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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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die Sachen!«, freute sich Pascal und sprang auf. Er
eilte auf Christopher zu, um ihm die Kiste abzunehmen, doch der wich zurück. »Vorsichtig,
die Flasche darf nicht kaputt gehen, sonst ist es aus mit der Reise in die Zukunft!«
    Pascal trat zur Seite und ließ Christopher zum Tisch schreiten.
Als dieser die Kiste darauf abgestellt hatte, öffnete er sie und sofort versammelten
sich alle um ihn herum.
    »Habt ihr noch nie eine Flasche gesehen?«, rief der Kaplan dazwischen
und lachte herzhaft.
    »In unserer Zeit gibt es eben keinen Hokuspokus«, entgegnete André
schräg lächelnd.
    »Ach, und wie seid ihr dann in unsere Zeit gekommen?«, fragte der
Kaplan.
    »Die Frage war jetzt viel besser als meine Antwort!«, meinte André
vergnügt. Dann hob er den Zeigefinger. »Ich habe keine Ahnung!«
    Alle lachten.
    Der Kaplan nahm die Flasche aus der Kiste und trat zum Fenster, um
sie gegen das immer schwächer einfallende Tageslicht zu halten. Einen Moment betrachtete
er die Flüssigkeit, dann wandte er sich wieder den Jungen zu, die ihm
aufmerksam zugeschaut hatten. »So wie ich die Sache sehe, benötigen wir für die
Zusammenstellung einige Dinge, die es hier in der Region nicht so häufig zu finden
gibt!«
    »Das bedeutet?«, fragte Marcel.
    »Das bedeutet, dass die Zeit bis Mittwoch Mitternacht wirklich
sehr knapp sein wird!«, erklärte der Kaplan. Er war skeptisch, woraus er kein
Geheimnis machte.
    »Wir werden es schaffen!«, war Conrad überzeugt und legte Leon die
Hand auf die Schulter, der zustimmend nickte.
    »Was gibt es sonst noch Wichtiges zu berichten?«, fragte der Kaplan,
nachdem alle Platz genommen hatten.
    Johann berichtete, was sich in Siebenpfahls Haus ereignet hatte. Während
seiner Ausführungen verzog der Kaplan ein paar Mal das Gesicht und schürzte sogar
die Lippen, als Johann geendet hatte: Dass morgen auf der Burg Rodenstein eine
Versammlung stattfinden sollte, war für ihn die wichtigste Information von
allen. »Wir müssen einige von uns in die Burg einschleusen«, folgerte er. »Wenn
wir sie belauschen, erfahren wir vielleicht, wo sich die Höhle mit dem Buch
der Zauberpulver befindet.«
    »Das sehe ich genauso«, stimmte Conrad zu. »Zumal wir auch noch Siebenpfahls
Notizbuch benötigen!«
    »Und wie sollen diejenigen in die Burg hineingeschleust werden?«, fragte
Bäcker Eberhard.
    »Das müssen wir uns erst noch überlegen«, antwortete der Kaplan. Mit
einem Seufzer erhob er sich aus seinem Sessel und blickte in die Runde. »Es
sollte sich jeder bis morgen Früh Gedanken darüber machen – dann werden wir entscheiden,
wie wir vorgehen.«
    Bis auf Bäcker Eberhard verließen alle die Unterkunft.
     
    *
     
    I rmel, Margret und Caspar hatten sich auf dem Boden niedergelassen.
Sie unterhielten sich über allerlei Dinge. Ganz besonders jedoch über die sechs
Jungen, die sie mittlerweile so lieb gewonnen hatten. »Mama?«, fragte Irmel und
sah ihre Mutter mit ihren rehbraunen Augen an.
    »Ja, mein Engel?«
    »Verlassen uns die Jungen wieder und gehen zu ihren Eltern zurück?«
    »Ich fürchte, oder besser gesagt, ich hoffe – ja!«
    Irmel war betrübt, sodass Margret den Arm um sie legte und sie an
sich drückte, »Ach Irmel, der liebe Gott hat die Jungen doch in eine ganz
andere Welt geschickt und ich glaube er wünscht sich, dass sie wieder dorthin zurückgehen
werden.«
    Irmel nickte »Aber sie werden uns doch bestimmt einmal besuchen
kommen?«, fragte sie.
    »Wer weiß, Irmel, vielleicht kommen sie uns ja wirklich irgendwann
einmal besuchen?«
    Die Tür wurde geöffnet. Sie schauten herum und erblickten André,
der als erster die Unterkunft betrat. Freudig strahlte Irmel ihre Mutter an. »Wenn
man vom Teufel spricht!«, rief sie und lachte.
    André stürmte mit einem lauten »Waaaas?« auf Irmel zu und kitzelte
sie, sodass sie noch mehr zu lachen begann. »Hiiiilfe!«, schrie sie und
versuchte sich aus Andrés Umklammerung zu befreien. Als es ihr gelungen war,
flüchtete sie ein paar Schritte davon, doch hatte André sie gleich darauf
wieder eingeholt. Er hob sie hoch, worauf sie noch mehr lachte. »Dir helfe ich,
du kleine Struppimaus du! Mich einen Teufel zu nennen. Das wird dir noch
leidtun!«, rief er mit gespielt gefährlicher Stimme.
    »Du doch nicht!«, stammelte Irmel und ließ ihren ganzen Charme
spielen. »Du bist doch der liebe André.«
    Lächelnd setzte André Irmel auf den Boden ab und streichelte ihr
vergnügt übers Haar. Er hatte die Kleine mittlerweile so richtig ins

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