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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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reden, dass Siebenpfahl die Tür nach seinem Eintreten nicht
abgeschlossen hatte und er somit die Gelegenheit zur Flucht nutzen konnte …
     
    *
     
    N achdem sie mit dem Kaplan und Bäcker Eberhard die weitere Vorgehensweise
besprochen hatten, begaben sich Conrad und die Jungen auf den Heimweg. Gerade waren
sie am Turm vorbeigegangen, als Johann heraustrat. Er blickte ihnen hinterher,
und als sie in ihrer Unterkunft verschwunden waren, eilte er an ihre Tür und klopfte.
    Als Conrad öffnete, stand ihm die Überraschung ins Gesicht
geschrieben. »Was verschafft uns die Ehre?«, fragte er verhalten.
    »Darf ich hereinkommen?«, bat Johann. »Ich muss mit euch sprechen.«
    Conrad blickte sich kurz nach den anderen um, dann trat er zur
Seite, um Johann einzulassen.
    Bei Johanns Eintreten schauten sich die Jungen fragend an. Was
mochte ihn hierherführen? Er war doch Schuld oder, besser gesagt, Mitschuld an
ihrer augenblicklichen Situation.
    Johann spürte das Misstrauen, das von den Jungen ausging, und
wusste nicht richtig, wie er beginnen sollte. Sein schlechtes Gewissen plagte
ihn.
    »Setz dich zu uns«, bot ihm Margret freundlich an.
    Johann freute sich über die Ablenkung. »Danke!«, erwiderte er und nahm
zwischen Irmel und André auf dem frischen Stroh Platz.
    »Was ist der Grund deines Besuches?«, wollte Conrad wissen.
    Johann sah verlegen zu Boden, dann richtete er den Blick auf die Jungen.
»Es tut mir unendlich leid, was euch zugefügt wurde. Leider konnte ich das alles
vorher nicht wissen und habe Krummhold unbewusst als Handlanger gedient! Die
ersten Tage hatte mir Krummhold ein Pulver untergemischt, sodass ich meinen
eigenen Willen verlor.«
    Leon blickte Marcel fragend an, was Johann sofort auffiel. Schnell
fügte er an: »Es ist noch nichts verloren, wir können den Zeitsprung zurück in
unsere Zeit machen.«
    »Das ist ja eine gute Nachricht!«, freute sich Conrad.
    »Ja, das ist es wohl! Aber es gibt auch eine schlechte Nachricht:
Wir haben nur noch bis Mittwoch Mitternacht Zeit«, bremste Johann die Euphorie,
die er aus Conrads Stimme heraushörte.
    Nach einem kurzen Moment der Stille richtete Tom seinen Blick auf
Johann- »Woher wollen Sie das wissen?«
    Johann antwortete mit ruhiger Stimme: »Ich habe ein Gespräch
zwischen Siebenpfahl und Krummhold mitgehört, in dem sie sich darüber
unterhielten. Übrigens könnt ihr du zu mir sagen – ich bin Johann.«
    Nachdem sie sich alle bei Johann vorgestellt hatten, fragte Conrad:
»Was genau hast du aus dem Gespräch zwischen den beiden entnommen?«
    »Soweit ich die ganze Sache beurteilen kann, ist der Zeitsprung
zwar vollbracht worden«, erklärte Johann, »doch würde die Zeit nun fünfhundert
Jahre voranschreiten, bevor der Zeitsprung aufs Neue stattfinden würde.«
    Conrad schaute zu Margret, dann wieder zu Johann, »Das würde
bedeuten, dass wir immer wieder auf die Welt kommen, sterben, auf die Welt
kommen … und immer so weiter?«
    »Das würde es bedeuten!«, bestätigte Johann.
    »Verdammt!«, entfuhr es Tom. »Dann würden wir ja niemals den
Autoführerschein machen können!«
    Marcel schüttelte den Kopf … während Johann ein flüchtiges Lächeln
über die Lippen brachte. »So, wie ich es mitbekommen habe, versucht Siebenpfahl
in den Besitz eines bestimmten Buches zu kommen. Mit diesem könnte er dann die
Zeit gewissermaßen einfrieren.«
    »Was bedeuten würde, dass wir ewig leben!«, schlussfolgerte Conrad.
    »Richtig erkannt!«, lobte Johann.
    »Wäre auch kein schlechter Gedanke!«, äußerte Conrad schmunzelnd,
was Margret mit einem langgezogenen »Coooonraaaad!« bedachte.
    »War doch nur ein Spaß!«, brummte Conrad und meinte dann zu Johann.
»Das deckt sich mit dem, was der Kaplan in einem alten Buch gefunden hat. Ich denke,
wir können dir vertrauen!«
    »Das könnt ihr!«, versicherte Johann. »Ihr habt mein Ehrenwort!«
    Conrad erhob sich. »Gut, dann werde ich schnell zu Kaplan
Balthasar gehen, um ihm die gute Neuigkeit zu überbringen.
     
    Conrad klopfte an die Tür von Kaplan Balthasars Unterkunft, worauf
es nicht lange dauerte, bis geöffnet wurde. Eberhard trat hervor und musterte
Conrad mit fragendem Blick.
    »Ich habe Neuigkeiten!« Conrad trat an Eberhard vorbei ins Innere.
»Wir haben überraschend Hilfe erhalten«, sprudelte es auch schon aus ihm heraus.
»Johann, der Gehilfe von Krummhold, hat sich uns angeschlossen.«
    Der Kaplan überlegte einen Moment, dann wurde sein Gesichtsausdruck
ernst. »Könnte es nicht

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