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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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forschend an. Er vermutete, dass er aus Nervosität alles mit einem Fragezeichen versah. »Captain Vaughn Cupido. Weißt du, was das Directorate of Priority Crime Investigations ist, Affonso Britos?«
    »Tut mir leid, nicht genau«, erwiderte er respektvoll-entschuldigend.
    »Die Valke.«
    »Ah, die Valke. Die kenn ich.«
    »Super, Affonso. Was weißt du über die Valke?«
    »Die sind gefährlich.«
    »Richtige Antwort! Wir sind gemeingefährliche Scheißkerle, Affonso. Wir können deinen kleinen Puff hier innerhalb von fünf Minuten dichtmachen, verstanden?«
    »Das ist ein Privatclub?«, protestierte Britos zaghaft.
    »Du hast mich nicht richtig verstanden. Ich bin nicht hier, um mit dir zu diskutieren.«
    »Okay?«
    »Ich könnte nach deiner Alkoholausschanklizenz fragen, Affonso. Ich kann meine Männer nach Verstößen gegen die Sicherheitsvorschriften suchen lassen. Ich könnte dir Sittlichkeitsdelikte nach Artikel 23 um die Ohren hauen, wenn ich wollte …«
    »Okay?«
    »Aber wir werden doch unsere Zeit nicht mit Lappalien verschwenden, okay?«
    »Okay?«
    »Wir ermitteln in einem Mordfall.«
    »In echt jetzt?«
    »In echt. Ernste Sache, deshalb werden wir uns nicht rumstreiten, okay?«
    »Wer ist denn ermordet worden?«
    »Die Sache läuft so, Affonso: Ich frage, du antwortest. Verstanden?«
    »Verstanden?«
    »Wir müssen uns über den achtzehnten Januar unterhalten«, sagte Cupido. »Und über Makar Kotko.«
    » Jirre! «, seufzte Britos. »Kotko. Der ist schlimmer als die Valke.«
    »Falsche Antwort. Außerdem ist Kotko Schnee von gestern. Wir buchten ihn heute noch ein.«
    »In echt jetzt?«
    Siebzehn Minuten vor eins.
    Griessel spürte die Anspannung und versuchte sich abzulenken, indem er zum Fenster hinausschaute. Vor vier Jahren war er zuletzt hier gewesen. Alles sah nun anders aus – der Flughafen, die Autobahnen, die Wohnviertel und Gewerbegebiete. Überall wurde gebaut.
    Aber das hier war Johannesburg. Hier sah es jedes Mal anders aus. Ständig wurde irgendwo neu gebaut und umgebaut. Das mochte er an dieser Stadt. Hier floss Energie, das spürte er, sah er, hörte er. Die Leute waren schnell, zielstrebig, ständig auf der Suche nach Gold.
    Hohes, grünes Gras wuchs am Straßenrand, hier und da schimmerte rote Erde hindurch. Ganz anders als am Kap.
    Wie verhörte man einen ehemaligen KGB-Agenten? Ausgeschlafen, erfahren, alles schon mal gesehen, mit allen Wassern gewaschen.
    Wenn sie hineinkamen, würde Kotko an seinem Schreibtisch sitzen, bestimmt mit dem Gesicht zur Tür und einem Fenster als Lichtquelle im Rücken. Alle Vorteile auf seiner Seite.
    So würde es nicht funktionieren.
    Dann dachte er an das Foto von Kotko, sein maßgeschneidertes Jackett, die akribisch zurückgekämmten Haare. An die Tatsache, dass er geglaubt hatte, bei Hanneke Sloet eine Chance zu haben. Mit Regierungsmitgliedern befreundet, stinkreich.Doch wenn Kotko nur der Lakai des milliardenschweren russischen Mafiabosses war, würden sein Erfolg und sein Einfluss mit seiner Demaskierung enden. Das würde er, koste es, was es wolle, zu verhindern versuchen.
    Diese Schwäche musste er sich zunutze machen. Er musste Kotko dort treffen, wo es ihm am meisten weh tat. Er musste ihm alles nehmen – die Sicherheit seiner Einkünfte, sein Gefühl der Unantastbarkeit, sein politisches Sicherheitsnetz, seine Würde, seine Männlichkeit.
    Er musste so rücksichtslos wie möglich vorgehen.
    Scheiße. Wenn das schiefging, lief er nächste Woche am Canal Walk mit einem Funkgerät am Gürtel als Kaufhausdetektiv rum.
    Er atmete tief durch und rief noch einmal Brigadier Manie an.
    »Bennie?«
    Griessel erklärte seinem Vorgesetzten, was er vorhatte.
    Manie schwieg ziemlich lange. »Oh, Bennie«, sagte er. »Wenn das schiefgeht und er unschuldig ist, kriegen wir eine auf den Sack. Na schön. Aber Sie müssen schnell sein. Ich rufe in der Zwischenzeit meinen Kollegen in Johannesburg an.«
    »Danke, Brigadier«, sagte Griessel. Er beendete den Anruf und rief Zondi zu: »Welche Polizeidienststelle liegt Kotkos Firma am nächsten?«
    »Sandton, in der Summit Road.«
    »Haben die einen kleinen Vernehmungsraum?«
    »Sie haben Zellen wie finstere Verliese …«
    Mbalis Telefongespräch mit General Afrika war unangenehm.
    Sie sagte, man müsse in Betracht ziehen, dass möglicherweise jemandem bei der Bank seine Verbindung zu Kotko aufgefallen sei.
    Er habe keine Verbindung zu Kotko, erwiderte Afrika sachlich.
    Es sei also unmöglich?, fragte

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