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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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blätterte Seite
für Seite weiter, wobei er zwischendurch immer wieder mit schnell hin und her
huschenden Augen ein paar Zeilen überflog. Dann hatte er die Stelle gefunden. »Hört
gut zu, was hier geschrieben steht. Die von Gott geschaffene Zeit ist nicht
sicher vor dem Bösen. Wer ein bestimmtes Buch in seinen Besitz bringe und Böses
im Schilde führe, der kann die Zeit beherrschen. Um die Zeit zu beherrschen,
sind jedoch viele Aufgaben zu bewältigen. Sie sind so ausgewählt, dass ein normaler
Mensch sie nicht zu erfüllen vermag. Würde es jedoch einem Magier gelingen, so
hätte derjenige eine unendliche Macht bis in alle Ewigkeit. «
    »Das bedeutet, dass wir die Möglichkeit hätten, wieder in unsere
Zeit zurückzukehren?«, schloss Pascal daraus.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann fuhr der Kaplan in
seiner Rede fort. »Wenn ihr in den Besitz des Buches kommen solltet und in der
Lage wärt, alle Aufgaben zu erfüllen … dann ja!«
    »Ich dachte, das können nur Magier?«, versuchte Marcel zu widersprechen,
denn das hatte der Kaplan doch gerade aus dem Buch vorgelesen.
    »Wir müssen es eben versuchen und hoffen, dass es uns gelingt.« Der
Kaplan hob die Hände und verzog den Mund. Er konnte nicht versprechen, dass es funktionieren
würde, doch ein Versuch war es allemal wert.
    »Aber wo fangen wir an?«, fragte Conrad.
    »Das ist eine gute Frage!«, bemerkte der Kaplan, als es laut an
die Tür klopfte.
    Während die Jungen erschrocken dreinschauten, wirkte Conrad neugierig.
    »Herein«, rief der Kaplan, als sich auch schon langsam und
knarrend die Tür öffnete.
    Gebannt warteten sie ab, wer es wohl sein würde … als sie Bäcker Eberhard
erkannten. »Entschuldigt die Störung«, bat der. »Aber die Geschichte lässt mir
keine Ruhe!« Er schloss die Tür hinter sich und blieb seitlich neben ihr stehen.
»Wenn ich etwas helfen kann, so sagt es mir nur.«
    Der Kaplan nickte dem Stadtbäcker zu. »Danke, das ist gut, denn
ich denke, dass wir jede Hilfe gebrauchen können!« Er ließ Eberhard einen Becher
Wein reichen, dann prosteten sie sich zu.
    Plötzlich hatte Marcel einen Einfall. »Wir sollten uns an die
Fersen von Siebenpfahl und seinen Kumpanen heften. So können wir eventuell in
Erfahrung bringen, wo wir überhaupt beginnen müssen«, schlug er vor.
    »Sehe ich auch so!«, stimmte Christopher zu.
    Der Kaplan nickte. »Dann lasst uns damit beginnen!« Er legte das
Buch auf dem kleinen Seitentisch neben seinem Sessel ab und erhob sich …
     
    *
     
    Z ur gleichen Zeit in Siebenpfahls Haus: Siebenpfahl
und Krummhold hatten keine Hinweise in den unzähligen Büchern finden können.
    Gemeinsam mit Johann verließen sie das Haus, um sich auf den Weg
zur Burg zu begeben, als der Burgvogt mit seiner Gemahlin vorüberschritt.
    Das Ehepaar blieb stehen und grüßte die drei Männer, was Siebenpfahl
freundlich erwiderte. Dann wandte er sich mit einem Augenzwinkern dem Vogt zu. »Wie
ich sehe, führt Ihr Eure charmante Frau Gemahlin zu einem Einkauf durch die
Burgstraße.«
    Der Vogt lachte auf und griff an seinen Umhang, unter dem er den Münzbeutel
verstaut hatte. Mit tiefer Bassstimme antwortete er: »Oh ja, ich hoffe nur,
dass der Inhalt meines Geldbeutels auch ausreichen wird.«
    Alle lachten und die drei Männer gingen weiter ihres Weges.
    Am Marktplatz angekommen, mussten sie feststellen, dass dieser zwar
noch immer gut besucht war, doch von den Jungen jede Spur fehlte.Siebenpfahl
betrachtete Johann. Er hatte das ungute Gefühl, dass dieser nicht mehr unter
dem Einfluss des Pulvers stand. Als Johann zu ihm herumblickte und Siebenpfahl das
kurze Zucken im Gesicht des alten Mannes vernahm, sah er seinen Verdacht
bestätigt. Er musste Krummhold später unbedingt darauf ansprechen.
    Im Turm angekommen, forderte Siebenpfahl Johann auf, sich zu
setzen. Er selbst ging mit Krummhold nach oben, um ein paar Dinge zu besprechen.
    »Was gibt es so Wichtiges?«, fragte Krummhold, als sie Platz genommen
hatten.
    »Mehrere Dinge!«, antwortete Siebenpfahl gereizt.
     
    Johann schlich auf leisen Sohlen die Treppenstufen empor, um die
beiden Männer zu belauschen. Er wollte wissen, was Siebenpfahl nun mit ihm
vorhatte. »Hast du Johann das Pulver jeden Tag untergemischt, so wie ich es dir
auftrug?«, hörte er Siebenpfahl sprechen, worauf Krummhold ihm erzählte, weshalb
er das Pulver nur einmal kurzzeitig abgesetzt hatte.
    Johann schlich die Treppe wieder hinab und verließ eilig den Turm.
Er konnte von Glück

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