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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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ich sehe ihn«, hörten sie es zurückrufen.
    »Warte, ich spanne einen Pfeil und gebe ihm eins auf seinen Pelz«,
erfreute sich der, der den Fuchs entdeckt hatte, doch die Stimme mit dem
Befehlston ertönte wieder. »Schafft euch herbei und lasst uns weiterreiten, um unsere
Mission zu erfüllen?!«, rief sie scharf.
    Geräusche waren zu hören, das Klappern von Pferdegeschirr, Männerstimmen
… und dann, endlich, das einsetzende Hufgetrampel. Als sich die Jungen nach
einer Weile aufrichteten, sahen sie die Horde gerade noch zwischen den Bäumen
verschwinden und waren erleichtert, dass sie mit einem blauen Auge
davongekommen waren.
     
    *
     
    Z ur gleichen Zeit in Siebenpfahls Haus: Krummhold war vor einer ganzen
Weile wach geworden. Dass die Jungen während des Zeitsprungs mit auf der Burg
gewesen sein konnten, hatte ihm einen äußerst unruhigen Schlaf beschert, denn er
machte sich Sorgen darüber, wie Siebenpfahl wohl reagieren würde.
    Er erhob sich und trat zu Johann hin, der schlafend auf seiner
Strohmatratze lag. Er rüttelte ihn. »Johann, wach auf, ich muss mit dir reden.«
    Johann öffnete die Augen und blickte verschlafen drein. »Was ist
los, Lorentz, wieso weckst du mich so früh?«
    »Ich muss sofort mit dir reden!«
    »Hat das nicht noch etwas Zeit?«
    »Es ist wichtig, also mach schon.«
    Johann setzte sich auf. »Na dann schieß mal los«, gähnte er und
streckte dabei die Arme aus.
    »Hattest du in der Nacht des Zeitsprungs das Gefühl, dass außer
uns noch jemand auf der Burg war?«, fragte Krummhold.
    »Ich denke, es war sonst niemand mit oben. Wieso fragst du?«
    »Weil ich mir ziemlich sicher bin, dass einer der Jungen, die gestern
die Kiste abgeholt hatten, aus unserer Zeit stammt.«
    Johann überlegte. »Einmal hörte ich ein Lachen … dachte aber, dass
es vom Feuerwehrfest in Schlierbach käme. Als ich die Burg gerade verlassen
hatte, hörte ich ein weiteres Geräusch, doch diesmal schrieb ich es einer Ziege
zu, die oben im Gehege gerade aufgestanden war.«
    Krummhold verzog den Mund. »Du hättest es mir sagen müssen, so
hätten wir die Burg nochmals gemeinsam absuchen können. Es bereitet mir großes Kopfzerbrechen,
wie Siebenpfahl wohl reagieren wird, wenn er es erfährt.«
    »Müssen wir es ihm denn überhaupt sagen?«, überlegte Johann.
    Krummhold stöhnte. »Ich weiß es nicht … ich muss darüber nachdenken.«
     
    *
     
    A m frühen Vormittag trafen die Freunde in Lindenfels ein. Direkt an
der Einmündung zur Burgstraße stießen sie auf Krummhold, der sofort die Pferde
zügelte und die Jungen herausfordernd anstarrte. »Habt ihr die Kiste übergeben?«,
fragte er barsch.
    »Klar! Was glaubt Ihr denn?«, gab Tom zurück.
    »Werde ja nicht frech!«, zischte Krummhold gereizt.
    Die Jungen sahen sich kurz an und wollten weitergehen.
    »Bleibt stehen wenn ich mit euch rede!«, stieß Krummhold wütend hervor.
Er warf den Jungen böse Blicke zu.
    »Was haben wir Euch denn getan, dass Ihr uns so scharf angeht?«,
fragte Marcel.
    Krummhold setzte sogleich eine versöhnliche Miene auf. »Wer sind eure
Eltern?«, fragte er, anstelle einer Antwort zu geben.
    »Wieso interessiert Euch das?«, wollte Leon wissen.
    »Es interessiert mich eben!«
    Christopher ergriff nun das Wort. »Wir wissen nicht, wo unsere
Eltern sind. Unser Dorf wurde überfallen, als wir in einiger Entfernung
gespielt hatten. Dann sind wir weggelaufen und haben auf der Burg Zuflucht gefunden.«
    »Das ist ja interessant! Welches Dorf war es denn?«
    »Ist weit weg von hier und heißt Pina – liegt hinter Reinheim«,
antwortete Christopher etwas zögerlich.
    »Aha!«, gab sich Krummhold bewusst überrascht, dann spornte er die
Pferde an und fuhr weiter seines Weges.
     
    Als die Freunde zur Tür hereinkamen, stieß Margret einen
Freudenschrei aus. Sofort eilte sie auf sie zu und umarmte sie nacheinander. »Ich
bin so froh, dass ihr wieder da seid und euch nichts passiert ist!«, rief sie
freudestrahlend und sah zu Irmel hinüber, die noch immer schlief. »Irmel fragte
heute Nacht immer wieder nach euch und hat wenig geschlafen. Vorhin war sie
dann so müde, dass sie vor lauter Erschöpfung einfach eingeschlafen ist«, erzählte
sie liebevoll.
    Die Freunde schauten zu Irmel hinüber und lächelten, während André
vor ihr Nachtlager trat und sich niederkniete. »Hilfe, ein Monster!«, rief Irmel
mit gespielter Angst, sodass die Freunde lachten. André jedoch grinste nur und kitzelte
Irmel, bis auch sie höllisch zu

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