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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Zellenblock.
    Kotko sah Bennie hasserfüllt an, als er in den Fußfesseln vorbeischlurfte. »Ich mach dich fertig«, blaffte er mit starkem Akzent. »Ab morgen bist du arbeitslos.«
    Griessel grinste ihn an und folgte ihm. Der Zellenblock stank nach Erbrochenem, Urin und Desinfektionsmittel.
    Sie zerrten Kotko bis zur letzten Zelle hinten rechts und stießen ihn in den einzigen vorhandenen Stuhl aus Plastik und Metall, der mit dem Rücken zur Tür stand. Griessel und zwei Beamte vom Einsatzkommando betraten ebenfalls die Zelle, und Griessel bedeutete den Kollegen von der Dienststelle Sandton, die Stahltür zu schließen. Mit lautem Knall fiel sie ins Schloss.
    Griessel setzte sich auf die nackte Matratze, die auf der Betonpritsche lag. Die Männer vom Einsatzkommando bauten sich rechts und links von ihm auf, die Sturmgewehre auf Kotko gerichtet.
    »Sie stecken bis zum Hals in der Scheiße«, verkündete Griessel.
    »Fuck you!«, entgegnete Kotko und entblößte bei seiner wütenden Grimasse die spitzen kleinen Zähne. Durch die auf dem Rücken gefesselten Hände musste er unbequem vornübergebeugt sitzen, ganz wie Griessel gehofft hatte.
    Er zückte Kotkos Handy und wog es in der Hand. »Wen wollen Sie jetzt anrufen, Makar?«, fragte mit einem Höchstmaß an Verachtung. »Sie halten sich für Mister Wichtig. Sie glauben, mit Geld können Sie alles erreichen. Sie glauben, wenn Sie Polizisten und Politiker schmieren, sind Sie unantastbar. Aber Sie machen einen Riesenfehler. Ich will Ihnen sagen, was ich vorhabe. In genau …«, er sah auf seine Armbanduhr, eswar neunzehn Minuten vor zwei, »… fünfundvierzig Minuten gebe ich eine Pressekonferenz, bei der ich den Medien verkünde, dass ich Sie verhaftet habe. Und dann werde ich enthüllen, wer Sie wirklich sind. Ein kranker Wichser, der Leute mit dem Bajonett foltert …«
    Er sah, wie sich Kotkos Augen vor Überraschung ganz kurz verengten.
    »Ein kleiner russischer Gauner, der so ekelhaft ist, dass er bei normalen Frauen nicht landen kann und deshalb die Dienste von Prostituierten kaufen muss …«
    »Fuck you!« Kotko versuchte, von seinem Stuhl aufzuspringen und sich auf Griessel zu stürzen. Er riss an den Handschellen, blutrot im Gesicht. Die Männer des Einsatzkommandos drückten ihm die Gewehrläufe gegen die Brust und zwangen ihn grob, sich wieder zu setzen.
    Griessel wusste, dass er auf dem richtigen Weg war.
    »Sie wollen nicht, dass alle Welt erfährt, was für ein Versager Sie sind. Ein Perverser. Doch ich werde den Journalisten erzählen, dass Sie ein armer Irrer sind, ein älterer Mann, der Frauen stalkt. Insbesondere die Mitarbeiterin einer Anwaltskanzlei, der er um ihretwegen einen Auftrag zugeschustert hat. Wissen Sie, wie sie Sie ihren Freundinnen geschildert hat, Makar? Als lästige Nervensäge. Und auch das werde ich den Medien sagen.«
    Kotko spuckte nach ihm. Der Speichel blieb am Revers seines neuen Jacketts hängen. Er kümmerte sich nicht darum.
    »Und ich werde ihnen sagen, dass Sie Hanneke Sloet deswegen ermordet haben. Weil Ihr Selbstbewusstsein angekratzt war, weil Sie die Zurückweisung nicht ertragen konnten. Ich weiß, was sich abgespielt hat, Makar. Sie haben beim Escort– Service eine Nutte für die Nacht bestellt, aber als sie Sie heiß gemacht hatte, wollten Sie eine richtige Frau. Also sind Sie zu Hanneke Sloets Wohnung gefahren, haben Ihren kleinen Schwanz rausgeholt, und sie hat Sie ausgelacht, weil Sie ihn nicht hochgekriegt haben. Zu alt. Zu lächerlich. Da haben Sie sie erstochen. Das alles erzähle ich auf der Pressekonferenz, und dann werden wir ja sehen, wie viele politische Freunde noch übrigbleiben, Sie kranker, widerlicher Perverser.«
    »Ich habe sie nicht umgebracht!«, schrie Kotko, außer sich vor Wut.
    »Oder steckte etwas anderes dahinter, Makar? Hat sie Sie erpresst? Wollte sie einen größeren Anteil? Oder Bargeld? Hat sie gedroht, Ihren politischen Freunden von Ihren Bajonett-Spielchen zu erzählen? Oder gegenüber der Presse zu plaudern? Haben Sie Hanneke Sloet deswegen getötet?«
    »Ich habe sie nicht getötet«, erwiderte Kotko, diesmal etwas ruhiger.
    Griessel stand auf, nahm Kotkos Krawattenende und wischte damit den Speichel vom Jackett ab. »Erzähl das dem Richter, du Wichser!« Er schlug gegen die Tür.
    Die Kollegen öffneten sie von außen. Griessel bedeutete den Männern vom Einsatzkommando, hinauszugehen, folgte ihnen, knallte die Tür hinter sich zu und ging den Flur entlang, vorbei an den

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