Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
Vom Netzwerk:
die kalte Klinge eines Schwertes am Hals.
    « Ein Ton und du bist tot», sagte die Stimme. Es war einer der Krieger, die vor einigen Stunden noch vor ihm geflohen waren. Und bevor Isak etwas sagen oder reagieren konnte, bekam er von einem anderen Krieger einen Schlag mit dem Holzhammer.
    Lucy und Lu warteten schon eine geschlagene Weile ohne eine Nachricht von Isak.
    « Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Solange kann er doch unmöglich brauchen», sagte Lucy.
    « Du hast Recht. Ich werde mal nachschauen», antwortete Lu.
    « Gut. Pass aber auf», sagte Lucy.
    Vorsichtig begab sich Lu auf den Weg. Wie Isak zuvor kroch er die Wiese lang. Und genau wie er bemerkte er, dass es keine natürliche Wiese mitten im Wald war, sondern dass hier gerodet wurde.
    « Da im Gras ist noch einer von ihnen, tötet ihn!», schrie einer der Wilden, der etwa 20 Meter von ihm entfernt war und ihn bemerkt hatte, da Lu vergessen hatte, seinen Hut abzunehmen. Und dieser war mit einer Feder geschmückt, die man sehen konnte.
    Blitzschnell sprang Lu hoch und zog sein Schwert aus der Scheide.
    « Gut, wenn ihr Krieg wollt, sollt ihr diesen bekommen!», schrie Lu, mehr um sich selbst Mut zu machen, als den Gegner zu verängstigen.
    « Du alter Narr. Wir werden dich zerquetschen wie deinen Freund», antwortete der Wilde, der mit fünfzehn Mann auf ihn zukam.
    Zerquetschen wie deinen Freund, dachte Lu und wurde kreidebleich.
    Hatten sie Isak getötet, das durfte nicht sein, dachte er. Er wollte losschreien, so sehr trafen ihn diese Worte, doch ihm versagte die Stimme. Ohne Isak wären sie verloren, und wie sollte er dies Lucy geschweige denn Can oder vor allem Sieben Wind erklären?
    Ihm kam die Zeit jetzt wie eine Ewigkeit vor, doch sein Geist rief ihn aus seiner Lethargie und Lu schrie all seinen Frust raus: «Ihr Schweine, mich kriegt ihr nicht!», und lief auf die Horde zu.
    Bei dem Ersten stach er ohne Zögern gleich zu.
    Er fiel sofort zu Boden.
    Und dann passierte etwas Seltsames. Die Horde schien wie erstarrt und nach einem kurzen Moment schrien sie wild herum und liefen davon, so schnell die Beine sie trugen.
    Lu war erstaunt und dachte, dass dies seinetwegen geschah. Er fühlte sich bestärkt in seiner Kampfkunst.             
    « Ha, ihr Feiglinge, kommt zurück, damit ihr die Klinge des Todes schmecken könnt!», schrie er ihnen hinterher.
    « Der arme Isak, wie soll ich das nur Lucy beibringen?», fragte er sich dann und machte eine Kehrtwendung, um zurück zu Lucy zu gehen.
    Doch da verschlug es ihm den Atem, hinter ihm stand er, so wie es in den Sagen erzählt wurde. Groß und angsteinflößend.
    Darin!
    Lu konnte nur noch ein schwaches «Darin!», sagen, ehe er ohnmächtig zusammenbrach.
    Es war schon später Abend als Lu aufwachte.
    Sein Schädel brummte, er wusste nicht warum. Er befand sich in einem Bett, welches seine Größe hatte, doch erschien ihm das nicht seltsam.
    Er befand sich in einer recht großen Hütte, in der er sich sehr klein vorkam. Und da er Kobold war, wusste er, dass es sich hier um ein Baumhaus handelte. Wer immer diese Hütte aus dem Baum gehauen hatte, musste recht stark sein, dachte Lu. Und vor allem musste es ein sehr großer und dicker Baum sein, der dies verkraftete.
    Denn an der Wand sah er, dass der Baum noch lebte, und an der Struktur konnte er erkennen, dass es dem Baum sehr gut ging.
    Lu war verwirrt, wo befand er sich? Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war, dass er das Bewusstsein verloren hatte.
    Ehe er weiter denken konnte, ertönte ein lautes Pochen, die große Tür zum Baumhaus wurde aufgestoßen und der Montin trat ein.
    Jetzt erinnerte sich Lu wieder. Es war der Anblick Darins, der ihn bewusstlos hatte werden lassen. Und dann war da noch die Sache mit Isak. Isak ist tot, sagte er sich. Und Lucy, wo war sie? Ohne weiter nachzudenken, zog er sein Schwert und sprach zum Montin: «Wo ist meine Frau? Sprich oder stirb, wer immer du bist.»
    « Ha, ha ...», lachte Darin mit einer Stimme, die recht vertrauenswürdig, aber auch gleichzeitig majestätisch und unberechenbar klang und fuhr fort: «Du alter Narr, denkst du im Ernst, dein Schwert kann mir was anhaben? Ich bin Darin, der letzte Montin und dein Schwert taugt nicht mal als Zahnstocher für mich.»
    Lu sah seine aussichtslose Situation und antwortete: «Mag sein, doch ich werde es dir nicht leicht machen.» Er dachte, dass Darin ein gemeiner Koboldfresser war und ging davon aus, dass Lucy bereits gefressen worden

Weitere Kostenlose Bücher