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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sagen, sie besitzt heilende Hände.«
    »Hm, sie hat auch noch ganz andere Talente, das muß ich zugeben«, murmelte Julian, mehr zu sich selbst.
    »Risa hat dafür gesorgt, daß sie herkommen konnte, und da dachte ich, wenn meine Schwägerin eine so hohe Meinung von ihr hat, daß sie sie ihrem Vater als Krankenschwester empfiehlt... Wie auch immer: Rhiannon hat am Gefreiten Lawton ein wahres Wunder vollbracht. Ich kenne auch deine Fähigkeiten, Julian. Deshalb weiß ich auch, daß, falls Jesse überhaupt eine Chance hatte ... es am besten für ihn war, wenn ihr zusammen die Operation vornehmen konntet. Nun sollten wir aber darüber sprechen, wie wir dich hier wieder rauskriegen...«
    »Moment mal, Sydney«, sagte Julian freundlich.
    »Wie bitte?« fragte sie und sah ihn mit ihren wunderschönen, jetzt vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen an.
    »Sydney, du darfst dich da nicht einmischen.«
    »Aber...«
    »Du hast Jesse geschworen, daß du nie mehr etwas mit Spionage zu tun haben wolltest.«
    »Ja, schon, aber das hier ist doch was anderes.«
    Julian nahm ihre Hände in seine und sagte beschwörend: »Nein, das ist es nicht.« Kopfschüttelnd fuhr er dann fort: »Außerdem werden sie mich nicht so lange hierbehalten. Ich werde bestimmt bald ausgetauscht.«
    Nun war es an Sydney, den Kopf über Julians Unvernunft zu schütteln. »Julian, nach Gettysburg gibt es unendlich viele verletzte Rebellen, die hier gefangengehalten werden. Die Unionsgetreuen sind der Meinung, daß die Schlacht bei Gettysburg der Wendepunkt des Krieges war und daß sie nun eine Möglichkeit gefunden hätten, uns zu schlagen, weil wir Rebellen gar nicht die zahlenmäßige Stärke haben, um eine echte Gefahr für den Norden darzustellen. Außerdem ist auch Vicksburg gefallen. So siegessicher wie jetzt waren die Yankees noch nie! Sie könnten uns nun öffentlich im Mississippi ertränken, wenn sie wollten. Julian...«
    »Ich will nicht, daß du da mitreingezogen wirst.«
    »Wenn Jesse wütend darüber wird ...«, setzte Sydney an und warf verächtlich den Kopf in den Nacken.
    »Es geht dabei nicht so sehr um seinen Zorn«, versuchte Julian ihr klarzumachen. »Er ist wahrscheinlich verant-wortlich für dich. Und wenn du ihn hintergehst, muß er womöglich die Suppe auslöffeln.«
    »Er hätte mich ja nicht festnehmen lassen müssen.«
    »Was hätte er denn sonst tun sollen? Er ist ein Yankee. Du hast Informationen, die den Kriegszielen des Nordens zuwiderliefen, weitergereicht.«
    »Aber wenn er mich gelie...«
    »Wenn er was?«
    Sydney wurde rot und beeilte sich zu sagen: »Wenn er mich gern gehabt hätte, hätte er mich nicht festnehmen lassen.«
    Aufgebracht riß Julian die Arme in die Höhe. Er konnte einfach nicht verstehen, daß Sydney nicht begreifen wollte, was doch so offensichtlich war.
    »Sydney, wir haben Krieg! Er ist ein Nordstaatler.« Kopfschüttelnd fuhr er fort: »Du weißt doch, was der Krieg einer Familie antun kann. Du kannst nicht erwarten, daß ein Mann gegen seine Überzeugung handelt.«
    »Ich will endlich nach Hause, Julian.«
    »Aber du hast ihn geheiratet.«
    »Ich habe geschworen, daß ich nicht spionieren würde, ich habe niemals gesagt, daß ich nicht nach Hause ginge. Und wenn ich dir helfe zu entkommen, kann ich mit dir zurück nach Florida.«
    »Sydney, das wäre genauso gefährlich wie bei Jeromes Flucht.«
    Aber sie schüttelte eigensinnig den Kopf und entgegnete dann: »Jerome ist ein Schmuggler. Die Yankees hassen ihn; er hat sie immer wieder zum Narren gehalten. Aber dich hassen sie nicht - du hast viel zu vielen von ihnen das Leben gerettet!«
    »Ich kann dir versichern, Sydney, daß es auch Yankees gibt, die mich hassen. Aber Ian weiß ja, daß ich hier bin. Er kann sicher etwas arrangieren«
    »Oh, tatsächlich? Und wie soll das gehen? Soll er vielleicht sagen: >Mein Bruder arbeitet beim medizinischen Stab, lassen Sie ihn bitte frei    Julian zuckte die Achseln. »Ja, vielleicht reicht das schon. Man kann nie wissen.«
    »Nun, ich habe einen Plan.«
    »Ja?«
    »Und zwar einen, der schon einmal funktioniert hat.«
    »Soll ich mich vielleicht als eine der singenden irischen Damen verkleiden, so wie Jerome?«
    Empört zog Sydney eine Augenbraue hoch und entgegnete: »Sei doch nicht blöd, das würden sie doch sofort rauskriegen.«
    »Was soll mir sonst hier raushelfen?«
    »Ein Sarg«, entgegnete sie verschwörerisch.
    »Ein Sarg?«
    »Wenn die Toten hinausgebracht werden ... krabbelst du bei einem mit

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