Sieben Jahre und eine Nacht
mehr viel übrig.“
„So weit wird es nicht kommen.“ Denn auch wenn Flynn durchaus Fehler beging – er lernte daraus.
5. KAPITEL
Das Handy klingelte, und Renee entschuldigte sich bei Lauren. „Sorry, ich habe wohl vergessen, es auszuschalten.“
„Macht doch nichts. Schau ruhig, wer es ist. Bei einer Geschäftsgründung hat man viel um die Ohren. Du wartest ja auf den Anruf eures Bauunternehmers, genau wie ich. Vielleicht ist er es.“
Renee sah aufs Display – Flynn. Sofort pochte ihr Herz wie wild.
„Es ist mein Mann.“ Nachdem sie ihn so viele Jahre als ihren Ex bezeichnet hatte, kam ihr die alte – und neue – Bezeichnung noch nicht so leicht über die Lippen.
„Nimm doch das Gespräch an. Wenn Jason anrufen würde, würde ich auch rangehen.“
„Okay.“ Renee drückte die Annahmetaste. „Hallo?“
„Essen wir zusammen zu Mittag?“, erklang Flynns dunkle Stimme.
„Zu spät. Gerade sind Lauren und ich mit unserem Brunch fertig. Und jetzt wollen wir ein paar Sachen einkaufen …“
„Schade“, sagte Flynn leicht enttäuscht. „Vergiss nicht, Lauren nach ihrem Arzt zu fragen.“
Das Baby … Renee beendete das Gespräch und steckte das Handy wieder ein. Nach dem Frauenarzt würde sie bestimmt nicht fragen, denn noch waren ihre Zweifel nicht restlos ausgeräumt. Noch blieb Zeit, ihre Haut zu retten …
„Wie lange bist du schon mit Jason verheiratet?“, fragte Renee und griff nach der Serviette.
„Seit drei Wochen“, sagte Lauren lächelnd.
„Oh, da seid ihr ja noch richtig Jungvermählte!“
„Jetzt wunderst du dich wahrscheinlich über unser Timing“, sagte Lauren. „Jason und ich haben in New York zusammengearbeitet, bevor er hier den Job bei Maddox angenommen hat. Wir hatten eine kurze Affäre miteinander, von der ich schwanger geworden bin.“
Sie strich über ihren Babybauch und fuhr fort: „Ursprünglich wollte ich ihm nichts sagen und das Baby allein großziehen, aber dann hat Jason davon erfahren und ist sofort zu mir nach New York gekommen. Wir haben uns noch immer so sehr zu einander hingezogen gefühlt, dass wir geheiratet haben. Und weißt du, wenn Jason sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wirkt er unwiderstehlich.“
Schon oft hatte Renee gehört, welche Ausstrahlung Verliebtsein und eine Schwangerschaft Frauen verlieh – Lauren gab hierfür das beste Beispiel ab.
Mir wird das nicht vergönnt sein, dachte Renee mit einem Anflug von Bitterkeit. Sie würde sich nicht noch einmal hinreißen lassen und Flynn rückhaltlos lieben.
„Und was ist mir dir und Flynn? In der Mittagspause bei MC seid ihr momentan das Hauptthema.“
„Kann ich mir vorstellen.“ Renee lachte. „Wir sind uns begegnet, haben uns verliebt und sind nach Las Vegas durchgebrannt. Vor acht Jahren.“
„Klingt nicht schlecht.“
Da Lauren ihr sympathisch war, erzählte Renee: „Leider schätzt mich Carol Maddox nicht sehr. Ihrer Meinung nach bin ich nicht gut genug für ihren Sohn. Da sie drohte, nicht zur Hochzeit zu kommen, haben wir in Las Vegas geheiratet.“
„War deine Familie nicht enttäuscht?“
„Meine Großmutter hätte ich an diesem Tag schon gern dabeigehabt. Aber sie war mir nicht böse wegen unserer Entscheidung. Sie wusste ja, dass ich Flynn liebe, und fand mein Glück am wichtigsten.“
„Und deine Mutter?“
„Na ja, sie lebt sozusagen in ihrer eigenen Welt. Mom ist Chefköchin, und alles, was du je über diesen Beruf gehört hast, trifft voll auf sie zu: Sie ist kreativ, egozentrisch und etwas schwierig … Eigentlich hat sich immer Grandma um mich gekümmert. Die Zeit mit ihr war einfach wundervoll. Ich werde sie nie vergessen.“
„Wie schön! Stört es dich, wenn ich frage, was mit dir und Flynn damals los war?“
Renee senkte den Blick. Warum nur tat es noch immer so weh, daran zu denken?
„Nach dem Tod seines Vaters begann für Flynn und mich eine schwierige Zeit. Ich glaube, unsere Beziehung hat einfach eine Pause gebraucht. Jetzt versuchen wir, wieder miteinander ins Reine zu kommen.“
Fast hätte Renee die neue Freundin um Rat gebeten. Doch dann kam ihr das übereilt vor. Stattdessen verlangte sie die Rechnung. Als sie das Geld für den Brunch in der Mappe mit der Rechnung verstaut hatte, fragte sie: „Bist du gerüstet für unsere Einkäufe? Kreditkarte griffbereit?“
Lauren lachte. „Klar! Danke, dass du mitkommst. Die meisten Frauen interessieren sich nicht für Babysachen, bis sie ein Kind erwarten … Oder bist du auch
Weitere Kostenlose Bücher