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Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brezina
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Aber natürlich tu ich das gerne.«
    »Ach, ist nicht so wichtig«, tat die Frau es plötzlich ab.
    »Ich würde gerne bei Ihnen vorbeikommen. Ich störe bestimmt nicht lange.«
    Die Frau zögerte. »Sehr recht ist mir das nicht. Wir haben viel zu tun.«
    Penny hörte Kurt aus dem Hintergrund rufen: »Wer ist denn dran, Miriam?« Der Hörer wurde zugehalten. Frau Seschs Stimme klang dumpf: »Diese Moosburger-Tochter. Geht um ein Schulprojekt. Sie will dich dafür befragen.« Das Wort »dich« betonte sie ziemlich.
    »Hallo, Penny, hier Kurt!« Der Tierfilmer hatte seiner Frau das Telefon aus der Hand genommen. »Was kann ich für dich tun?«
    Noch einmal trug Penny ihr Anliegen vor und beteuerte gleich, dass sie wirklich nicht ungelegen kommen wollte.
    »Heute ist Samstag«, sagte Kurt Sesch nachdenklich. »Wie wär’s so gegen vier Uhr?«
    »Ja, passt ausgezeichnet. Danke.«
    Der Herbstwind fegte über die abgeernteten und gepflügten Felder hinweg und zupfte schon an den welken Blättern der Bäume. Auch wenn die Sonne vom strahlend blauen Himmel schien, hatte sie längst nicht mehr die Kraft des Sommers. Penny bremste und zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch, sodass der Kragen bis zum Kinn reichte. Sie hatte das Fahrrad genommen, weil sie dachte, damit schneller zu sein als mit dem Bus. Mittlerweile bereute sie es, weil sie fror.
    Endlich erreichte sie den staubigen Zufahrtsweg, den Herr Sesch ihr beschrieben hatte. An der Stelle, an der er von der Landstraße abzweigte, stand ein amerikanischer Briefkasten mit kleiner roter Fahne. SESCH war schlampig mit schwarzer Farbe an die Seite der Box gepinselt.
    Der Weg war eine Buckelpiste mit tiefen Löchern, in denen schlammiges Regenwasser stand. Einmal blieb Penny sogar mit dem Vorderrad stecken und musste absteigen. Bis zum Haus veranstaltete sie dann eine Slalomfahrt um weitere Pfützen und große Steine. Einladend war die Zufahrt auf jeden Fall nicht.
    Zu Pennys großer Überraschung besaßen die Seschs gar kein richtiges Haus, sondern nur einen sehr langen Wohnwagen. Es war eines dieser Modelle, die mehrere Zimmer besaßen. Und statt auf Rädern stand der Wagen aufgebockt auf Ziegelsteinen.
    Links und rechts erstreckten sich zwei flache Bauten mit unverputzten Wänden und Wellblechdächern. Am rechten Bau waren die quadratischen Fenster von innen mit schwarzer Folie abgeklebt. Von außen hatte jemand die Ritzen zwischen Mauerwerk und Fensterrahmen mit gelbem Kunststoffschaum gefüllt.
    Neben dem blauen Geländewagen war ein uralter VW -Käfer geparkt. Er schien nur noch aus Rost zu bestehen, der von Lackresten zusammengehalten wurde.
    Bin ich hier überhaupt richtig? , überlegte P enny.
    Niemand war zu sehen. Penny legte ihr Fahrrad ins Gras und ging langsam auf den Wohnwagen zu. Vor der Eingangstür lag eine umgedrehte Getränkekiste, auf der Schuhe lehmige Spuren hinterlassen hatten. Nachdem sie geklopft hatte, machte Penny schnell einen Schritt nach hinten und wartete.
    Geöffnet wurde ihr nicht.
    Herr und Frau Sesch mussten aber da sein. Ihre Autos standen hier.
    Penny ging zur Rückseite des Wohnwagens und sah zwischen den beiden Baracken hin und her. Am Eingang der rechten war ein Zettel aufgeklebt: »Betreten verboten!« Dreimal dick unterstrichen.
    »Hallo? Hallo?«, machte Penny sich noch einmal bemerkbar.
    Noch immer tat sich nichts. Sie wandte sich zum linken Bau, der genauso schmucklos und grau war wie der andere. Der Wohnwagen und die beiden Bauten standen auf einer verwilderten Wiese. Dahinter erhob sich ein waldiger Hügel.
    Eine Tür quietschte in den höchsten Tönen, und Penny fuhr herum. Aus dem abgedunkelten Gebäude trat eine Frau, die etwas älter als Pennys Mutter sein musste. Das braun gebrannte Gesicht und die hellblonden, sehr kurzen Haare, bildeten einen starken Kontrast. Sie wirkte nicht begeistert über Pennys Auftauchen und musterte sie von Kopf bis Fuß.
    »Ja, bitte … ?«, fragte sie knapp.
    Penny stellte sich vor. Sofort wurde die Frau freundlicher. Sie strich über ihren dicken Rollkragenpulli und schritt Penny entgegen.
    »Margits Tochter! Freue mich, dich kennenzulernen. Ich bin Miriam Sesch.«
    Sie schüttelten einander die Hände.
    »Kurt ist drinnen und filmt.« Sie deutete auf das Haus, aus dem sie gerade gekommen war. Eigentlich wollte sie zum Wohnwagen, überlegte es sich dann aber anders und bot an: »Möchtest du zusehen?«
    Das wollte Penny nur zu gerne. »Wenn ich nicht störe.«
    Frau Sesch führte sie bis an

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