Sieben Tage: Thriller (German Edition)
Zahlung des Isando Friendship Trusts gewusst, ein Steuerberater namens Frikkie de Vos. Das Problem ist, dass sich de Vos am fünfzehnten Januar mit einem Schrotgewehr das Hirn rausgeblasen hat. Scheint ein Spieler gewesen zu sein und an diesem Samstagabend beim Würfeln alles verloren zu haben. Könnten Sie nachprüfen lassen, ob das stimmt?«
»Ich sage sofort Mbali Bescheid.«
»Was machen wir jetzt mit den Journalisten, Brigadier?«
»Ich wünschte, ich hätte ein Patentrezept, Bennie. Bisher sehe ich noch kein Licht am Ende des Tunnels. Aber wir haben ja noch etwa vierzig Minuten. Warten wir einfach ab, wie es bis dahin aussieht.«
Griessel stand rauchend in einer Ecke des Polizeihofs, allein, damit er den aufgestauten Fluch loswerden konnte. »Fok!«, stieß er gedehnt und aus tiefem Herzen hervor. Dann noch mehrmals hintereinander, ein Stakkato, das zusammen mit seiner Frustration aus ihm hervorbrach.
Die Wut auf den Attentäter war wieder frisch und lebendig.
Wenn Kotko ein Alibi hatte und nicht der Mörder war, warum hatte ihnen der Attentäter dann sein Foto geschickt? Warum führte er sie in die Irre, verscheißerte sie?
Aus Spaß. Um zuzusehen, wie sich die Polizei endlos im Kreis drehte. Was war das für ein kranker Irrer! Dieser ganze Aufwand: der Flug nach Johannesburg, die Anspannung, die Überschreitung seiner Kompetenzen bei der Vernehmung des Russen, die politischen Risiken, die Manie, Nyathi und die Valke von Gauteng eingegangen waren, das alles sollte vergeblich gewesen sein?
Jissis, was war das für eine Welt heutzutage!
Die Gier nach Alkohol war wieder in ihm aufgeflammt. Nach seinem Beruhigungsmittel, mehr als zehn Jahre lang. Wenn nichts mehr einen Sinn ergibt, sauf. Zwar verstehst du die Welt dann immer noch nicht, aber die Scheiße schlägt dir nicht mehr so sehr aufs Gemüt.
Gereizt schnippte er die Kippe durch den hohen Maschendrahtzaunhinaus auf die Straße, wo sie mit einer kleinen Funkenexplosion auf dem Teer landete.
Griessel drehte sich um und kehrte zu Bones zurück.
Der Leiter des Dezernats für die Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität legte Brigadier Manie die Kontoübersicht der Unternehmensberatung ZIC vor und sagte: »Er ist ein Geldwäscher. Kein Zweifel. Der Ablauf ist jedes Mal derselbe: Er kauft mit schmutzigem Geld Anteile an einer afrikanischen Minengesellschaft und schleust den Gewinn und die Dividenden zurück an Arsenij Jegorow.«
»Haben Sie schon mit dem Staatsanwalt gesprochen?«
»Dazu hatten wir noch keine Zeit.«
»Haben wir genug, Willie? Um vor Gericht damit durchzukommen?«
»Der Kerl hat sich anscheinend eingebildet, niemand würde je genau hinschauen, Brigadier. Er ist sehr unvorsichtig gewesen, bestimmt wegen seines politischen Einflusses. Den ziehen wir aus dem Verkehr, so viel ist klar.«
»Trotz seiner Beziehungen?«
»Wenn wir die Beweise auf den Tisch legen, verflüchtigen sich seine Beziehungen wie Nebel in der Sonne.«
Mbali schwante etwas.
Beim Kriminal-Informationsdienst fand sie den müden Fanie Fick am Computer und legte ihm ein Schriftstück vor. »Sie sollten mal ein bisschen schlafen«, riet sie.
»Ach, ich bin froh, mal wieder an einem wichtigen Fall mitzuarbeiten«, erwiderte er, sah sie mit seinen Hundeaugen an und lächelte.
»Ich möchte wissen, ob Hanneke Sloet diese Nummer angerufen hat.«
»Eine Sekunde«, sagte Fick und gab die Nummer im Suchfeld der Datenbank ein. Mbali hatte Mitleid mit ihm. Sie hatte den Steyn-Fall damals genau verfolgt, als sie noch bei der Kripo Bellville war. Sie wusste, dass ihr leicht derselbe Fehler hätte unterlaufen können wie ihm.
Die Suche lief, wie der Balken zeigte.
Eine Anzeige erschien.
»Ja!«, sagte Fick ein wenig überrascht. »Am Mittwoch, den zwölften Januar.«
»Sechs Tage, bevor sie ermordet wurde«, stellte Mbali fest. Sie wusste, warum die Kollegen nicht stutzig geworden waren. De Vos war Steuerberater, und sie hatten geglaubt, es sei rein beruflich gewesen. Ein Gespräch mit einer Kanzlei, die mit der Transaktion zusammenhing.
»Zu wem gehört die Nummer?«, fragte Fick.
»Zu einem Steuerberater«, antwortete sie. »Frikkie de Vos. Das Problem ist, er ist tot.«
Ehe Fick fragen konnte, warum das ein Problem war, war sie schon wieder weg.
49
Um Viertel nach zwei brachten die Polizisten zwei Männer knapp über die vierzig herein: Fjodor Wasow und Lew Grigorijew. Griessel sah, wie durchtrainiert und beweglich sie waren, selbstbewusste Kraftpakete, angstfrei
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