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Sieben

Sieben

Titel: Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Schlueter
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Gesamtordnung des Kosmos« ansah und wo sich weitere zweieinhalbtausend Jahre zuvor die erste Hochkultur auf Erden etabliert
     hatte. Im Grab eines der ersten Könige der Menschheitsgeschichte fand man dort jenes simple Spielgerät namens »Würfel«, das
     sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass die Zahlenwerte der Vorder- und Rückseite zusammengerechnet stets dieselbe Zahl,
     Sieben, ergeben, die sich zudem bei jeweils zwei Würfen mit der größten Häufigkeit einstellt.
    Bevor wir das Rad der Kulturgeschichte in die Zeit zurückdrehen, als die Erde von ziemlich genau sieben Millionen Menschen
     bevölkert wurde, wollen wir einen weiteren physiologischen Siebenbezug namhaft machen, der nicht ganz unmaßgeblich dafür ist,
     dass selbige Menschheit binnen 6000   Jahren auf nunmehr fast sieben Milliarden Menschen anwachsen konnte. Die Rede ist von jenem männlichen Schwellkörper, der
     sich – medizinisch gesprochen – aus den
Corpora Cavernosa
und dem
Corpus Spongiosum
zusammensetzt und der sich zur Erfüllung besagten Fortpflanzungsauftrags – man mag es glauben oder nicht – mit der bis zu
     siebenfachen Blutmenge aufzufüllen vermag.

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    Sumer und die Folgen
Vom Ur-Beginn aller Siebenmythen
    In Zeiten, da sich wesentliche Koordinaten auf unserer Erde scheinbar unablässig verschieben – Stichwörter: Technologiewandel,
     Globalisierung, Ausbeutung von Mensch und Natur, Reich-Arm-Gefälle, ethnisch-religiöse Konflikte, Zerstörung nicht erneuerbarer
     Ressourcen, Klimawandel, Auslöschung indigener Vielfalt   –, sei an dieser Stelle die Zwischenfrage erlaubt: Was eint uns Menschen eigentlich?
    Gemeint sind hier nicht unsere gemeinsamen genetischen Dispositionen, etwa dass wir alle sterblich sind oder dass unser individuelles
     »Rechenzentrum« auf sieben Nackenwirbeln ruht, egal ob wir sie gebeugt oder aufrecht tragen. So mag denn die Antwort auf unsere
     Frage möglicherweise überraschen, denn in der Tat ist uns knapp sieben Milliarden Erdbewohnern wohl kaum etwas so gemeinsam
     wie der uns allen von Anbeginn anhaftende Migrationshintergrund!
    Lässt man einmal die teils im Dunkeln liegende (Homo heidelbergensis), teils verunglückte (Neandertaler) Vergangenheit des
     Homo erectus beiseite und beginnt stattdessen beim Homo sapiens, so vollzog sich dessen von Zentralafrika ausgehende Ausbreitung
     und Vermehrung binnen rund 200   000   Jahren als eine allenfalls eiszeitbedingt unterbrochene Abfolge von meist ernährungsbestimmten Migrationsbewegungen. Einer
     der Effekte: Wo immer sich nomadisierende Verbände mit der jeweils bereits ansässigen Population friedlich mischten – und
     meist nur dort!   –, kam es zu entscheidendenKulturfortschritten. So geschehen beispielsweise im siebten vorchristlichen Jahrtausend, als sich nach Ende der letzten Eiszeit
     im klimatisch begünstigten kleinasiatischen Raum infolge kontinuierlicher Zuwanderung erste stadtähnliche Strukturen bildeten,
     zum Beispiel Jericho. Ein Jahrtausend später ließ der zunehmende Bedarf an Werkzeugen und Kultgegenständen entlang des »fruchtbaren
     mesopotamischen Halbmondes« die ersten Keramikwerkstätten und Kupferschmieden der Menschheit entstehen. Und gegen Ende des
     fünften vorchristlichen Jahrtausends war es letztlich der Zuwanderungsbewegung aus der Region rund um das Kaspische Meer zu
     danken – mit der Folge eines aus allen Himmelsrichtungen anschwellenden Händlerstroms   –, dass sich fast tausend Jahre vor China und Ägypten und rund 1500   Jahre vor der Induskultur zwischen den südlichen Flussläufen des Euphrat und des Tigris die erste Hochkultur der Menschheitsgeschichte
     bildete.
    Wo sich im hellbraunen Sand der mesopotamischen Wüste bis dahin allenfalls einige wenige Dörfer im Respektabstand aneinanderreihten,
     den regelmäßigen Überschwemmungen der beiden gewaltigen Ströme hilflos ausgesetzt, wandelte sich die Wüste nun in eine Kulturlandschaft.
     Dämme und Bewässerungssysteme bändigten die Flusskräfte und ließen grüne Landschaften entstehen. Mit Gräsern rissfest gemachter,
     in der Sonne getrockneter Lehm entpuppte sich nicht nur als hervorragendes Baumaterial, mit dem sich sogar erste Gewölbe erstellen
     ließen, sondern wurde bald auch als idealer Schreibuntergrund erkannt, auf dem sich etwa ab 3500 vor Christus Bevölkerungszahlen,
     Tierbestände, Inventare, gesetzliche oder religiöse Vorgaben, astronomische Beobachtungen und die vielfältigsten Berechnungen
    

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