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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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möchte mehr sagen. Er scheint wirklich sehr redselig», sagte Isak zu Lucy und Lu. «Ich habe da eine Idee, wie wir ihn aus der Reserve locken können.» Dann flüsterte er ihnen etwas zu.
    Kurz darauf kam der Wirt mit dem Schlüssel.
    «Hier ist der Schlüssel für das letzte Zimmer links im Gang hinter Ihnen. Die Zimmernummer ist die 23.»
    « Danke, Herr Wirt. Wir wollen Ihnen keinen Ärger machen. Wollen Sie nicht einen mit uns trinken?», fragte Isak.
    « Nein, während der Arbeitszeit trinke ich nicht.«
    « Nun, wie ich sehe, sind wir die Letzten. Und da wir eigentlich schon zu Bett wollen, sehen Sie es doch als eine Art der Höflichkeit an», sagte Isak.
    « Hmm, nun, wenn man das so sieht. Und wenn ich auf die Uhr schaue, wollte ich sowieso gleich Feierabend machen. Aber nur einen», antwortete der Wirt, begab sich an die Theke und brachte jedem einen Krug Bier mit.
    « Selbst gebraut. Das beste Bier weit und breit», fuhr er fort und nahm einen kräftigen Schluck.
    « Und ganz unter uns, ich bin mein liebster Gast», sagte er lachend und nahm noch einen kräftigen Schluck. Und ehe die Drei sich versahen, war der Krug schon zu dreiviertel leer.
    « Ihr Bier schmeckt wirklich vorzüglich. Habe selten so ein gutes Bier genossen. Haben Sie vielleicht das Rezept?», fragte Lu.
    « Verzeihen Sie, aber das kann ich Ihnen nicht nennen. Familiengeheimnis quasi.»
    « Das verstehe ich. Seien Sie mir nicht böse, aber Sie haben mir einen so großen Krug gebracht, doch habe ich für heute Abend genug Alkohol gehabt. Haben Sie vielleicht Wasser für mich?», fragte Lucy.
    « Aber sicher. Ich hole Ihnen welches», antwortete der Wirt und stand auf. In dem Moment, in dem er sich erhob, tat Isak eine kleine Prise Pulver in seinen Krug. Dabei handelte es sich um eine Art Zungenlöser. Derjenige, der dies Pulver zu sich nahm, verspürte das Bedürfnis alles, was man ihn fragte, zu beantworten.
    Der Wirt kam mit einem Glas Wasser und einem weiteren Krug Bier. Er setze sich, nachdem er Lucy das Wasser reichte, hin. Zur Überraschung der drei ließ er den alten Krug links liegen und machte sich an den neuen.
    Verdutzt fragte Lu: «Wollen Sie nicht den erst leeren?»
    « Sie haben eigentlich Recht. Verzeihen Sie. Das ist eine dumme Angewohnheit von mir, dass ich, wenn ich aufstehe, mir immer einen neuen Krug hole, aus Angst, der angebrochene könnte während meiner Abwesenheit schal werden. Das ist zwar oft übertrieben. Aber inzwischen schon fast ein Ritual. Doch wenn einer von ihnen das Bier möchte, Bitte.»
    Doch keiner von den Dreien wollte das.
    Dem Wirt schien sein eigenes Bier am meisten zu schmecken, nach dem zu urteilen, wie gierig er es trank. Kurz darauf war auch schon der Krug halb geleert.
    Jeder der Drei dachte nach, wie man ihn kurz ablenken könnte. Ihn aufstehen lassen, wussten sie, würde nichts bringen, denn sicher würde er wieder mit einem neuen Krug ankommen. Also musste eine andere List her.
    Als Isak und Lu gerade ein Fünftel ihres Kruges geleert hatten, hatte der Wirt schon seinen zweiten Krug fertig und begab sich zur Theke, um sich Nachschub zu holen.
    « Was sollen wir machen, Isak?«, flüsterte Lu.
    « Ich weiß nicht. Ich glaube, der hat sein Bier ganz gut im Auge, jedenfalls mag er es sehr gerne. Bestimmt lieber als seine Gäste», antwortete Isak.
    « Also, wenn ihr mich fragt, glaube ich, dass wir nichts zu machen brauchen. So wie der trinkt, ist er doch gleich richtig betrunken und redet bestimmt von alleine», gab Lucy von sich.
    « Ich glaube, Lucy hat Recht. Lasst uns einfach versuchen, ihn dazu zu animieren, mehr zu trinken!», antwortete Isak.
    Und dann kam auch schon der Wirt, setzte sich zu ihnen, und wieder nahm er einen kräftigen Schluck.
    «Ich habe selten jemanden gesehen, der so schnell wie Sie Bier trinkt. Doch mein Mann meinte eben, dass der alte Sibbl noch schneller als Sie wäre», sagte Lucy.
    « Der alte Sibbl? Kenn ich nicht. Doch Sie können mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass ich die letzten 10 Jahre immer Sieger im Bierwettbewerb hier bei uns war. Und der ist sehr bekannt. Sogar Leute aus Brus kommen dahin.»
    « Nun, mag sein, Herr Wirt. Ich möchte Sie nicht beleidigen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie vier Krüge in der Zeit schaffen, in der mein alter Mann Lu einen schafft!», sagte Lucy.
    « Nun, dies ist mein dritter Krug. Und Ihr Mann hat seinen noch nicht mal zu einem Viertel geleert. Das ist keine Herausforderung für mich, ohne Ihren Mann

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