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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Ränkespiels. Sie erzählte mir von dem Brief, in dem sie dir vormachte, ich hätte Madeline in der Schweiz geheiratet. Dann bekam sie prompt einen ihrer ,Anfälle', nur daß dieser sich als echt herausstellte. Ich konnte sie nicht verlassen, während sie mit dem Tode rang, also schrieb ich dir und deinem Vetter ...“ er warf Charles einen bitterbösen Blick zu, „.....der dir aus irgendeinem Grund verschwiegen hat, daß ich dich so bald wie möglich heimholen würde.“
    Seine Stimme wurde ganz weich, als er Victorias gequältes Gesicht umfasste. „Tory“, sagte er mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen, „du warst die Liebe meines Lebens, seit ich dich auf dem Pony von 'Rauschender Fluß' über unsere Felder jagen sah. Ich bin nicht verheiratet, Liebling.“
    Victoria schluckte heftig. „Aber ich“, brachte sie hervor.
    Andrew zog die Finger von ihrem Gesicht, als hätte er sich verbrannt. „Was hast du gesagt?“ fragte er heiser.
    „Ich sagte“, wiederholte Victoria flüsternd und starrte in sein geliebtes Gesicht, „daß ich verheiratet bin.“
    Andrew erstarrte und blickte Charles verächtlich an. „Mit ihm? Mit diesem alten Mann? Du hast dich für ein paar Juwelen und Kleider verkauft, ist es das?“ fuhr er sie zornig an.
    „Nein!" schrie Victoria und zitterte vor Wut und Schmerz und Trauer.
    Schließlich sprach Charles mit ausdrucksloser Stimme. „Victoria ist die Frau meines Neffen. “
    „Deines Sohns!“ Victoria schleuderte ihm die Worte regelrecht entgegen. Sie hasste Charles für seinen Verrat und Jason dafür, daß er mit ihm unter einer Decke steckte.
    Andrew fasste Victoria an den Armen, und sie spürte seine Pein beinahe selbst. „Warum?“ fragte und schüttelte sie. „Warum!“
    „Ich bin schuld daran“, erklärte Charles knapp. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah Victoria mit einem um Verständnis bittenden Blick an. „Diesen Augenblick der Abrechnung habe ich gefürchtet. Nun da der Moment da ist, ist es schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe. “
    „Wann hast du diese Briefe bekommen?“ wollte Victoria wissen, doch eigentlich war ihr die Antwort bereits klar, und es zerriss ihr fast das Herz.
    „In der Nacht meines Anfalls.“
    „Deines gespielten Anfalls!“ verbesserte Victoria bitter.
    „Genau“, bekannte Charles und wandte sich dann an Andrew. „Als ich las, daß Sie kommen und uns Victoria wegnehmen wollten, tat ich das einzige, das mir einfiel... ich täuschte eine Herzattacke vor und flehte sie an, meinen Sohn zu heiraten, damit sie jemand hätte, der sich um sie kümmerte.“
    Andrew war totenblass. „Schuft!" stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    „Ich erwarte nicht, daß sie das glauben, aber ich war überzeugt, daß Victoria und mein Sohn sehr glücklich miteinander werden würden.“
    Andrew riss den Blick von seinem Gegner los und sah Victoria an. „Komm heim mit mir“, bat er sie verzweifelt. „Sie können dich nicht zwingen, eine Ehe mit einem Mann zu führen, den du nicht hebst. Es kann nicht rechtens sein ... sie haben dich dazu gezwungen. Tory, bitte! Komm mit mir, und wir finden einen Ausweg. Das Schiff fährt in zwei Tagen. Wir heiraten trotzdem. Niemand wird je davon erfahren ..."
    „Ich kann nicht" brachte sie kläglich hervor.
    „Bitte....“ beschwor er sie.
    Tränen standen Victoria in den Augen, als sie den Kopf schüttelte. „Ich kann nicht“, sagte sie noch einmal.
    Andrew holte tief Luft und wandte sich langsam ab.
    Victoria ließ die Hand, die sie ihm mit der schweigenden Bitte um Verständnis entgegengestreckt hatte, hilflos herunterfallen, als Andrew aus dem Zimmer ging. Aus dem Haus. Aus ihrem Leben.

    ~ * ~

    Lähmende Stille herrschte im Raum. Das Bild von Andrews gepeinigtem Gesichtsausdruck würde sich für immer in Victorias Gedächtnis eingraben. Sie wusste noch genau, wie sie sich fühlte, als sie von seiner angeblichen Heirat erfuhr. Sie kannte die Qual, mit der man sich durch die Tage schleppte und zu lächeln versuchte, während man innerlich zugrunde ging.
    Plötzlich brachen Schmerz und Zorn aus Victoria hervor, und sie wirbelte zu Charles herum. „Wie konntest du nur" schrie sie. „Wie konntest du das zwei Menschen antun, die dir niemals etwas zuleide getan hatten! Hast du den Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen? Weißt du, wie sehr wir ihn verletzt haben? Weißt du es?“
    „Ja“, sagte Charles heiser.
    „Weißt du, wie es mir in jenen Wochen erging, als ich dachte, er habe

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