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Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brezina
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sie in den Arm. Wieder schob sie ihn von sich, worauf er bockte und mit beiden Hufen nach hinten ausschlug. Er traf eine Stütze des Zaunes und hinterließ eine tiefe Kerbe. Und schon schnappte er wieder nach ihrem Pulli.
    »Aus!« Penny schrie fast und stampfte ärgerlich auf. »Wehe, du tust das noch einmal.«
    Wie ein Kind, das ausreizen wollte, wie weit es gehen konnte, fletschte der Esel die gelblichen Zähne und biss Penny in den Arm. Dafür bekam er einen Klaps auf die Nase. Nicht hart, aber deutlich. »Ich habe AUS gesagt. Nein, pfui!« P enny schimpfte mit dem Esel wie mit einem Welpen.
    Die Ohren des Tieres wackelten verlegen, dann drehte es sich weg und trottete in den hinteren Teil der Koppel.
    Hatte es gewirkt? Als Penny die Koppel verließ und das Gatter schloss, kam ihr der Esel wieder nach und wollte gestreichelt werden. Sie kraulte ihn am Hals. Diesmal drängte er nicht, sondern blieb brav stehen.
    »Viel besser«, lobte Penny. Danach legte sie noch eine weitere Schlinge Draht um das Gatter und holte sogar noch ein Fahrradschloss aus der Garage. Sicher war sicher. Der Esel war von der raffinierten Sorte, und ein Ausflug in die Gärtnerei reichte völlig.
    Elvis fuhr auf seinem Moped vor, stellte es ab und zog sich den Helm vom Kopf.
    »Penny, ich habe Neuigkeiten«, rief er ihr zu. Sie legte den Finger auf die Lippen und bedeutete ihm, leise zu sein.

Die seltsame Frau Sesch
    Penny und Elvis hatten sich Jacken geholt und nach Robin und Milli gepfiffen, die beide sofort freudig angesprungen gekommen waren. Gemeinsam brachen die vier zu einem Spaziergang in den Wald auf.
    »Sag endlich, wo Ivan steckt!«, wollte Penny erfahren.
    »Ich fürchte, wir werden ihn wirklich nicht wiedersehen.«
    »Warum? Wo ist er?«
    »Kevin, einer seiner Mitbewohner, hat es mir erzählt. Ivan hat ein Angebot bekommen. Von einem Hotelrestaurant. Sehr feiner und nobler Schuppen. Schon vor ein paar Wochen. Ein Freund von ihm arbeitet dort, und der hat ihn empfohlen. Ivan war schon dreimal da und hat auch schon auf Probe gekocht. Die wollen ihn haben.«
    »Warum sagt er das nicht?« Penny hakte sich bei Elvis unter und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
    »Keine Ahnung. Aber es sieht so aus, als hätte er das Angebot angenommen. Schwer haben wir es ihm ja nicht gemacht.«
    Die Hunde schnüffelten den Weg ab und markierten alle Bäume.
    Die ersten gelben Blätter waren schon von den Bäumen gefallen. Penny wirbelte sie mit den Schuhen auf. In der Luft lag der Geruch von feuchter Erde und modrigem Laub. Der Duft des Sommers war weg.
    »Schläft er nicht bei sich zu Hause?«, fragte Penny.
    »Nachdem er hier den großen Abgang gemacht hat, war er nur ganz kurz in der Wohnung. Seither hat ihn niemand gesehen.«
    »Und wenn wir in dieses Hotel gehen und nach ihm fragen?«
    Elvis nickte. »Habe ich auch schon daran gedacht. Schaden kann es nicht.«
    Anschließend erzählte Penny ihrem Freund von der Schandtat des Esels und der riesigen offenen Rechnung.
    »Oh, du grüne Hühnerkacke!«, entf uhr es Elvis . »Der Doc ist noch immer eine Zeitbombe. Du musst warten, bis er diesen Artikel fertig hat.«
    Wie lange würde das noch dauern?
    Am anderen Ende der Leitung ertönte das Tuten des Freizeichens. Mindestens zehnmal hatte Penny es jetzt schon gehört, aber keiner hob ab. Auch kein Anrufbeantworter, was Penny überraschte. Sie kontrollierte noch einmal die Telefonnummer auf dem Zettel und verglich sie mit den Zahlen auf der Anzeige des Apparates. Sie stimmten überein.
    »Ja, hallo?« Jetzt hatte doch eine Frau abgehoben.
    »Schönen guten Morgen, bin ich da richtig bei Sesch?« Das war der Nachname des Tierfilmers. Die Telefonnummer hatte Penny von ihrem Vater bekommen.
    »Ja, hier Sesch. Wer spricht?«
    Freundlich war die Frau nicht. Sie hörte sich gehetzt an.
    Penny nannte ihren Namen. »Ach, du bist Matthias’ Tochter. Kurt war bei euch. Er hat es mir erzählt. Matthias’ Rat war übrigens richtig, es war die Wassertemperatur«, sagte die Frau nun freundlicher.
    »Ich muss für die Schule ein Projekt machen und würde gerne über Ihren Mann berichten«, trug Penny ihr Anliegen vor.
    »Weswegen?«
    Diese Frage erstaunte Penny. »Weil der Beruf des Tierfilmers ungewöhnlich und interessant ist.«
    »Ach, ich verstehe. Da kannst du auch gleich über mich berichten.« Die Frau wurde wieder abweisender. »Ich habe ihn überallhin begleitet und ebenfalls gedreht.«
    Das war Penny unangenehm. »Das wusste ich nicht. Entschuldigung.

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