    „Darf ich dich etwas fragen, Lauren?“
    „Klar.“
    „Obwohl du innerhalb kurzer Zeit umziehst, eine Familie gründest und deinen Betrieb erweiterst, wirkst du erstaunlich ruhig …“
    „Ach was, das scheint nur so.“ Lauren lachte. „Aber ich bin glücklich und kann mir inzwischen gar kein anderes Leben mehr vorstellen. Meine größte Sorge momentan ist, dass Jason vor lauter Arbeit nicht viel von seinem Kind mitbekommt. Deshalb passe ich auf, dass er seinen Job nicht an erste Stelle setzt.“
    Damit sprach sie Renee aus der Seele. „Glaub mir, das verstehe ich nur zu gut. Als Flynn bei Maddox angefangen hat, habe ich ihn kaum noch zu Gesicht bekommen.“
    Lauren nickte. „Sicher hat das für die Pause in eurer Beziehung, von der du gesprochen hast, mit den Ausschlag gegeben.“
    Nach kurzem Schweigen fügte sie hinzu: „Fast jedes Wochenende gehen wir segeln. Dann haben wir richtig Zeit füreinander, und ich komme in aller Ruhe zum Malen. Außerdem sind wir völlig ungestört und können …“ Sie lachte. „Mehr verrate ich nicht!“
    Auch Renee lachte.
    Lauren strich mit der Hand über eine Spielzeugtruhe aus Holz. „Schön, oder?“
    Renee nickte. „Ja, finde ich auch.“ An das Thema Schwangerschaft gingen Lauren und sie völlig unterschiedlich heran. Obwohl die Freundin ungeplant schwanger geworden war, fühlte sie sich in der neuen Situation ausgesprochen wohl.
    Renee dagegen wollte ängstlich am besten jede Einzelheit planen. Und sie fürchtete sich regelrecht davor, sich wieder in Flynn zu verlieben. Wenn doch Lauren ihr etwas von ihrem Mut abgeben könnte!
    Lauren sah sich eine Babydecke an und sagte:

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