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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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dachte sie, er könne ihre Karriere anschieben. Könnte sein, dass sie sich deswegen auch von ihrem Freund getrennt hat – ich glaube, er war ihr nicht mehr nützlich.«
    »Klingt logisch«, sagte er.
    Selbstironisch lachte sie. »Du kannst nicht zufällig eine Amateur-Ermittlerin gebrauchen?«
    »Ich kann jemanden gebrauchen, der Frauen wie Hanneke Sloet versteht.«
    »Soll ich dir sagen, welche Theorie ich mir zurechtgelegt habe?«
    »Ja, gerne.«
    »Ihre Gier ist der springende Punkt. Für wen hat ihr brennender Ehrgeiz die größte Gefahr dargestellt?«
    Gute Frage. »Nicht für van Eeden. Der ist reich genug … Denkst du an Egan Roch? Meinst du, er hat sich noch Hoffnungen gemacht?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Die Sache mit der Stewardess … Er hat nach vorn geblickt. Ich denke eher an ihre Kollegen. An einen ihrer Kollegen.«

Tag 4
Dienstag

32
    Pünktlich um Viertel vor sieben war er beim Meeting der Sonderermittlungsgruppe, ausgeruht, denn er hatte einigermaßen gut geschlafen. Und Alexa hatte so viel besser ausgesehen, nachdem sie die schlimmsten Entzugserscheinungen überwunden hatte. Heute war keine Probe. Ella kam zu ihr nach Hause, und die beiden überlegten, shoppen zu gehen. Frauensache, hatten sie ausweichend erklärt, und er hatte nicht weiter nachgehakt.
    Es war, als laste an diesem Morgen seine Schuld weniger schwer auf seinen Schultern.
    Die Teamleiter hatten nicht viel zu berichten, weil die meisten Informationen über die Arbeiter und Security-Mitarbeiter in Sloets Apartmenthaus erst während der Bürozeit der jeweiligen Arbeitgeber zu bekommen waren. Griessel bat Cupido, die Wohnung für das PCSI aufzuschließen. Er wolle die Gespräche mit Sloets Freunden und Kollegen übernehmen, aber sein Handy sei immer eingeschaltet.
    Nach dem Meeting begleitete Griessel van Wyk zum Kriminal-Informationsdienst.
    In einem großen Raum saßen sieben Mitarbeiter bei gedämpfter Beleuchtung an Laptops. Ein Beamer projizierte eine Grafik an die Wand.
    »Das ist die vorläufige Übersicht über Hanneke Sloets Kontakte im Januar«, erklärte van Wyk. In der Mitte des Bildschirms befand sich ein kleines Quadrat mit den Initialen HS, von dem aus sich ein feines Liniennetz wie die Facetten eines Diamanten nach unten und oben erstreckten. »Hier oben siehst du die Nummern derjenigen, die sie im Januar auf dem Handy angerufen haben – die gestrichelten Linien sind SMS –, unten stehen die der Leute, die sie angerufen oder angeschrieben hat. Im Laufe des Tages werden wir den Nummern Namen zuordnen und bei den Telefongesellschaften die Anruflisten von Juli bisDezember anfordern. Zu jeder Nummer suchen wir die passenden Daten der Personen aus dem System heraus und überprüfen diese anschließend auf Vorstrafen. Bis heute Abend haben wir schon ein genaueres Bild, natürlich unter Einbeziehung der neuesten Informationen über das letzte Attentat.«
    »Welche Informationen?«
    »Über das Handy und das Fahrzeug.«
    »Wir haben ein Fahrzeug?«
    »Ja. Eine Frau, die heute Morgen den Bericht in der Zeitung gelesen hat, hat ausgesagt, sie sei gestern Abend an dem Parkplatz vorbeigefahren, ungefähr zur Tatzeit, und ihr habe plötzlich ein Hippie in einem weißen Lieferwagen den Weg abgeschnitten. Mbali ist gerade bei ihr in Milnerton.«
    »Ein Hippie«, bemerkte Griessel skeptisch. Frauen waren für gewöhnlich bessere Augenzeugen als Männer, warum, wusste er nicht, aber warum ein Hippie?
    »Das müssen wir noch herausfinden. Aber wir haben ja auch noch das Handy, mit dem der Attentäter gestern Abend in der Dienststelle Milnerton angerufen hat. Es ist nicht vorschriftsmäßig registriert, er hat damit im vergangenen Monat keine weiteren Anrufe getätigt, und er hat es abgeschaltet. Ein Kartenhandy, er hat es regelmäßig aufgeladen, das letzte Mal hat er am Samstag, den fünften Februar, bei Clicks am Canal Walk das Guthaben um 49 Rand aufgeladen. Wir verfolgen die Spur des Handys und überprüfen, ob es zu einem Gewehrbesitzer aus unserer Datenbank passt. Derzeit haben wir hundertsiebenundvierzig Besitzer von 222er- und 223er-Gewehren am Westkap ermittelt, die im vergangenen Jahr Remington Accutips gekauft haben. Drei Waffen wurden inzwischen gestohlen, so dass die Kollegen erst einmal in diesen Fällen ermitteln müssen. Das kann dauern. Bisher haben wir diese Datenbank auch noch nicht mit der von Sloet gekoppelt, weil wir einfach nicht genügend Leute haben. Vielleicht klappt es heute Nachmittag, und hoffentlich

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