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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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Buch der Zauberpulver und
nicht mit der Flüssigkeit der Pflanzen … und mit dieser hier schon gar nicht!«
    Er ging um den Doktor herum und blieb dicht hinter ihm stehen. Deutlich
konnte der Doktor Siebenpfahls Atem in seinem Nacken spüren, traute sich aber
nicht, sich umzudrehen. So ertrug er die Stille, die sich nun bedrohlich in dem
Raum ausbreitete.
    Siebenpfahl legte die Hände auf die Schultern des Doktors, worauf dessen
Körper spürbar zusammenzuckte. Die enorme Anspannung, die sich in den
vergangenen Minuten in ihm aufgebaut hatte, wich immer mehr einer unbeschreiblichen
Panik. Er spürte seinen Puls wie Hammerschläge in seinen Schläfen und hatte das
Bedürfnis, mit den Fingern auf sie zu drücken, doch dazu fehlte ihm der Mut. Zu
groß war seine Angst, bei einer falschen Bewegung seine Hand durch Kathars Schwert
zu verlieren.
    »Wir könnten uns doch einigen«, bot Siebenpfahl mit betont
freundlicher Stimme an. »Was könnten wir uns für die Ewigkeit an Wissen austauschen
und neues aneignen. Wir könnten die ganze Welt beherrschen und in
unermesslichem Reichtum leben. Werdet Ihr uns helfen?«
    Nach Siebenpfahls Worten war sich der Doktor endgültig sicher,
dass er es mit einem Irren zu tun hatte. Selbst wenn er Siebenpfahl helfen
würde, könnte er ihm niemals trauen. Abgesehen davon würde er Siebenpfahl bei
seinem Vorhaben sowieso nicht unterstützen, denn das untersagte ihm sein Glaube
an Gott. Gott würde niemals gutheißen, andere Menschen ihres Lebens zu berauben
und das, was er geschaffen hat, zu zerstören.
    »Ich hätte Euch einen Vorschlag zu machen, der Euch bestimmt sehr
gefallen würde!«, bot der Doktor an.
    Siebenpfahl nahm seine Hände zurück. Er blickte Kathar an und ein zufriedenes
Lächeln zog über seine Lippen. Dann nickte er und wandte sich wieder dem Doktor
zu »Und der wäre?«
    »Rutscht mir den Buckel herunter!«, zischte der und rannte los. Er
hatte dabei sofort die Flasche fallen lassen und damit für die nötige Ablenkung
gesorgt. So schnell wie er seinen Arm unter dem Schwert weggezogen hatte,
konnte Kathar nicht reagieren und setzte seinen Schlag ins Leere. Kathar machte
dabei den Fehler, auf das zerplatzende Glasgefäß zu achten, anstatt sofort
nachzusetzen. So nutzte der Doktor den kurzen Moment der Überraschung und flüchtete
durch den Hinterausgang, der zum Glück noch offen stand.
    »Ihm nach!«, befahl Kathar seinen Männern. Er ärgerte sich darüber,
dass ihn der Doktor so einfach überlistet hatte, und konnte nun seine Wut nur
mühsam im Zaum halten.
    Der Doktor rannte um sein Leben. Er befand sich inzwischen auf
einem schmalen Pfad, der bergab führte – weg von den Häusern und weg von der
Burg.
    Die beiden Söldner folgten ihm, doch wurde der Abstand zwischen
ihnen immer größer. In ihren schweren Kettenhemden und Kampfausrüstungen
konnten sie nicht so schnell laufen wie der Doktor in seiner weitaus leichteren
Kleidung. Sie blieben stehen, schauten sich an und begannen zu grinsen. Einer
von ihnen nahm seinen Bogen vom Rücken, zog einen Pfeil aus seinem Köcher und
spannte ihn. Ruhig und konzentriert zielte er, während sein Lächeln langsam verschwand.
    Der Doktor hatte noch etwa zwanzig Meter bis zu einer kleinen
Baumgruppe. Der strömende Regen hatte auch hier den Boden aufgeweicht, sodass
er Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. Doch dann passierte es: Kurz
bevor er den ersten Baum erreicht hatte, rutschte er aus. Seine Beine wurden
ihm förmlich unter dem Körper weggerissen und er schlug seitlich auf. Als er
ein Zippern vernahm, blickte er auf und sah einen Pfeil in dem Baumstamm vor
sich stecken. Er sprang auf und hechtete mit letzter Kraft zwischen die
schützenden Bäume.
    Der Sturz hatte ihm soeben vermutlich das Leben gerettet.
     
    *
     
    L eon und Tom waren gerade an ihrer Unterkunft angekommen, als sie
eine Stimme hinter sich vernahmen. Es war der Burgvogt, der keuchend auf sie zugelaufen
kam und sich dabei ein Tuch über dem Kopf hielt. Wahrscheinlich sollte es ihn ein
wenig vor dem Regen schützen, der nun schon seit Stunden vom Himmel fiel. »Ich
habe euch etwas zu sagen!«, stieß er hervor und war dabei völlig außer Atem. »Lasst
uns hineingehen, sodass wir dabei im Trockenen verweilen können.«
     
    Conrad hatte Margret ein frisches Kleid angezogen. Es war ihr
schönstes gewesen, welches sie nur zu ganz besonderen Anlässen getragen hatte.
Er hatte sie so hergerichtet, dass es aussah, als schliefe sie friedlich.
    Die Tür

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