Sieben Jahre und eine Nacht
… Schon kurz darauf erreichte sie den Gipfel der Lust.
Als sie wieder zu Atem gekommen war, nahm Flynn ihre Hände und hielt sie spielerisch über ihrem Kopf fest. Ohne in sie einzudringen, rieb er sich an ihr, bis sie durch die erregenden Bewegungen kurz vor einem weiteren Höhepunkt stand.
Erwartungsvoll drängte sie sich ihm entgegen, doch er hielt inne. „Hör jetzt nicht auf!“, sagte sie heiser vor Leidenschaft.
„Was, wenn ich das doch tue?“, fragte er scherzhaft.
„Das wirst du mir büßen.“ Beide lachten. Als er gleich darauf endlich in sie eindrang, wurde sie fast augenblicklich von einer zweiten Woge der Lust davongetragen.
„Ich … kann mich nicht mehr zurückhalten“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Brauchst du auch nicht.“ Sie befreite ihre Hände und glitt mit den Fingernägeln über seinen Rücken. Als sie zusätzlich an seinem Ohrläppchen knabberte, war es auch um seine Beherrschung geschehen …
Danach verspürte Renee ein starkes Bedürfnis, ihn an sich zu drücken und mit ihm zu kuscheln. Aber für Turteleien war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Als sich allmählich ihr Herzschlag wieder verlangsamte, kam ihr die Bedeutung der Situation zum Bewusstsein. Es war gut möglich, dass bereits ein Baby entstanden war und es kein Zurück mehr gab … Ihre alten Ängste kehrten zurück.
Nun hatte sie mit ihm geschlafen – und dabei aus den Augen verloren, dass sie es eigentlich nur wegen ihres Kinderwunsches getan hatte. Stattdessen wünschte sie sich nichts sehnlicher, als gleich noch einmal Sex mit ihm zu haben! Und danach wieder … Aber er durfte kein fester Bestandteil ihres Gefühlslebens werden. Auf keinen Fall wollte sie ihm gegenüber in eine neue Abhängigkeit geraten. Ihr Seelenfrieden und damit ihre Gesundheit waren wichtiger!
„Lass mich aufstehen, bitte.“
Langsam erhob sich Flynn von ihr und sah sie unter schweren Lidern an. Sein Haar hatte sie gründlich verstrubbelt. „Wo willst du denn hin?“, fragte er und lächelte so zärtlich, dass ihr das Herz wehtat.
Aber sie konnte sich nicht darum kümmern, was er fühlte. Schließlich ging es nur um ihre Abmachung, um ein Geschäft, wenn man so wollte. Auch wenn das Zusammensein mit ihm sich um Welten besser angefühlt hatte als ein irgendein Geschäft. Oder eine künstliche Befruchtung.
Sie stand auf und suchte ihre Kleidungsstücke zusammen. War es doch mehr gewesen als bloßer Sex? Natürlich nicht, schalt sie sich. Wie leichtsinnig von ihr, zu riskieren, dass sie sich neu in ihn verliebte. Sie brauchte Abstand und Zeit, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. „Ich dusche noch, bevor wir essen.“
„Klingt gut“, sagte er und zog seine Hose an, um mitzugehen. Wie er es früher immer getan hatte.
„Allein“, sagte sie und ging.
6. KAPITEL
Schade, dachte Flynn, als er seiner Frau nachsah, die nackt durch die Eingangshalle zur Treppe und nach oben ging. Natürlich kannte er flüchtige Abenteuer mit Frauen, aber unverbindlicher Sex mit Renee?
Er schlüpfte in sein Hemd. Eigentlich hatte er geglaubt, alles käme in Ordnung, wenn er Renee erst bewiesen hatte, wie gut sie beide harmonierten. Aber sie reagierte anders als erwartet. Was nun?
Nachdenklich rieb er sich den Nacken. Ach ja, das Essen!
Wenn sie mit dem Duschen fertig war, würden sie die Lage bei einem köstlichen Dinner besprechen. Es würde Rinderfilet im Schinkenmantel geben, dazu Spargel mit Buttersoße und frischem Ciabattabrot.
Offensichtlich brauchte es mehr als tollen Sex und gutes Essen, damit Renee ihm verzieh, wie sehr er sie damals vernachlässigt hatte.
Er machte den Spargel warm. Das sprichwörtliche „Zwei Schritte vor und einen zurück“ schien ihm den heutigen Tag genau zu beschreiben: Renee hatte den Vertrag mit dem Bauunternehmer unterzeichnet und Möbel für das Kinderzimmer gekauft. Dann hatten sie miteinander geschlafen – ohne zu verhüten! Ob vielleicht das Baby schon im Entstehen war? Doch dann hatte sie sich zurückgezogen. Was war schiefgegangen auf ihrem Versöhnungskurs?
Hatte er etwas falsch gemacht? War er zu stürmisch vorgegangen? Nein, den Sex hatte Renee ebenso genossen wie er, dessen war er sich sicher. Ihm erschien es, als würde er Renee noch immer spüren …
Je mehr er überlegte, desto weniger verstand er, wieso sie sich abwechselnd freundlich und abweisend zeigte. An Angst vor einer Schwangerschaft konnte es nicht liegen, sie wünschte sich ja ein Kind. Da sie außerdem vorhatte, sich scheiden
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