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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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und blickte seinen Sekretär an. „Wo waren wir stehengeblieben, Benjamin?“
    „Sie diktierten einen Brief an ihre Bevollmächtigten in Delhi, Mylord. “
    Nachdem sie beim Kuhmelken versagt hatte, wandte sich Victoria an den Gärtner, der ihr zuvor den Weg gezeigt hatte. Sie fragte den glatzköpfigen Mann, ob sie beim Pflanzen der Blumenzwiebeln helfen dürfe.
    „Erledige deine Aufgabe im Stall und geh uns aus dem Weg, Frau...“ schimpfte der Gärtner.
    Victoria gab auf. Sie ging zur Rückseite des Hauses, um die einzige Arbeit zu suchen, für die sie tatsächlich geeignet war ... in der Küche.
    Der Gärtner beobachtete sie, warf seine Harke zu Boden und machte sich auf zu Northrup.
    Unbemerkt stand Victoria neben der Tür in der Küche, wo acht Küchenmädchen damit beschäftigt waren, ein Schmorgericht mit frischem Gemüse und einem halben Dutzend Beilagen zuzubereiten.
    Entmutigt von ihren beiden letzten Versuchen, sich im Stall und beim Gärtner nützlich zu machen, sah Victoria erst zu, bis sie ganz sicher war, sie käme mit der Arbeit zurecht. Dann näherte sie sich dem französischen Chef. „Ich möchte gern helfen“, sagte sie.
    „Nein!“ schrie er. Anscheinend hielt er sie in ihrem einfachen schwarzen Kleid für eine Magd. „Hinaus! Hinaus mit dir! Kümmere dich um deine Arbeit.“
    Victoria hatte es satt, sich wie einen überflüssigen Dummkopf behandeln zu lassen. „Ich kann mich hier nützlich machen, und nach der Eile zu schließen, mit der alle hin und her rennen, können Sie ein zusätzliches Paar Hände gebrauchen“, sagte sie höflich, aber bestimmt.
    Der Küchenchef wurde hochrot vor Zorn. „Du bist nicht eingearbeitet“, donnerte er. „Hinaus! Wenn André Hilfe braucht, wird er darum bitten, und er wird auch die Ausbildung übernehmen! “
    „Ein Schmorgericht zuzubereiten ist kein bisschen schwierig, Monsieur“, bemerkte Victoria gereizt. „Man muss das Gemüse nur da schneide....“ sie klopfte auf den Tisch neben sich, „... und es in den Topf dort werfen.“ Dabei deutete sie auf den Kessel, der über dem Feuer hing.
    Der übergewichtige Mann gab einen erstickten Laut von sich, bevor er sich die Schürze vom Leib riss. „In fünf Minuten bist du aus diesem Haus...“ sagte er und stürzte aus der Küche.
    In der beklemmenden Stille, die nun folgte, sah Victoria die Küchenhilfen an, die sie wieder teils mitleidig, teils belustigt musterten. „Du meine Güte, Mädchen“, sagte eine freundliche Frau mittleren Alters und wischte sich die Hände an der Schürze ab. „Wie konntest du ihn nur so reizen? Er wird dich dafür hinauswerfen lassen.“
    Victoria versuchte zu lächeln. Außer dem Dienstmädchen Ruth war das der erste liebenswerte Mensch, der ihr unter der Dienerschaft des Hauses begegnet war.
    „Nicht, daß du nicht recht gehabt hättest“, fuhr die Frau fort und tätschelte tröstend Victorias Arm. „Es ist wirklich nicht schwer, einen Schmortopf zuzubereiten. Wir kämen glänzend ohne Monsieur André zurecht, doch seine Lordschaft verlangt das Beste, und André ist der beste Küchenchef im Land. Du kannst deine Sachen gleich packen, denn du wirst sicher gehen müssen.“
    Doch in der Beziehung konnte Victoria die Frau beruhigen. „Ich bin Gast hier im Haus, keine Dienerin. Ich dachte, Mrs. Northrup hätte Ihnen das erzählt.“
    „Nein, Miß“, entgegnete sie verblüfft. „Es ist der Dienerschaft nicht gestattet zu klatschen, und Mrs. Northrup wäre die letzte, die das täte, wo sie doch mit dem Butler verwandt ist. Ich wusste, daß ein Gast im Haus ist, aber ...“ Sie warf einen Blick auf Victorias ärmliches schwarzes Kleid. „Darf ich Ihnen etwas zu essen anbieten?“
    Verzweifelt ließ Victoria die Schultern hängen. „Nein, aber wenn ich schon hier bin, würde ich gern Mr. O'Malley ein Mittel für seine geschwollene Backe zubereiten.“
    Die Frau, die sich als Mrs. Craddock vorstellte, zeigte Victoria, wo sie die Zutaten finden konnte, und Victoria ging an die Arbeit. Sie war darauf gefasst, daß gleich „seine Lordschaft“ in die Küche treten und sie in aller Öffentlichkeit demütigen würde.
    Jason hatte eben erneut mit seinem Diktat begonnen, als Northrup wieder an die Tür seines Arbeitszimmers klopfte.
    „Ja“, fragte Jason ungehalten, als der Butler vor ihm stand. „Was gibt es nun schon wieder?“
    Northrup räusperte sich. „Es ist wegen Miß Seaton, Mylord. Sie ... sie versuchte, dem Gärtner zu helfen. Der hielt die Miß für eine

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