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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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über ihre Hand. „Es gibt keine Entschuldigung dafür, daß ich die Beherrschung verloren habe. Es wird nicht wieder geschehen.“
    „O Michel, bitte nicht!“ Er sollte nicht so hart mit sich ins Gericht gehen, bis zum Schluß hatte sie es genauso gewollt wie er.
    Als er sie schließlich anblickte, erschrak sie vor dem Ausdruck in seinen Augen, der Schmerz, aber auch Verlangen verriet. „Genau das hast du vorhin zu mir gesagt, ma cherie. Zum Glück hast du das gesagt.“
    „Aber ich meinte nicht, daß wir niemals mehr so etwas tun sollten!“ Wenn sie nur die richtigen Worte fände, um das Besondere zu beschreiben, das sie miteinander geteilt hatten!
    Ihre Wangen waren nicht nur vom Wind gerötet, als sie ihn unter halbgesenkten Wimpern teils scheu, teils verführerisch ansah. Dieser Blick war so verlockend, daß Michel heftiges Verlangen nach ihr verspürte.
    „Ich habe dein Vertrauen und deine Unschuld ausgenutzt, Jerusa. Das kannst du nicht leugnen.“
    „Du hast mir mehr Vergnügen bereitet, als ich mir jemals erträumt hatte.“
    Er preßte kurz die Lippen zusammen. „Es gibt genügend andere Kerle, die dasselbe tun könnten. Es ist eine Fertigkeit, die man wie jede andere lernen kann.“
    „Das glaube ich nicht, genausowenig wie du! Was wir miteinander geteilt hatten, war etwas ganz Besonderes gewesen.“ Ohne nachzudenken, wandte sie sich ihm zu und legte ihm die Arme um die Taille.
    „Jerusa, nicht“, sagte er, und sein Atem ging heftiger. „Damit machst du es uns nur schwerer.“
    „Dann stell dir vor, daß es zu deinem Spiel gehört, Michel. Laß diese Seeleute glauben, daß Mrs. Geary so vernarrt ist in ihren Ehemann, daß sie es nicht ertragen kann, von ihm getrennt zu sein. Besser, als wenn du in aller Öffentlichkeit aus der Rolle fällst.“
    Sie hatte recht. Die Besatzung würde schon genug darüber reden, daß er wie ein Betrunkener an Deck getaumelt war. Er mußte dem Gerede nicht noch dadurch neue Nahrung geben, daß er seine „Ehefrau“ zurückstieß.
    „Ich kann das tun, Michel“, flüsterte sie so nah an seinem Ohr, daß er sie trotz des Windes verstand. „Denn das spiele ich nicht nur. Ich liebe dich, Michel Gericault oder Michael Geary oder wie immer du heißen magst. Ich liebe dich.“
    „Nein, Jerusa“, wehrte er schwach ab. „Sag das nicht. Was ist mit Carberry? Ich dachte, du liebst ihn.“
    Sie schüttelte ablehnend den Kopf. „Ich habe ihn nie so geliebt, wie ich dich liebe. Wie hätte ich auch? Für Tom empfand ich nur kindliche Zuneigung. Das weiß ich jetzt. Selbst wenn er mich noch heiraten wollte, ich will es nicht mehr.“
    Michel lächelte amüsiert. „Eine kluge Entscheidung, ma mie. Vielleicht die beste, die du jemals getroffen hast. Nun laß es dabei und halte mich nicht fälschlicherweise für deinen nächsten Protecteur. “
    „Würdest du bitte aufhören, so schrecklich selbstlos zu sein, und mir zuhören?“ Sie packte ihn am Hemd, während sie in seinem Gesicht nach Anzeichen dafür suchte, daß er ihr glaubte. „Ich liebe dich, Michel, und daran wird sich nichts ändern.“ Keine Frau hatte jemals so etwas zu ihm gesagt. Keine hatte je gesagt, daß ihr etwas an ihm lag, daß sie ihn mochte oder sogar liebte. Mit jedem Lächeln und jedem Scherz, sogar mit der anmutigen Art, wie Jerusa den Kopf bewegte, hatte er sie immer fester ins Herz geschlossen, bis sie innerhalb weniger Tage einen Platz in seinem Leben eingenommen hatte. Einen Moment lang schloß er die Augen und kämpfte gegen die Freude, die ihre Worte ihm bereiteten, Freude, die zu empfinden er kein Recht hatte.
    Denn in seinem Leben gab es keinen Platz für Liebe, schon gar nicht für ihre Liebe. Noch einmal zwang er sich dazu, an seine Mutter zu denken und an das Versprechen, das er ihr gegeben hatte. Das durfte er niemals vergessen.
    „Nein, Jerusa“, sagte er rauh. „Es gibt zu vieles, das du nicht verstehst.“
    „Dann mach es mir begreiflich! “ rief sie verzweifelt. „Sind es unsere Väter? Ich will es wissen! “
    Michel fühlte ihren Körper warm und weich an seiner Seite, und als er wieder aufs Meer hinausblickte, dachte er unwillkürlich daran, wie wundervoll es gewesen war, sie in seinen Armen zu halten.
    Denk an etwas anderes! befahl er sich.
    „Die Sonne geht hier bei euch Yankees so langsam auf und unter, ma cherie.“ Er lächelte müde. „In Martinique geht die Sonne innerhalb eines Augenblicks auf. In einem Moment herrscht noch völlige Finsternis, und im

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