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Sieben

Sieben

Titel: Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Schlueter
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vertreibt Langarmshirts, Trägerkleider, Hosen, Pullover oder Sweatshirts unter
     der Marke »Blue Seven«; und das Damen-Herren-Kindermode-Label »Seven 7 for all mankind« sorgt nicht allein mit seinen »7*7*7   Jeans« dafür, dass einem die magische Sieben rund um den Globus gleichsam auf Schritt und Tritt begegnet.
    Allein vierzig T V-Stationen in den USA (darunter mit NBC, Fox, CBS und ABC fast alle großen) setzen auf die Signalwirkung des weltweit verbreitetsten
     T V-Logos : des sogenannten Circle 7 logo. Desgleichen Sender in Australien, Malaysia, Brasilien und auf den Philippinen. Angesichts
     derart geballter Seven-Power mag man den Umstand, dass andere Sender wie etwa Radio France, der schwedische Sender Sveriges
     Radio oder AR D-Sender wie rbb Brandenburg jeweils sieben Hörfunkprogramme ausstrahlen, nur am Rande erwähnen.
    Dass die Sieben auch das Firmenlogo eines der weltgrößten Einzelhandelskonzerne ziert, wissen »nur« jene paar Milliarden Menschen,
     die sich in den USA, in China, Japan, Norwegen, Schweden, auf den Philippinen, in Australien, Südkorea, Mexiko oder Südafrika
     aufhalten. Gegründet 1927 im U S-Staat Texas unter dem Namen »Speedy-Mart«, wechselte die Firma ihren Namen später in » 7-Eleven «. Zwar zielte das neue Label offiziell auf die Bekanntmachung der langen Öffnungszeiten (von sieben Uhr morgens bis 23   Uhr abends), dennoch dürfte bei der Namensgebung die Popularität des gleichnamigen Glücksspiels »Seven-Eleven« eine kaum geringere
     Rolle gespielt haben.
    Es wäre müßig, hier alle Marken, Firmen oder Werbeslogans aufzählen zu wollen, die in irgendeinem Winkel der Welt mit der
     Sieben punkten – zumal ständig neue hinzukommen. So dürften sich etwa allenfalls Oldtimerfans durch den Hinweis auf jenes
     Sportwagenmodell namens »Lotus Seven« angesprochen fühlen, das der Formel- 1-Rennstallbesitzer Collin Chapman zwischen 1957 und 1972 bauen ließ. Auch werden höchstens New Yorker oder New-York-Reisende den ins Umland
     führenden Subway-Linien »7   Flushing Local« und »7   Flushing Express« etwas abgewinnen können. Und dass sich eine der weltweit größten Taxigesellschaften »Taxis G7« nennt, dürfte
     gleichfalls nur jene interessieren, die es in Paris nach einer Alternative zur chronisch überfüllten Metro verlangt.
    Angesichts einer Anklage wegen seiner Verantwortung für Scheinverträge während seiner Amtszeit als Pariser Bürgermeister (1977   –   1995) mag es der spätere französische Staatspräsident Jacques Chirac bereut haben, dass er die Amtszeit des französischen
     Präsidenten – wie vor seiner Wahl versprochen – von sieben (Septennat) auf fünf (Quin quennat ) Jahre verkürzt und damit seiner »Immunité« ein vorzeitiges Ende gesetzt hatte.
    Andere Präsidenten denken vermutlich nicht im Traum daran, an ihrer jeweils siebenjährigen Amtszeit knabbern zu lassen. Eher
     denkt man dort, wo der Präsident auf fünf oder sechs Jahre gewählt ist, über Amtszeitverlängerungen nach. So ist es vermutlich
     nur eine Frage der Zeit, bis man in Russland die Amtsperiode des Präsidenten auf sieben Jahre festsetzt und damit dem Beispiel
     anderer ehemaliger Sowjetrepubliken wie Kasachstan, Tajikistan, Usbekistan oder Weißrussland folgt.
    Obwohl von vergleichbarer Machtfülle weit entfernt, spielte auch der deutsche Ex-Bundespräsident Köhler in Gedanken mit einer
     längeren Amtszeit: »Ich glaube, dass es kein schlechtes Modell wäre, den Bundespräsidenten direkt zu wählen. Vielleicht sogar
     für eine Periode von sieben oder acht Jahren.« Dass aus beidem in absehbarer Zukunft vermutlich nichts wird, liegt ebenso
     in den Besonderheiten der jüngeren deutschen Geschichte begründet – so verdankte Hitler seinen Aufstieg bekanntlich der De-facto-Machtfülle
     des laut Weimarer Verfassung auf sieben Jahre vom Volk gewählten Reichspräsidenten – wie in dem Unwillen der deutschenParlamentarier, ihren unmittelbaren Einfluss auf das höchste deutsche Staatsamt preiszugeben. Dennoch zeichnet die Sieben
     weltweit den Trend bei den Präsidial-Amtszeiten vor – egal ob im Kongo, in Äthiopien, in Irland, der Türkei, in Israel, in
     Gabun oder Kamerun, in Äquatorialguinea oder in Syrien. Allein Italiens seinerzeit 8 6-jähriger Präsident Carlo Azeglio Ciampi mochte 2006, am Ende seiner siebenjährigen Amtszeit, der magischen Zahl nicht so recht trauen,
     als er den Wiederwahl-Appellen von Ministerpräsident Silvio Berlusconi

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