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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zwei Rebellinnen, die allerdings die Überzeugung anderer respektieren - was meinen Mann und meine Schwiegereltern selbstverständlich einschließt. Erzählen Sie uns von diesem tapferen Mädchen!«
    Tia beobachtete ihre Schwägerin über die Dinnertafel hinweg und glaubte, eine gewisse Wehmut in den blauen Augen zu lesen. Zu Beginn des Krieges hatte sich Alaina als Spionin betätigt. Hätte ihr Ehemann sie nicht gefangen genommen, wäre sie vielleicht hingerichtet worden.
    »Nun, man nennt diese tollkühne Rebellin >Lady Godiva<«, antwortete Raymond.
    »Godiva!«, wiederholte Jarrett McKenzie schockiert. »Reitet sie etwa nackt durch den Wald?«
    Am liebsten hätte sich Tia unter dem großen Tisch verkrochen.
    »Einer so leichtsinnigen Frau, die ihr Leben bedenkenlos aufs Spiel setzt, müsste man das Handwerk legen«, bemerkte Ian. »Wahrscheinlich weiß sie gar nicht, wie viele Männer sterben könnten, die mitten ins Verderben galoppieren würden, um sie letztendlich zu verteidigen.«
    Plötzlich hüstelte Alaina und Tia ahnte, dass ihr Bruder unter dem Tischtuch die Hand seiner Frau drückte. Jedenfalls schaute er sie misstrauisch an. Wenn sein Argwohn auch berechtigt war - Alainas heimliche
    Aktivitäten im Dienst der Konföderation lagen schon einige Jahre zurück. In diesem Fall war sie natürlich unschuldig.
    »Wie man ehrlich eingestehen muss - der Süden gerät in immer tiefere Verzweiflung«, warf Tara ein. »Vielleicht wollte das Mädchen feindliche Soldaten von irgendjemandem ablenken, um andere Menschenleben zu retten.«
    »Eine interessante Theorie ...«, meinte Taylor Douglas und betrachtete sein Weinglas. Dann wandte er sich plötzlich zu Tia. »Wenn man einige Soldaten überrumpelt, mag es gewisse Vorteile bringen. Aber nur wenige Männer, sowohl im Norden als auch im Süden, sind komplette Idioten. Wenn diese Godiva nächstes Mal auftaucht, könnte sie sich ernsthaft gefährden, denn jetzt wissen ihre Gegner, was sie im Schilde führt.«
    »Erstaunlich, wie dumm die Männer doch manchmal sind ...«, seufzte Alaina.
    »Wenn ich das schöne Geschlecht auch nicht beleidigen will, Mrs. McKenzie - von den Frauen könnte man dasselbe behaupten. Welches vernünftige Mädchen würde nackt durch die Wildnis reiten, um feindliche Truppen zu verwirren?«
    Raymond hob erstaunt die Brauen. »Offenbar sprechen Sie aus Erfahrung, Colonel Douglas. Wurden Sie von dieser schönen Rebellin von irgendwelchen Aktivitäten abgehalten?«
    Als Taylor zögerte, glaubte Tia, ihr Herz würde zerspringen. Schließlich entgegnete er langsam: »Ja, wie ich zugeben muss - ich wurde ein Opfer dieser Lady.«
    »Ein Opfer!«, murmelte Tia und biss sich hastig in die Lippen.
    »Also kennst du Godiva persönlich, Taylor?«, fragte Alaina.
    »Warum sollte ich?«
    »Nun, du stammst aus Florida. Zweifellos hast du mehrere Bälle und Barbecues besucht. Du müsstest wissen, ob sie die Tochter eines Pflanzers, eines Politikers oder eines - sagen wir mal, Botanikers ist.« Mit diesen letzten Worten spielte sie auf ihre eigene Familie an. Herausfordernd erwiderte sie Ians Blick.
    »In meiner frühen Jugend kannte ich die Tochter eines Botanikers«, erklärte Taylor lächelnd. »Und Lady Godiva war nicht blond.«
    »Aber sie hätte eine Perücke tragen können«, gab Ian zu bedenken.
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Taylor. »Und sie war auf keinen Fall blond.«
    »Wie kannst du so sicher sein?« Sobald Alaina erkannte, wie die Antwort lauten müsste, stieg ihr dunkle Röte ins Gesicht. »Oh!«, flüsterte sie verlegen.
    »Nun, kennen Sie die Rebellin von früher, Sir?«, stieß Raymond hervor.
    Angstvoll hielt Tia den Atem an. Wenn sie jetzt aufsprang und aus dem Zimmer rannte, würden alle glauben, sie wäre verrückt - und ihr Vater könnte die Wahrheit erraten.
    »Das wäre gar nicht möglich, weil ich jahrelang nicht am gesellschaftlichen Leben von Florida teilgenommen habe.«
    Sekundenlang schloss Tia die Augen. Vor Erleichterung wurde ihr ganz schwindlig. Nein, er würde ihr Geheimnis nicht preisgeben. Zumindest jetzt noch nicht.
    »Zigarren und Brandy, Gentlemen!«, schlug Jarrett vor. »Die Nacht ist angenehm warm und wir sollten unsere Drinks auf der Veranda genießen.«
    »Wie Sie wünschen, Sir. Meine Damen ...« Taylor stand auf, verneigte sich und folgte dem Gastgeber aus dem Haus. Nach ebenso höflichen Verbeugungen schlossen sich Raymond und Ian an.
    »Das ist ja noch einmal gut gegangen«, seufzte Tara. »Wenigstens wurden

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