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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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dagegen schon.“
    „Welchen Unterschied macht denn das?“ erkundigte sich Victoria und fragte sich, ob sie die verwirrende Etikette in der englischen Gesellschaft je verstehen würde. Warum zum Beispiel sollte es den ersten Ehefrauen gestattet sein, sich allein in der Gesellschaft zu bewegen, den zweiten dagegen nicht.
    „Der Unterschied liegt darin“, meinte Caroline seufzend, „daß die erste Lady Fielding einige schreckliche Dinge über Lord Fieldings Grausamkeit ihr gegenüber erzählt hat. Du bist kaum zwei Wochen verheiratet und hältst dich nun hier auf, Victoria, und du siehst wirklich nicht sehr glücklich aus. Die Leute, die Lady Melissa geglaubt haben, erinnern sich an diese Geschichten und wiederholen sie nun, wobei sie zur Bestätigung auf dich deuten.“
    Gequält sah Victoria ihre Freundin an. „Nie hätte ich gedacht oder mir auch nur vorgestellt, daß man so etwas annehmen könnte. Ich wollte morgen sowieso nach Wakefield Park zurückfahren. Wenn es nicht schon so spät wäre, würde ich es heute noch tim.“ Caroline legte Victoria die Hand auf den Arm. „Wenn du Kummer hast, bist du uns immer willkommen, das weißt du doch.“
    Victoria schüttelte den Kopf. „Ich möchte morgen nach Hause“, versicherte sie rasch. „Heute kann ich nichts mehr tun.“
    „Außer zu versuchen, glücklich auszusehen“, empfahl die Freundin ihr trocken.
    Victoria hielt das für einen ausgezeichneten Rat, und so sprach sie und lachte in den nächsten Stunden mit soviel Leuten, wie sie nur konnte. Und dabei flocht sie immer wieder Jasons Namen geschickt ein, um ihn in den höchsten Tönen zu loben.
    Gegenüber Lord Armstrong erwähnte sie, was für ein phantastisches Verhältnis Jason zu seinen Bauern und Pächtern hätte, Lady Brimworthy, die Victorias kostbaren Schmuck bewunderte, schwärmte sie von Jasons Großzügigkeit vor...und die Einladung der Gräfin Draymore zu einem venezianischen Frühstück lehnte sie mit den Worten ab: „Es tut mit leid, Mylady. Ich habe meinen Gatten jetzt vier Tage lang allein gelassen und vermisse ihn sehr.“
    Zum Schluss bot sie allen Gästen noch das ungewohnte Bild einer strahlend schönen jungen Frau, die in den Armen ihrer früheren Verehrer tanzte, sich amüsierte, aber auch nicht im mindesten kokettierte. Jason würde stolz auf sie sein ...
    Im Stadtpalais in der Upper Brook Street schritt Jason inzwischen in seinem Zimmer auf und ab wie ein wildes Tier im Käfig und schimpfte im stillen auf seinen Londoner Butler, der ihm eine falsche Auskunft über Victorias Aufenthalt an diesem Abend gegeben hatte.
    Außerdem verfluchte er sich selbst, weil er Victoria wie ein liebeskranker Jüngling nach London nachgefahren war. Er war auf dem Ball der Bedfords gewesen, bei Almack’s und bei den Fitzroys. Aber auf keiner der drei Gesellschaften war sie gewesen.

    ~ * ~

    Kurz vor dem Morgengrauen fuhr Victoria in ihrer Kutsche zum Stadtpalais in der Upper Brook Street zurück.
    Sie wunderte sich, daß trotz der späten Stunde anstelle eines Lakaien der Butler persönlich auf sie gewartet hatte. „Seine ....eine Lordschaft sind eingetroffen“, stammelte er.
    Freudig erregt lief Victoria in ihr Zimmer hinauf, um sich etwas frisch zu machen und ihre Frisur zu richten. Sie stand gerade vor dem Spiegel, als ihre Tür aufgerissen wurde, und Jason auf der Schwelle erschien.
    Victorias Lächeln erstarb. Das unheilverkündende Glitzern in seinen Augen zeugte von einer verzehrenden Wut. Unwillkürlich ging sie rückwärts, als Jason sich vorwärts bewegte. Trotz der Eleganz seiner Abendkleidung, war er Victoria noch nie so gefährlich und überwältigend erschienen.
    Schon wollte sie um das Bett herum flüchten, doch dann blieb sie stehen und besiegte ihre grundlose Angst. Sie hatte nichts Unrechtes getan und benahm sich wie ein feiges Kind! Sie beschloss, die Sache vernünftig zu besprechen. „Jason“, begann sie, wobei ihre Stimme nur leicht bebte, „bist du böse?“
    Er blieb dicht vor ihr stehen und stützte die Hände in die Hüften. „Das kann man wohl sagen“, donnerte er. „Wo, zum Teufel, bist du gewesen?“
    „Auf ... auf Lady Dunworthys Ball.“
    „Bis zum Morgengrauen?“ höhnte er.
    „Ja. Das ist nichts Ungewöhnliches. Du weißt, wie lange diese Gesellschaften oft dauern ..
    „Nein, das weiß ich nicht“, erwiderte er angespannt. „Was hältst du davon, mir zu erklären, warum du nicht mehr zählen kannst?“ „Zählen?“ wiederholte Victoria. Ihre Angst

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