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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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sinken. Er schien nicht begeistert von dem Wiedersehen.
    »Kaptein«, sagte er abweisend und stellte die Flasche auf die Werkbank.
    »Meneer Roch.«
    »Wie ich erfahren habe, haben Sie Danielle ausfindig gemacht. Glauben Sie ihr etwa auch nicht?«
    »Doch, wir glauben ihr.«
    »Halleluja.«
    »Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    »Haben Sie neue Anschuldigungen?«
    »Kommt darauf an, ob Sie uns erneut etwas verschweigen.«
    Roch verdrehte die Augen. »Aber ich habe doch gar nichts …« Er seufzte. »Na schön, kommen Sie rein.«
    Diesmal bot er Griessel keinen Kaffee an. Sichtlich widerwillig setzte er sich auf seinen Stuhl. Rochs Haltung ignorierend, begann Griessel ohne Umschweife. »Sie müssen sich doch auch gefragt haben, wer Hanneke ermordet hat.«
    »Natürlich.«
    »Und, haben Sie eine Theorie?«
    »Das fragen Sie mich?«
    »Ja.«
    Missmutig sah er Griessel an. »Kein Wunder, dass die Kriminalität hierzulande überhandnimmt.«
    »Ich bin gekommen, weil ich Ihre Hilfe brauche«, erklärte Griessel.
    »Nachdem Sie mich beleidigt haben.«
    »Meneer Roch, in über achtzig Prozent der Fälle wie diesem ist der Mörder dem Opfer bekannt oder hat ein Verhältnis mit ihm. Bei Ihnen in der Werkstatt hängen Metallwerkzeuge, die der Tatwaffe gleichen, und Sie haben uns nicht die ganze Wahrheit gesagt.«
    Roch winkte ab, eine Geste unterdrückter Frustration. »Ich war nicht einmal in Südafrika!«
    »Sind Sie bereit, mir zu helfen?«
    Roch betrachtete lange seine Hände und sagte dann schließlich: »Ja.«
    »Es scheint, als gebe es zwei Möglichkeiten. Entweder hat Hanneke von sich aus jemandem die Tür geöffnet, den sie kannte, oder der Mörder hatte ihren Ersatzschlüssel. Haben Sie irgendeine Ahnung, wem sie ihn gegeben haben könnte?«
    »Als sie noch in Stellenbosch gewohnt hat, hat sie mir einen Schlüssel gegeben. Sie sagte, es nütze ja nichts, ihn in der Wohnung zu behalten. Ich habe sie geneckt, weil sie so durchorganisiert war – niemals würde sie ihren Schlüssel verlieren. Aber das war auch nicht ihre Sorge. Sie hatte vielmehr Angst, zum Beispiel einmal in der Dusche zu stürzen …«
    »Sie halten es also für wahrscheinlich, dass sie den Schlüssel jemandem anvertraut hat?«
    »Ja.«
    »Und wem?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht einer ihrer Freundinnen. Oder … Haben Sie bei Silbersteins nachgefragt?«
    »Ihre Sekretärin weiß es auch nicht.«
    Roch nickte nur.
    »Sie haben geglaubt, Sie hätte einen neuen Freund«, sagte Griessel.
    »Ja, aber ich habe mich geirrt.«
    »Zunächst haben Sie es aber geglaubt.«
    »Wahrscheinlich eine typisch männliche Reaktion.«
    »Sonst gab es keinen Grund?«
    »Warum? Haben Sie etwas entdeckt?« Wieder zeigte er dieselbe subtile Reaktion wie tags zuvor, diesen ausweichenden Blick, der verriet, dass ihm etwas unangenehm war.
    »Meneer Roch, ich verspreche Ihnen, Ihre Aussagen so weit wie möglich vertraulich zu behandeln. Ich verstehe, dass es Ihnen unter den gegebenen Umständen schwerfällt, über Persönliches zu reden. Aber ich wäre froh, wenn Sie mir sagen würden, warum das Ihre erste Reaktion war.«
    Roch stützte die Ellbogen auf der Stuhllehne ab, verschränkte die Hände und blickte Griessel darüber hinweg nachdenklich an. »Es fällt mir wirklich schwer. Ich finde eigentlich, dass manals Mann nicht darüber reden sollte, was man mit seiner Freundin … Sie wissen schon.«
    »Ich verstehe.«
    »Es ist einfach so, dass Hanneke … Sie war … Verdammt, Kaptein, das geht mir wirklich gegen den Strich!«
    »Es könnte uns weiterhelfen, Meneer Roch.«
    »Das ist die Frage. Lassen Sie es mich so ausdrücken: Körperkontakt war ihr sehr wichtig. Von Anfang an. Ich meine, nicht, dass ich vor Hanneke viele Freundinnen hatte, aber als Mann hat man doch gewisse Erfahrungen gesammelt, vor allem mit afrikaansen Frauen. Sie sind meistens eher … zurückhaltend, wenn Sie wissen, was ich meine. Mein Gott, noch nie zuvor hatte ich mit einer Unbekannten … Hanneke … Wie gesagt, ihr war von Anfang an die körperliche Beziehung wichtig. Und sie hat sich nicht dafür geschämt. Sie mochte Sex und hat das offen ausgesprochen. Es lag daran, dass … Sie hatte spät angefangen, am Ende ihres Studiums war sie noch Jungfrau. Dann ist sie für ein Jahr nach Europa gegangen und hat dort diesen Typen getroffen, einen Australier.« Eifersucht sprach aus seiner Stimme. »Sie sind etwa einen Monat lang zusammen herumgezogen, und er war wohl ziemlich hartnäckig. Er hat sie

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