Sieben Wind
befürchtete.
« Nun, vielleicht haben Sie noch unseren Wettbewerb in Erinnerung. Und da gab es etwas ... nun wie soll ich es sagen ... da war etwas», fing der Wirt an zu flüstern und zu stottern.
« Sagt es einfach. Das kann doch nicht so schlimm sein», sagte Lucy.
« Nun werte Dame, dann will ich es sagen. Also, wenn ich zu viel trinke, mache ich zwar nach außen einen nüchternen Eindruck, doch innerlich bin ich schon spätestens nach dem fünften Krug so voll, dass ich danach nicht mehr weiß, was ich sage. Und nun habe ich Angst, dass ich mich vielleicht daneben benommen habe, was mir sehr leid täte.»
« Da können Sie unbesorgt sein. Sie haben sich als fairer Sportsmann gezeigt. Ehrlich gesagt, Sie haben auf uns einen ziemlich nüchternen Eindruck gemacht, als wir Sie verließen», sagte Lu, der sich ein Lachen verkneifen musste, weil sie ihm nicht angemerkt hatten, dass er sturzbetrunken war.
« Das freut mich. Eine Frage hätte ich noch, die mir genauso peinlich ist.»
« Fragen Sie ruhig», sagte Lucy, die sich denken konnte, was er wissen wollte.
« Nun, wer hat denn gewonnen?»
« Sie wissen nicht, wer gewonnen hat?», fragte Lu, der am liebsten geantwortet hätte, dass er selbst der Gewinner gewesen war.
« Wirklich nicht. Alles vergessen. Aber die meisten, die mich nicht kennen, können das nicht glauben!»
« Sie haben gewonnen. Mit knappem Vorsprung», sagte Lucy, die an Lu's Gesichtsausdruck erahnte, dass Lu sich als Sieger präsentieren wollte.
« Das freut mich. Was darf ich Ihnen denn zum Frühstück bringen?»
Die Drei bestellten ihr Frühstück.
Nach dem Frühstück riefen sie den Wirt zu sich.
« Wir würden gerne bezahlen», sagte Isak.
« Sie sind eingeladen. Dafür, dass ich Sie gestern falsch einschätzte, wäre ich froh, sie heute als meine Gäste verabschieden zu dürfen.»
Zahlungsmittel bestanden überwiegend aus Münzen, welche aus Baurit waren. Baurit war ein Metall, das wie leicht trübes Silber aussah. Im Koboldwald und da wo Isak wohnte, bei den großen Weiden, wurden Zahlungsmittel selten gebraucht, da man meistens Waren tauschte, die man brauchte oder loswerden wollte. Sehr oft wurde auch einfach gegeben, wenn man von etwas zu viel hatte. Es war keine Seltenheit wenn ein Fischer, falls er zu viele Fische gefangen hatte, welche verschenkte. Oder ein Bauer einen Teil seines Getreides weggab, wenn er eine sehr gute Ernte eingefahren hatte. Genauso, wie es für Lu selbstverständlich war zu helfen, wenn jemand ein Baumhaus errichten wollte, oder wie Isak denjenigen, die Salben oder andere Heilmittel benötigten, diese gab, ohne Bezahlung dafür zu erwarten. Dort wo sie lebten, hatte Geld kaum eine Bedeutung. Doch in den Städten herrschte eine andere Ordnung, die denen vieler anderer Planeten ähnlich war. Es wurden Steuern eingenommen, mit denen Schulen, Krankenhäuser und die Armee bezahlt wurden. Und in den Städten war es selbstverständlich, für seine Dienste bezahlt zu werden.
Die Hauptzahlungsmittel in Qooks waren Münzen aus Baurit, die es in unterschiedlichsten Größen, Formen und Drucken gab. Die meisten Händler hatten einen Bauritmesser, um den Wert exakt zu bestimmen. Allerdings konnte man auch schon mit bloßem Auge den Wert abschätzen, da es ein Edelmetall war und nicht gefälscht werden konnte. Aufgrund der unterschiedlichen Größen und Formen stellten die Münzen ohnehin einen bestimmten Wert dar. Aber der Bauritmesser konnte zu 100 % garantieren, welchen Gegenwert das entgegengenommene Baurit besaß.
« Das ist sehr nett von Ihnen. Wir nehmen es dankend an. Ich hätte da noch eine Bitte», sagte Isak.
« Gerne, wenn ich Ihnen helfen kann, will ich das tun», antwortete der Wirt.
« Können Sie uns einen Bauernhof nennen, wo wir gute Maultiere und Lebensmittel kaufen können, und vielleicht noch einen Schmied?», fragte Isak.
« Aber sicher. Mein Vetter Grimhald hat einen Stall kurz vorm Ende dieses Weges. Der Stall heißt «Der Stall», nicht gerade originell, aber er hat die besten Maultiere weit und breit. Und einen Schmied finden Sie auch, wenn Sie den gleichen Weg weitergehen.»
« Danke. Wir müssen uns dann jetzt auch auf den Weg machen. Und nochmal recht herzlichen Dank für Ihre Einladung.»
« Gern geschehen. Einen Rat möchte ich Ihnen noch mitgeben. Seien sie vorsichtig, was sie wen fragen. Heutzutage wird man schneller verhaftet, als man denkt.»
« Danke, werden wir beachten», antwortete Lu.
Und nachdem sie sich alle
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