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Sieben Siegel 08 - Teuflisches Halloween

Sieben Siegel 08 - Teuflisches Halloween

Titel: Sieben Siegel 08 - Teuflisches Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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gut«, sagte er. »Das tut nicht weh.«
    »Warum bist du dann so zusammengezuckt?«
    »Ich … ich …«, stammelte er und wurde bis über beide Ohren rot. »Ach, gar nichts.«
    Lisa sah ihn verständnislos an, dann zuckte sie die Achseln. »Wir müssen überlegen, wie wir von hier wegkommen.«
    »Es gibt keinen Weg.«
    »Hast du nach einem gesucht?«
    »Nein. Aber wenn er uns dabei erwischt, wie wir hier rumstöbern, bestraft er uns.« Toby stieß einen resignierten Laut aus. »Das wird er so oder so tun … uns bestrafen, meine ich.«
    »Das Risiko müssen wir eingehen.«
    » Dich hat er ja auch noch nicht verprügelt.«
    Lisa schaute betroffen zu Boden. »Nein. Tut mir Leid.« Sie überlegte kurz, dann sagte sie:
    »Hör zu, wir machen’s so: Du schreibst weiter, dann kann dir nichts passieren. Und ich schau mich ein bisschen um – zum Beispiel an der Stelle, wo dieser Mistkerl auftaucht und wieder verschwindet.«
    Toby ließ die Kreide sinken und drehte sich zum ersten Mal zu ihr um. »Tu das nicht, Lisa. Ich … ich will nicht, dass dir was passiert.«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln. »Das ist lieb von dir.« Sie nahm seine Hand mit der Kreide und führte sie wieder zur Tafel. »Trotzdem muss ich nachschauen.«
    »Aber eigentlich müsste ich … ich meine, ich bin doch der … Junge « , entgegnete er ein wenig hilflos.
    »Hey, komm schon«, sagte sie sanft und ein wenig altklug, »wir sind Teenager! Da werden wir doch nicht wie zwei bescheuerte Erwachsene über Gleichberechtigung reden, oder?«
    Jetzt konnte er nicht anders und grinste.
    »Okay«, sagte er.
    Lisa lächelte noch einmal, dann drehte sie sich um. Dabei fiel ihr Blick auf etwas, das am Boden lag. Tobys Baseballmütze.
    Lisa hob sie auf und reichte sie Toby. »Hier, das ist deine, oder?«
    Er nahm sie und schluckte hörbar. »Lisa? Darf ich dich was fragen?«
    »Klar.«
    »Glaubst du, wir kommen jemals wieder nach Hause?«
    Sie tat alles, um ihre eigene Angst herunterzuspielen, und so nickte sie mit aller Überzeugung, die sie aufbringen konnte. »Na, sicher. Ich hab ein paar Freunde, die bestimmt gerade in diesem Moment alles versuchen werden, um uns zurückzuholen.«
    »Kyra und die anderen?« Er überlegte. »Ihr seid ziemlich gute Freunde, nicht wahr?«
    »Stimmt. Die allerbesten.«
    Er scharrte verlegen mit einem Fuß auf dem Boden herum. »Ich muss dich noch was fragen.«
    »Schieß los.«
    »Wenn wir … ich meine, wenn wir wirklich wieder nach Hause kommen, meinst du, wir zwei könnten auch mal was miteinander unternehmen? ’n Eis essen oder ins Kino gehen?«
    Lisa sah ihn überrascht an. Es war das allererste Mal überhaupt, dass ein Junge sie so etwas fragte.
    »Ger … gerne«, erwiderte sie stockend.
    Toby nickte ernsthaft. »Dann tun wir besser alles, um so schnell wie möglich von hier abzuhauen.« Er ließ die Kreide sinken, setzte seine Baseballkappe auf und trat entschlossen neben Lisa. »Zusammen schaffen wir’s.«
    Sie lächelten einander an, dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu der Stelle, wo der Direktor sich in weiße Staubschwaden aufgelöst hatte.
     
    »Die Wurzel hat ja dein Gesicht«, entfuhr es Mara. »Sie sieht aus wie du.«
    Kyra schaute die Alraune mit großen Augen an. Die Wurzelknolle in ihrer Hand wirkte mit ihren Armen und Beinen tatsächlich wie ein Lebewesen. Beinahe erwartete Kyra, dass sie aufspringen, zu Boden hüpfen und davonlaufen würde.
    Doch ihr winziges Ebenbild lag weiterhin starr auf ihrer Handfläche, fühlte sich kühl und leblos an.
    Der Wurzelkörper war grob und ohne Details, doch das kleine Gesicht, kaum größer als ein Fünfmarkstück, war so eindeutig Kyras Zügen nachempfunden, dass ihnen allen einen Augenblick lang der Atem weggeblieben war.
    »Warum hat sie dein Gesicht?«, fragte Mara fassungslos. Ihre Empörung über das Ausreißen der Pflanze war vergessen.
    Kyra gab keine Antwort. Es musste mit den Sieben Siegeln zu tun haben. Hatten die Alraunen auf irgendeine Weise gespürt, dass sich jemand in der Schule befand, der das Erbe einer wahren Hexe in sich trug?
    Mara riss sich von den beiden Jungen los und wirbelte Kyra an der Schulter herum. » Ich bin hier die Hexe«, sagte sie wütend. »Ich hab die Alraunen gepflanzt! Das da müsste mein Gesicht sein!«
    Kyra starrte das ältere Mädchen an, als hätte es den Verstand verloren. »Du bist tatsächlich eifersüchtig? « Sie schwenkte ungläubig die Wurzel. »Hierauf?«
    Mara hatte Tränen in den Augen. Jahrelang hatte sie

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