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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Douglas und ich bewundere seine Fähigkeiten.«
    Erstaunt über das Lob des hartgesottenen alten Soldaten, wandte sich Taylor zu Bryer. »Vielen Dank, Sir. Aber ich fürchte, meine Mission muss geheim bleiben. In ein paar Tagen werde ich Sie verlassen.«
    »Colonel Douglas, ich kenne meinen Rang und meine Pflicht. Aber ich bin Arzt und wohl kaum ein geeigneter Kommandant für dieses Camp.«
    »Eigentlich sollte ich heute Morgen abreisen«, erklärte Ian. »Aber dann kam ein Bote aus St. Augustine hierher und bat Ian und mich, den gemeinsamen Transport unserer Kavallerieeinheiten und Ihrer Schwerverwundeten hinauszuzögern, Colonel Bryer. Also bleibe ich eine Zeit lang im Camp, bevor wir die Kompanie nach St. Augustine bringen. Danach werde ich mich ebenfalls der Army am Potomac anschließen - nur etwas später als erwartet.« Er drehte sich wieder zu den Landkarten. »Am 9. März wurde Ulysses Grant von Lincoln das Oberkommando übertragen. Und das sind unsere Ziele: Meade bleibt der Army-Kommandant unter Grant und soll Lee angreifen, was wir während des gesamten Krieges versucht haben. General Butler wird seine Streitkräfte aus dem Fortress Monroe zum Südufer des James River führen, Siger marschiert durch das Shenandoa Valley, Sherman attackiert Atlanta und Banks bereitet einen Angriff auf Mobile vor.«
    »Wird das den Krieg beenden?«, fragte Ayers.
    »Wenn alle Pläne erfolgreich verwirklicht werden ...«, seufzte Taylor.
    »Grant kümmert sich nicht darum, wie viele Männer er umbringt«, warf Bryer ein.
    »Haben wir nicht gejammert, viele unserer Generäle seien zu vorsichtig?« erwiderte Taylor. »Meade hätte Lee nach Gettysburg verfolgen sollen. Dann wäre dieser Brudermord längst überstanden.«
    »Wann können wir den Krieg gewinnen?«, erkundigte sich Bryer.
    Taylor zeigte auf eine Landkarte. »Irgendwo in dieser Gegend treibt sich der berühmte Rebellengeneral R T. Beauregard herum - und er wird alles tun, um uns von Richmond abzulenken. Jubal Early könnte zu den Männern im Shenandoa Valley stoßen ...« Plötzlich verstummte er und lauschte. Mit hoher, klarer Stimme hatte eine Frau zu singen begonnen - eine schlichte Ballade.
    »Meine Schwester«, murmelte Ian.
    »Das weiß ich.« Taylor stand auf, steckte seine Depesche in die Innentasche seines Kavalleriejacketts und verließ Bryers Quartier, das in der Nähe des Lazaretts lag. An diesem milden Vormittag hatte man die Segeltuchplanen hochgerollt, damit die Verwundeten die frische Brise genießen konnten.
    In der Mitte des Zelts saß Tia auf einem Klappstuhl. Jemand hatte ihr eine Gitarre gebracht und ihre Finger glitten über die Seiten, während sie ein bekanntes Lied sang. Bei Unions- und Konföderationssoldaten gleichermaßen beliebt, huldigte es weder der einen noch der anderen Seite, sondern beklagte nur die Grausamkeit des Todes.
    Hingerissen hörten ihr die Soldaten zu. Ein paar Amputierte mit verbundenen Beinstümpfen saßen am Boden oder lehnten vor dem Zelt an Baumstämmen. Sogar die Krankenschwestern und Pfleger hatten ihre Arbeit unterbrochen. Erfreut beobachtete Cecilia, wie die meisten ihrer Schützlinge die Schmerzen zu vergessen schienen.
    Als der letzte Akkord verhallt war, klatschten alle Beifall.
    »Bitte, singen Sie >DixieDixie< vor. Den Jungs wird's nichts ausmachen.«
    Und so sang sie das populäre Lied. Danach fragte ein Soldat, ob sie bereit wäre, auch den >Star-Spangled Banner< zu singen, da sie doch jetzt in einem Unionscamp sei. Nach kurzem Zögern erfüllte sie seinen Wunsch. Schließlich gab sie die Gitarre dem Besitzer zurück und dankte für den Applaus.
    »Sorgen Sie sich nicht um Canby Jacobs, Mrs. Douglas!«, rief Corporal Hutchins. »Wir werden alle Geld sammeln, um Canbys Überführung zu seiner jungen Frau zu bezahlen.«
    »Vielleicht will er in der Erde von Florida begraben werden«, wandte sie ein.
    »Er liebte Florida, aber seine Frau liebte er noch mehr.«
    »Dann soll er natürlich zu ihr zurückkehren.«
    Als sie durch das Zelt ging, trat ihr Captain Ayers in den Weg, der Kommandant des Spähtrupps, der sie am Vortag verfolgt hatte. »Mrs. Douglas, verzeihen Sie, dass ich Sie aufhalte - aber ich

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