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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sinnliche Lächeln, von dem ihr früher immer ganz warm ums Herz geworden war. Jetzt ließ es sie zornig mit den Zähnen knirschen. Dennoch gelang es ihr, eine höflich...beinahe sogar freundliche -Miene aufzusetzen.
    „Guten Morgen“, erwiderte Jason heiser und ließ den Blick über ihre Gestalt gleiten, die in weichen, goldfarbenen Samt gehüllt war. Da ihm die vorangegangene Nacht einfiel, riss er sich vom Anblick des tiefen Ausschnitts ihres Morgenkleides los und rutschte nur ein Stück zur Seite, um neben sich im Bett Platz zu machen. Er war tief gerührt, daß sie ihm Guten Morgen wünschen kam, hatte sie doch jedes Recht, ihn zu verachten. „Möchtest du dich zu mir setzen?“ fragte er und deutete auf die Bettkante.
    In Gedanken war Victoria so damit beschäftigt, einen Anfang für ihre Rede zu finden, daß sie Jasons Angebot ohne nachzudenken annahm. „Danke“, sagte sie.
    „Wofür?“ scherzte er.
    Das war genau die Einleitung, nach der Victoria gesucht hatte. „Danke für alles. In vielerlei Hinsicht warst du äußerst gütig zu mir. Du hast mir als heimatlose Waise ein Zuhause gegeben, Jason, du hast mir Kleider geschenkt, mich auf Gesellschaften mitgenommen, du warst immer galant zu mir und hast dich meinetwegen in ein Duell eingemischt. .. Und gestern hast du mir sogar dieses wunderschöne Fest hier auf Wakefield Park gegeben. Danke für all das.“ Jason tätschelte ihr gerührt die blasse Wange. „Gern geschehen“, antwortete er leise.
    Sie sah ihn mit zusammengebissenen Zähnen an. „Und jetzt möchte ich die Scheidung“, erklärte sie energisch.
    Seine Hand erstarrte. „Du möchtest... was?“ fragte er drohend.
    Victoria blickte unsicher auf ihre Hände, blieb aber bei ihrer Entscheidung. „Ich möchte eine Scheidung“, wiederholte sie tapfer.
    „Einfach so?“ meinte er mit gefährlich ruhiger Stimme. Obwohl Jason gern bereit war, zuzugeben, daß er sie vergangene Nacht sehr schlecht behandelt hatte, war er darauf doch nicht gefasst gewesen. „Nach einem Tag Ehe willst du dich scheiden lassen?“
    Als Victoria Zorn in seinen Augen aufflammen sah, stand sie hastig auf, doch Jason fasste sie am Handgelenk und zerrte sie zurück. „Wage nicht, mich zu misshandeln“, warnte sie und riss sich los.
    Jason betrachtete diese Victoria mit zusammengekniffenen Augen. Als er sie in der Nacht zuvor verlassen hatte, wirkte sie wie ein schutzbedürftiges Kind. Nun stand eine schöne, entschlossene und zornige junge Frau vor ihm. „Das ist absurd." entfuhr es ihm. „Du machst dich lächerlich. In England hat es in den letzten fünfzig Jahren nur eine Handvoll Scheidungen gegeben, und zwischen uns wird es keine geben“, erklärte er kategorisch, statt sich zu entschuldigen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte.
    Victorias Brust hob und senkte sich vor Angst und Wut. „Du bist ein Tier" zischte sie. „Und ich bin nicht lächerlich! Und du wirst mich nie wieder wie einen Gegenstand behandeln! “
    Sie ging in ihr Zimmer, knallte die Tür zu und verschloss sie mit einem lauten Schnappen.
    Kaum war sie ein paar Schritte weiter, als die Tür hinter ihr mit lautem Krachen aus dem Rahmen flog und schief an einer Angel hängenblieb. Jason stand in der klaffenden Öffnung, das Gesicht weiß vor rasendem Zorn. „Verschließe nie wieder eine Tür vor mir, so lange du lebst“, stieß er hervor. „Und drohe mir nie wieder mit einer Scheidung! Dies ist mein Haus, vor dem Gesetz, genauso wie du mir gehörst. Hast du verstanden?“
    Erschreckt von dem Ausdruck blindwütiger Gewalttätigkeit in seinen Augen, nickte Victoria mechanisch. Er machte kehrt und ließ sie zitternd vor Angst allein in ihrem Zimmer zurück. Nie zuvor hatte sie eine solche Raserei bei einem Menschen erlebt. Jason war kein Tier, er war ein wahnsinniges Ungeheuer!
    Victoria lauschte den Geräuschen der Schubladen, die Jason beim Anziehen aufriss und zuknallte, während sie im Geist wild nach einem Ausweg aus dem Alptraum suchte, zu dem ihr Leben geworden war. Als sie seine Tür ins Schloss krachen hörte und wusste, daß er hinunter gegangen war, ließ sie sich auf ihr Bett sinken. Dort blieb sie und grübelte, doch es gab kein Entrinnen. Sie war ihr Leben lang gefangen. Jason hatte die Wahrheit gesagt... sie war sein Eigentum, genau wie sein Haus und seine Pferde.
    Wie sollte sie ohne seine Einwilligung eine Scheidung bekommen? Sie war sich nicht einmal sicher, daß sie ausreichenden Grund hatte, ein Gericht zu überzeugen. Ganz

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