Sieben Tage: Thriller (German Edition)
mit denen abgleichen, die sich Schalldämpfer haben anfertigen lassen. Ich habe mit zwei Waffenschmieden gesprochen, die Schalldämpfer herstellen, und sie sagten, sie würden alle Aufträge mit Namen und Adressen aufbewahren. Ich bitte Sie, diese Daten mit Nachdruck von den Waffenhandlungen und Waffenschmieden einzufordern. Uns läuft die Zeit davon. Wir fangen im Westkap an und weiten die Suche aus, wenn wir dort kein Glück haben.«
Mbali delegierte die Arbeit und äußerte noch einmal die neueste Theorie, dass es sich um einen oder zwei berufstätige Männer handeln könne, die sich an bestimmte Arbeitszeiten halten müssten, afrikaanssprachig, vermutlich weiß. Sie warte noch auf den Bericht der Rechtspsychologin, daher habe sie noch kein offizielles Profil mit Einschätzung des Alters und der ethnischen Zugehörigkeit. Sie bat die Offiziere, den einzelnen Dienststellen den Befehl zu geben, nach einem parkenden Pkw Ausschau zu halten, dessen Rücksitz hinter einer Decke, einer Plane oder Ähnlichem verborgen sei, weil sie Grund zu der Annahme hätten, dass der Attentäter durch ein Loch im Kofferraum geschossen habe. Der Schalldämpfer verlängere das Gewehr, darum handele es sich höchstwahrscheinlich nicht um einen Kleinwagen. Ein Kleinbus sei auch eine Möglichkeit, vielleicht mit Gardinen an den Fenstern, irgendwas, was den Attentäter vor neugierigen Blicke schützte, während er zielte und schoss. Es seien aber auch andere Fahrzeugtypen denkbar, deswegen sei Wachsamkeit in jedem Fall geraten.
Griessel beobachtete, wie die Männer Mbali zuhörten, äußerst aufmerksam, wie immer, wenn Kollegen in Gefahr waren.
Mbali gab ihnen eine Beschreibung des Schalldämpfers und klatschte in die Hände, um den Knall zu demonstrieren. Sie gab zu bedenken, dass dieser leicht im Verkehrslärm untergehen könne, weshalb vor allem Dienststellen in den belebterenGebieten der Kap-Halbinsel aufmerksam sein müssten. Die Sonderermittlungsgruppe sei in ständige Bereitschaft versetzt, sie gab ihnen noch einmal die Nummer. Falls eine Streife ein verdächtiges Fahrzeug entdecke, solle sie nur die Beschreibung aufnehmen, Automarke, Farbe und Kennzeichen, und die Sonderermittlungsgruppe informieren.
Als die Ermittler und die uniformierten Offiziere sich erhoben und den Saal verließen, ging Griessel zu Mbali hin. Cupido folgte ihm.
»Habe ich alles richtig gemacht, Bennie?«, fragte Mbali.
»Ja«, sagte er, »natürlich. Mbali, der Schütze … Ich habe den ganzen Morgen darüber nachgedacht. Es muss einen Grund dafür geben, dass er den Medien nichts von dem Kommunisten erzählt hat.«
»Und?«
»Ich kann mir nur eines vorstellen: Er muss befürchtet haben, dass ihn das verrät.«
»Augenblick mal«, mischte sich Cupido ein. »Der Schütze spricht von einem Kommunisten? Hast du deswegen …?«
»Vaughn, der Brigadier schmeißt uns alle beide raus, wenn du das ausplauderst.«
»Meine Lippen sind versiegelt.«
»Der Attentäter hat in seinen E-Mails behauptet, ein Kommunist stecke hinter dem Mord an Sloet und wir wüssten, wer er sei.«
»Aber das ist doch Dünnschiss.«
»Captain!«, mahnte Mbali. »Bitte. Benutzt ein Mann Schimpfwörter, um ein Argument zu stützen, ist entweder das Argument oder der Mann schwach.«
»Ich lasse mir nicht predigen!«, erwiderte Cupido streitsüchtig.
Mbali ignorierte ihn. »Du glaubst also, er befürchtet, identifiziert zu werden, Bennie?«
»Ja. Vielleicht hat der Schütze sie gekannt. Vielleicht … befürchtet er, dass irgendjemand die richtigen Schlüsse zieht, wenn die Medien erfahren, dass er von Kommunisten redet. Und er weiß, dass wir es uns nicht leisten können, mit dieser Information an die Öffentlichkeit zu gehen … Ich weiß nicht.Irgendeinen Grund muss es geben.« Er verwünschte die Dumpfheit in seinem Kopf, er fand einfach nicht die richtigen Worte.
»Warum können wir nicht an die Öffentlichkeit gehen?«, fragte Cupido.
»Ich kann es dir wirklich nicht sagen, Vaughn. Politik, du verstehst schon.«
Cupido ging ein Licht auf. »Willst du damit sagen, da ist ein Roter … an der großen Transaktion beteiligt?«
»Kein Kommentar«, entgegnete Griessel und sah Mbali an. »Ich will damit nur sagen, dass wir die Waffenscheine aller ihrer Freunde und Kollegen überprüfen und auch diese mit den anderen Informationen abgleichen sollten.«
»Gute Idee, Bennie. Gibst du mir die Namen durch?«
»Augenblick mal«, sagte Cupido. »Egan Roch arbeitet auf einer
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