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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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hingehe und frage, ob ich es heute machen kann,
weil ich morgen keine Zeit habe, so wüssten wir, ob sie noch da sind. Eine
Weile könnte ich sie damit wohl aufhalten.«
    »Versuche es!«, ermutigte ihn der Kaplan.
    Als Conrad ein paar Minuten später zurückkam und mitteilte, dass
Siebenpfahl zugestimmt habe, machten sich Johann, Eberhard, Christopher und
Marcel auf den Weg.
    Conrad zog sich derweil um. Er würde für das Wechseln des Strohs
etwa eine Stunde benötigen.
     
    Wegen des Marktes war die Burgstraße noch immer sehr belebt. So
fiel es nicht sonderlich auf, als Johann und die beiden Jungen in Siebenpfahls
Haus eintraten. Kaum, dass sie es getan hatten, ging Johann zur Kellertür. Er
drückte den Türgriff nach unten und verharrte, dann drehte er sich langsam zu
den Jungen um, »Mist!«, sprach er. »Abgeschlossen!«
    »Wie … abgeschlossen? Ich denke du hast einen Schlüssel?«, fragte
Marcel überrascht.
    »Für das Haus ja … nicht für diese Tür!«
    Christopher trat vor die Tür und schlug mit der Faust dagegen.
Anhand des dumpfen Geräusches war zu erahnen, wie dick und massiv sie war. Sie
aufzustemmen würde Stunden dauern und ihren Gegnern zudem verraten, dass jemand
ins Haus eingedrungen war. »Wenn die sehen, dass die Tür aufgehebelt ist,
schöpfen sie doch sofort Verdacht, dass wir den Stein und die Flüssigkeit haben!«,
gab Christopher zu bedenken, ohne dass überhaupt jemand den Vorschlag gemacht
hatte.
    »Sie müssten uns die Sachen aber erst einmal wieder abjagen!«,
warf Marcel ein.
    »Das ist nicht das Problem«, stellte Christopher klar. »Sie werden
dann aber das Buch besonders bewachen. Die Chancen, es in unseren Besitz zu
bringen, wären dann gleich Null!«
    »Da muss ich ihm Recht geben«, pflichtete Johann bei.
    Marcel nickte. »Also los! Irgendwo muss der Schlüssel ja sein.«
    Nach einer halben Stunde, sie hatten alle Schränke, Schubladen,
Behälter und sonstige Versteckmöglichkeiten durchstöbert, hatten sie den
Schlüssel noch immer nicht gefunden. »Ich kann mir denken, wo er ist«, stieß
Johann plötzlich hervor und sah hoch zur Bibliothek. »Dort oben muss er versteckt
sein!«
    Marcel und Christopher starrten nun ebenfalls nach oben. »Wie
kommst du darauf?«, fragte Christopher.
    Johann ließ eine kurze Pause, dann erklärte er: »Krummhold hatte am
Abend des Zeitsprungs die Tür verschlossen und war nach oben gegangen. Er bat
mich, mich umzudrehen und die Augen zu schließen, doch konnte ich hören, dass
er eine Schriftrolle herauszog, um sie nach kurzer Zeit wieder hineinzuschieben.
Also könnte der Schlüssel in einer der Schriftrollen stecken.«
    »Na toll!«, spottete Marcel. »Das sind doch hunderte von
Schriftrollen!«
    »Wir könnten auch aufgeben und uns unserem Schicksal fügen!«, hielt
Johann dagegen.
    Marcel überlegte kurz, dann stiegen sie die Leiter empor …
     
    *
     
    E twas später auf der Burg: Siebenpfahl und Krummhold warteten
ungeduldig, bis Conrad endlich das Stroh verteilt hatte. Sie waren genervt,
dass er so viel Zeit benötigte.
    »Nun mach endlich!«, fuhr ihn Siebenpfahl an. »Wir haben noch
andere Dinge zu tun, als dir bei der Arbeit zuzusehen.«
    Conrad nahm seine Jacke von der Stuhllehne und zog sie hastig an,
dann griff er nach seinem Rechen und verabschiedete sich höflich. »Ich bin
soweit, habt Dank für Eure Geduld, Herr.«
    Siebenpfahl war erleichtert. Er wollte noch heute zur Burg
Rodenstein und hatte keine Lust, das letzte Stück im Dunklen zurückzulegen.
    Eilig machten sie sich auf den Weg.
    Am Marktplatz waren die Händler, Gaukler und Spielleute gerade
dabei, ihre Habseligkeiten zusammenzupacken und den Platz wieder herzurichten.
Manche schauten sich nach Siebenpfahl um, der mit grimmiger Miene an ihnen vorüberging.
    »Wir begeben uns sofort auf den Weg zur Burg Rodenstein!«, sprach
Siebenpfahl, als sie an seinem Haus angekommen waren. »Sage dem Kutscher Bescheid,
er soll sogleich mit dem Gespann vorfahren. Ich packe währenddessen zusammen, was
wir benötigen.« Siebenpfahl steckte den Schlüssel ins Türschloss, als Eberhard hinter
ihn trat. »Seid gegrüßt, Siebenpfahl!«, sagte er freundlich.
    »Seid gegrüßt, Eberhard«, erwiderte Siebenpfahl. »Was kann ich für
Euch tun?«
     
    Johann und die Jungen erschraken, als der Schlüssel ins Schloss
gesteckt wurde, »Verdammt!«, flüsterte Johann und blickte angespannt nach unten.
»Wir legen uns flach auf den Boden und wollen hoffen, dass uns niemand
entdeckt!«
    Kaum

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