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Sieben

Sieben

Titel: Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Schlueter
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Betrachtungen noch die Regelmäßigkeiten des Himmels miteinbezog, für den führte an der Erkenntnis von einem
     gleichsam überirdischen Einfluss der Sieben auf alles Leben der Erde kein Weg vorbei: egal ob man besagten Himmel bei Tag
     oder bei Nacht betrachtete. So waren etwa bei Regenbogen stets dieselben Farbtöne Rot   – Orange – Gelb   – Grün – Blau   – Blauviolett – Rotviolett zuunterscheiden. Auch wurden drei der auffallendsten Sternbilder jeweils aus sieben, mit bloßem Auge sichtbaren Sternen gebildet:
     die Pleiaden, der »Große Bär« und der »Kleine Bär«. Und schließlich hatten schon babylonische Astronomen des dritten vorchristlichen
     Jahrtausends summa summarum sieben Himmelskörper ausgemacht, die ihre Bahnen unabhängig von der Bewegungdes restlichen Sternenhimmels vollzogen. Es waren dies jene Himmelskörper, deren Namen sich über die römische Kultur weltweit
     als Namensgeber der sieben Wochentage etablieren sollten: Sonne (Sonntag, sunday), Mond (Montag, monday, lundi, lunes, lunedì),
     Mars (mardi, martes, martedì), Jupiter (jeudi, joves, giovedì), Venus (vendredi, viernes, venerdì) und Saturn (saturday).
    Die von Platon aufgeführten Sieben Weisen Griechenlands und einige ihrer zentralen Aussagen:
     
    Thales: Bürgschaft, und schon ist Unheil da! – Nicht dein Äußeres schmücke, sondern sei schön in deinem Tun. – Was du den
     Eltern Gutes tust, das erwarte selbst im Alter von deinen Kindern. – Sei nicht faul, selbst wenn du Geld hast. – Besser beneidet
     als bemitleidet.
     
    Solon: Nichts im Übermaß. – Sitze nicht zu Gericht, sonst wirst du dem Verurteilten ein Feind sein. – Fliehe die Lust, die
     Unlust gebiert. – Hab nicht mehr Recht als deine Eltern. – Lerne zu gehorchen und du wirst zu herrschen wissen.
     
    Chilon: Erkenne dich selbst! – Zu den Festen der Freunde geh langsam, zu ihrem Unglück schnell. – Lass deine Zunge nicht deinem
     Verstand vorauslaufen. – Beweg nicht beim Reden die Hand; das sieht aus, als wärst du verrückt. – Bei Unrecht versöhn dich,
     bei Frechheit wehr dich.
     
    Pittakos: Erkenne den rechten Zeitpunkt! – Was du vorhast, sage nicht; denn gelingt’s dir nicht, wirst du verlacht. – Was
     du dem Nächsten verdenkst, tu selber nicht. – Sprich nicht schlecht von deinem Freund und nicht gut von deinem Feind, denn
     solches wäre unlogisch. – Zuverlässig ist das Land, unzuverlässig das Meer.
     
    Bias: Die meisten sind schlecht. – Sieh in den Spiegel: Wenn du schön aussiehst, musst du auch Schönes tun; wenn hässlich,
     musst du den Mangel der Natur durch Edelsein ausgleichen. – Geh langsam ans Werk; aber was du begonnen, bei dem harre aus.
     – Gewinne durch Überredung, nicht durch Gewalt. – Was du Gutes hast, schreib den Göttern zu, nicht dir.
     
    Kleobulos: Maßhalten ist das Beste. – Viel hören und nicht viel reden. – Den Gegner des Volks als Feind ansehen. – Aus gleichem
     Stande heiraten; aus besserem Stand gewinnst du Herren, keine Verwandten. – Im Glück nicht stolz, im Unglück nicht niedrig
     sein.
     
    Periandros: Habe das Ganze im Sinn! – Alles ist Übung. – Die Lüste sind vergänglich, die Tugenden unsterblich. – Schimpfe
     so, dass du schnell wieder Freund werden kannst. – Halte dich an alte Gesetze, aber an frische Speisen.

    Vor allem dem Mond kam in vielen Kulturen eine Sonderrolle zu, vollzogen sich doch die vier Phasen Neumond, Halbmond und Vollmond
     seit Menschengedenken im allerschönsten Siebentage-Rhythmus, an dem sich schließlich – im Verbund mit den jahreszeitlichen
     Sonnenständen – ganze Jahresläufe festmachen, Aussaat- und Erntetermine bestimmen sowie rituelle Huldigungs- und Dankfeste
     kalendarisch festlegen ließen.
    Dass solche Regelmäßigkeiten gleichsam »naturnotwen dig « dazu beitrugen, auch Krankheitsverläufe und Heilsvorschriften den Siebentagezyklen des Mondes anzupassen, lässt sich nachvollziehen,
     umso mehr erstaunt es, dass die hellenistische Medizin- und Geisteselite ausgerechnet jene physiologischen Siebenbezüge unerwähnt
     ließ, die für jedes Individuum von Geburt an sichtbar sind: etwa den beinahe schon banal zu nennenden Umstand, dass wir unsere
     Umwelt mittels sieben Gesichtsöffnungen (Augen, Nasenlöcher, Ohren, Mund) wahrnehmen beziehungsweise mit diesen kommunizieren.
     Oder dass auch unsere Hauptgliedmaßen (Kopf, Hals, Rumpf, Arme, Beine) dem siebenteiligenBauprinzip folgen. Hätten Hippokrates und

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