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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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da, das abgewandte Gesicht verkrampft, die Augen geschlossen. Jason erwog den Gedanken, sie sanft zu verführen, verwarf ihn aber sofort wieder. Am Morgen hatte sie ihn beinahe vor dem Altar stehenlassen, und nun hatte sie offensichtlich nicht das geringste Verlangen nach seinen Zärtlichkeiten.
    „Lass das bitte“, flehte sie verzweifelt, als er ihre Brust liebkoste. „Mir ist schlecht" rief sie und versuchte, aus dem Bett zu springen. „Mir wird gleich übel! “
    Ihre Worte pochten in seinen Schläfen wie scharfe Nägel, und blinde Wut überfiel ihn. Er fasste in ihr dichtes Haar und legte sich auf sie. „In dem Fall“, knurrte er zornig, „bringen wir das besser so schnell wie möglich hinter uns.“
    Schreckliche Vorstellungen verbanden sich in Victorias Gehirn mit ihrer vom Alkohol verursachten Übelkeit. „Ich will nicht!“ schrie sie kläglich.
    „Wir haben eine Vereinbarung getroffen, und solange wir verheiratet sind, wirst du dich daran halten“, zischte er, indem er ihre steifen Schenkel auseinanderpreßte. Victoria wimmerte, als er ihr mit seiner Männlichkeit nahekam, doch irgendwo in ihrer Verzweiflung wusste sie, daß er recht hatte mit der Abmachung und hörte auf, sich zu wehren. „Entspanne dich“, warnte er sie. „Ich bin vielleicht nicht so aufmerksam wie dein lieber Andrew, aber ich möchte dir nicht unnötig wehtun.“
    Seine Erwähnung von Andrew in diesem Augenblick schnitt ihr ins Herz, und Victorias ganze Pein brach mit einem Schmerzensschrei aus ihr hervor, als Jason tief in sie eindrang. Sie wand sich unter ihm. Heiße Tränen strömten ihr aus den Augen, während ihr Ehemann sie ohne Zärtlichkeit oder Rücksicht nahm.
    Sobald er sein Gewicht von ihr hob, drehte sich Victoria auf die Seite und vergrub das Gesicht im Kissen. Ihr Körper wurde von Schluchzen geschüttelt, das teils vom Entsetzen, teils vom Schock ausgelöst war. „Geh weg“, brachte sie jämmerlich hervor und rollte sich Trost suchend zusammen, die Knie an der Brust. „Geh weg, geh weg! “
    Jason zögerte und stand dann auf, nahm seinen Morgenmantel und ging in sein Zimmer. Er schloss die Tür, doch ihr Weinen verfolgte ihn. Nackt wie er war ging er zu seinem Frisiertisch, griff nach einer Kristallkaraffe mit Brandy und füllte ein Glas. In einem Zug stürzte er die scharfe Flüssigkeit hinunter und versuchte, die Erinnerung an ihren Widerstand und Abscheu zu ertränken. Und er? Er hatte sich wie ein Ungeheuer auf geführt!
    Victorias Worte fielen ihm ein, die sie ihm vor langer Zeit einmal gesagt hatte, als sie von der vermeintlichen Verlobung erfuhr: „Sie sind ein kaltes, gleichgültiges, arrogantes Untier... . Keine anständige Frau würde Sie heiraten wollen! ... Sie können Andrew nicht das Wasserreichen ...“
    Sie hatte jedes Wort ernst gemeint.
    Er wollte das Glas auf dem Tisch abstellen und erhaschte sein Abbild im Spiegel.
    Er sah Blut.
    Victorias Blut!
    Sein Herz stockte. Victoria mochte Andrew geliebt haben, doch ihren wunderschönen Körper hatte sie ihm ... geschenkt.
    Voller Selbstverachtung starrte er sein Spiegelbild an. Er war so verdammt eifersüchtig gewesen, so verletzt von ihrem Versuch, sich ihm heute vor dem Altar und im Bett zu entziehen, daß er nicht einmal gemerkt hatte, daß sie noch Jungfrau war.
    In bitterer Reue schloss Jason die Augen. Er konnte seinen eigenen Anblick nicht länger ertragen. Er hatte Victoria behandelt wie ein betrunkener Matrose eine bezahlte Dirne!
    Jason erinnerte sich, wie trocken und eng sie gewesen war, wie zart und zerbrechlich sie sich in seinen Armen angefühlt hatte -und wie gewalttätig er gewesen war. Von neuem überkam ihn eine schreckliche Trauer.
    Er öffnete die Augen und starrte sich im Spiegel an. Ihre Hochzeitsnacht hatte er in einen Alptraum verwandelt! Victoria war wirklich der sanfte, mutige, geistsprühende Engel, für den er sie von Anfang an gehalten hatte.
    Hastig warf er sich seinen Morgenrock über, nahm ein samtenes Etui aus einer Schublade und ging leise in Victorias Zimmer zurück. Er stand neben dem Bett und betrachtete sie im Schlaf. „Victoria“, rief er leise. Wie verletzlich und verwundet sie aussah, wie unglaublich schön sie war mit ihrem über das Kissen fallenden Haar, in dem sich das Kerzenlicht widerspiegelte.
    In gequältem Schweigen betrachtete er sie, denn er wollte sie nicht stören. Schließlich zog er sanft die Decke über ihre zarten nackten Schultern und strich ihr das Haar aus der Stirn. „Es tut mir

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