Sieg einer großen Liebe
versuchte? Wie hatte sie in seinen Armen gezittert und seinen Blick gemieden, als er vorhin mit ihr tanzte und gesagt hatte, es sei jetzt Zeit hineinzugehen!
Sachlich fragte sich Jason, weshalb er seine Mätressen dazu bringen konnte, vor Ekstase aufzuschreien, während die Frauen, die er heiratete, nichts mehr von ihm wissen wollten, sobald sie das Gelübde abgelegt hatten. Weshalb fiel es ihm so leicht, Geld zu verdienen, während Glück ihm versagt blieb? Die böse alte Hexe, die ihn aufzog, hatte offensichtlich recht... er war die Brut des Teufels.
Die drei Frauen, die Teil seines Lebens waren...eine Pflegemutter, Melissa und Victoria...hatten ihn alle für verabscheuungswürdig und grundschlecht gehalten, obwohl beide Ehefrauen ihre Abneigung wenigstens bis nach der Hochzeit verheimlicht hatte...bis ihnen sein Reichtum gehörte.
Entschlossen näherte Jason sich Victoria, berührte sie am Arm und zog sie beiseite. Sie erschrak und befreite sich, als hätte seine Berührung sie verbrannt. „Es ist Zeit hineinzugehen“, wiederholte er fest.
Selbst im Mondlicht wurde sie deutlich blass, und ein gehetzter Blick stieg ihr in die Augen. „.... aber es ist doch noch gar nicht spät..."
„Spät genug, um ins Bett zu gehen, Victoria“, meinte er brutal.
„Ich bin aber noch gar nicht müde! “
„Gut“, sagte Jason absichtlich grob. Er wusste, daß sie verstanden hatte, denn sie begann am ganzen Leib zu zittern. „Wir haben eine Abmachung getroffen“, erinnerte er sie, „und ich erwarte, daß du deinen Teil davon einhältst, auch wenn dir die Vorstellung zuwider ist, mit mir ins Bett zu gehen.“
Sein eisiger Befehlston erschreckte sie bis ins Innerste. Steif folgte sie ihm ins Schloss, steif betrat sie ihre neue Suite, die an Jasons Zimmer angrenzte.
22. KAPITEL
Ruth spürte die gedrückte Stimmung ihrer Herrin und half Victoria schweigend aus ihrem Hochzeitskleid und in das cremefarbene, spitzenbesetzte Satinnegligé, das Madame Dumosse extra für die Hochzeitsnacht entworfen hatte. Panische Furcht stieg in Victoria auf, als Ruth die Bettdecke zurückschlug. Der Wein, mit dem sie ihre Angst zu dämpfen versucht hatte, machte sie jetzt schwindlig. Statt sie zu beruhigen, wurde ihr jetzt davon übel, und sie wünschte, sie hätte ihn nicht angerührt.
Mit Miß Flossies lebhafter Beschreibung vor Augen, ging Victoria zu ihrem Bett. Kalter Schweiß brach ihr aus, als Ruth die Kissen aufschüttelte. Gehorsam kletterte sie ins Bett, während sie die Angst und aufsteigende Übelkeit zu kontrollieren versuchte. Sie dürfte nicht schreien oder ihren Ekel zeigen, hatte Miß Flossie gesagt, doch als Jason die Verbindungstür aufriss und in einem braunen Brokatmorgenmantel das Zimmer betrat, der viel von seiner nackten Brust und den Beinen zeigte, konnte Victoria einen Angstschrei nicht unterdrücken. „Jason" entfuhr es ihr, und sie presste sich in die Kissen.
„Wen hast du denn erwartet... Andrew?“ fragte er im Plauderton. Er griff zum Satingürtel, der seinen Morgenmantel zusammen-I hielt, und Victorias Furcht steigerte sich zur Panik. „Tue das nicht“, bat sie verzweifelt.
„Ein Gentleman zieht sich bestimmt nicht vor einer Dame aus, selbst wenn sie verheiratet sind.“
„Dieses Thema haben wir doch schon besprochen. Ich möchte dich daran erinnern, daß ich kein Gentleman bin.“ Er zog an den Enden des Gürtels. „Wenn dich der Anblick meines Körpers stört, kannst du das Problem ja dadurch lösen, daß du die Augen schließt. Die einzige andere Möglichkeit wäre, daß ich erst ins Bett komme und dann den Morgenrock ablege, doch das wiederum verletzt meine Empfindsamkeit.“ Er schüttelte das Kleidungsstück ab, und Victorias Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie seine kräftige, muskulöse Gestalt sah.
Jasons Hoffnung, Victoria würde sich doch noch willig seiner Annäherung ergeben, schwand, als sie die Augen schloss und das Gesicht von ihm abwandte.
Er riss ihr absichtlich grob die Decke vom Körper. Er legte sich neben sie ins Bett und löste die Schleife am tiefausgeschnittenen Leibchen ihres Négligés. Dann hielt er den Atem an, als er ihren schönen nackten Körper erblickte.
Victorias Busen war voll und fest, die Taille schlank, die Hüften sanft gerundet. Ihre Beine waren lang und gut geformt. Als er versuchsweise die Hand zärtlich an ihre Brust legte, zuckte Victoria entsetzt zurück.
Für eine erfahrene Frau benahm sie sich so kalt wie ein Stein. Sie lag nur einfach
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