Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Brauen. »Nun, vielleicht wirst du dich beruhigen, Tia, wenn ich dir verrate, dass wir hier bleiben.«
    »Was?«, fragte Taylor in scharfem Ton.
    »Wir haben uns bereits bei General Magee zurückgemeldet und erfahren, dass die Union weiter vorrückt. Also eignet sich dieses Haus genauso gut zum Offiziersquartier wie jedes andere.«
    »Aber hier wohnt Mary«, protestierte Tia.
    »Natürlich werden wir gut auf Marys Heim achten«, versprach Ian seiner Schwester. »Gibt's noch was zu essen? Oder hat dein Vetter alles eingepackt? Wahrscheinlich. So, wie ich Brent kenne, wird er nichts verschwenden. Soeben haben wir unsere Rationen mit anderen Soldaten geteilt und es wäre wundervoll, was Warmes zu essen.«
    »Leider weiß ich nicht, was noch da ist«, erwiderte sie und lächelte ihren Mann honigsüß an. »Als Taylor hier ankam, wollte ich gerade aufbrechen.«
    »Welch ein Glück, dass er rechtzeitig da war!«, rief Ian.
    »Schauen wir uns mal in der Küche um«, schlug Jesse vor.
    Beim Anblick seines gewinnenden Lächelns dachte Tia: Sicher ist Sydney sehr glücklich mit ihm. Darüber freute sie sich, denn sie liebte ihre fast gleichaltrige Kusine, und sie waren zeit ihres Lebens die besten Freundinnen gewesen. »Wie geht es Sydney?« fragte sie.
    »Gut!« Zu Tias Verblüffung gab ihr Taylor diese knappe Antwort. Zu Jesse gewandt, fügte er hinzu: »Hinter dem Haus findest du den Stall. Jetzt können wir auch Tias Stute ausspannen. Übrigens, hat der Rebellen-Captain, den ich aus dem Feuer holte, Wort gehalten und auf mein Pferd aufgepasst?«
    »Inzwischen hat Magee deinen Friar in seine Obhut genommen«, erwiderte Jesse. »Also ist dein Rebell ein ehrenwerter Mann. Ich bringe die Pferde in den Stall.«
    »Eigentlich sollte ich mich noch heute Abend bei Magee melden«, meinte Taylor.
    »Er erwartet dich erst morgen früh«, erklärte Ian. »Dann wirst du deine neue Order erhalten.«
    »Gut. Tia ist schon unglücklich genug in der Gesellschaft von Unionssoldaten. Also wollen wir ihr nicht länger als nötig zur Last fallen.« Taylors Lächeln jagte einen Schauer über Tias Rücken.
    Eine Stunde später genossen sie eine schmackhafte, unter diesen Umständen sogar ausgezeichnete Mahlzeit. Jesse hatte im Räucherhaus einen Schinken gefunden. In der Speisekammer standen noch ein paar Obstkonserven. Vom Vortag war etwas Brot übrig geblieben und Tia hatte im kleinen Gemüsegarten Löwenzahn geerntet. Obwohl sie aus einem reichen Haus stammte, konnte sie sehr gut kochen. Offenbar hat Jarrett McKenzie seine Kinder so erzogen, dass sie sich in allen Situationen zurechtfinden, dachte Taylor.
    Wenn Tia in Gesellschaft der Yankees auch nicht glücklich war - sie liebte ihren Bruder und sie mochte Jesse auf Anhieb. Im Gegensatz zu ihr hatte Ian in den letzten Wochen Briefe von der Familie bekommen und sie konnte es kaum erwarten, die Neuigkeiten zu hören. Als Taylor ihre Augen strahlen sah, während sie mit ihrem Bruder über die Familie sprach, fühlte er sich wie ein unbefugter Eindringling. Nach einer Weile ging er auf die Veranda und rauchte eine Zigarre, die er in einer Schreibtischschublade gefunden hatte, im Büro von Marys verstorbenem Vater.
    Also wollte sie sich scheiden lassen! Verdammt!
    Aber was sollte er tun? Er konnte sie nur ins Gefängnis bringen, wenn er ihr Geheimnis verriet. Und das widerstrebte ihm. Sie würde ihm auch nicht versprechen, irgendwo auszuharren und auf ihn zu warten.
    Hinter ihm schwang die Tür auf und Ian trat an seine Seite. »Hast du jemals eine so ruhige Nacht erlebt?«
    »Das wird sich morgen ändern.«
    »Allerdings. Unsere Soldaten werden jedes Haus in dieser Stadt besetzen. Für lange Zeit. Vermutlich werden wir Richmond eine ganze Weile belagern müssen. Grant wird Petersburg erst verlassen, wenn die Stadt kapituliert hat, ohne Rücksicht auf Verluste.«
    »Was gibt's sonst noch Neues?«
    »Sherman marschiert durch Georgia und verwüstet alles, was ihm vor die Augen kommt. Vielleicht können wir Petersburg ohne Belagerung erobern. Aber der alte Beauregard wirft Meade ständig wieder zurück.«
    »Und daheim?«
    »Ein paar Scharmützel und Bombardements von der Navy. Und einige Babys im Herbst. Alaina und Risa sind in anderen Umständen.«
    »Also hat's Jerome geschafft, Weihnachten daheim zu verbringen.« Grinsend zog Taylor an seiner Zigarre. Aber sein Lächeln erreichte die Augen nicht. Würde sich sein Wunsch, ein Kind zu zeugen, jemals erfüllen? »Also wirst du zum dritten Mal

Weitere Kostenlose Bücher