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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Wald. Das Tier hat Angst und ist am Verhungern, erkannte sie. „Gibt es Hunde hier?“ fragte sie den Diener, um sich nicht zu blamieren.
    „Ja, Miß... . einige.“
    „Sind welche von ihnen groß, dünn und grauschwarz?“
    „Das muss Willie, der alte Hund seiner Lordschaft, sein“, antwortete der Diener. „Er treibt sich immer hier herum und bettelt um etwas Essbares. Gefährlich ist er nicht, falls Sie das beunruhigen sollte. Haben Sie ihn gesehen?“
    „Ja“, sagte Victoria und wurde ärgerlich beim Gedanken an das arme abgemagerte Tier. „Und er ist ganz ausgehungert. Jemand sollte ihn füttern.“
    „Willie benimmt sich immer so, als wäre er halb verhungert“, erwiderte der Diener völlig unbeeindruckt. „Seine Lordschaft sagt, wenn er noch mehr frisst, wird er zu dick.“
    „Wenn er noch weniger frisst, wird er verenden“, widersprach Victoria. Sie konnte sich gut vorstellen, wie dieser herzlose Lord seinen eigenen Hund verkommen ließ. Sie ging in die Küche zurück und bat noch einmal um Äpfel, Karotten und einen Teller voll Tischa'bfälle.
    Victoria bekämpfte ihre Angst und näherte sich wieder dem Komposthaufen. Sie entdeckte das Tier, das sie von seinem Versteck unter den Bäumen aus beobachtete. Es war ein Hund, kein Wolf, das erkannte sie jetzt. Da der Diener ihr versichert hatte, er sei nicht bösartig, ging Victoria so nah zu ihm hin, wie sie es wagte und hielt ihm den Teller mit den Essensresten entgegen. „Hier, Willie“, sagte sie beruhigend. „Ich habe dir etwas mitgebracht.“ Schüchtern machte sie noch einen Schritt nach vom. Doch Willie legte die Ohren zurück und entblößte sein Gebiss, und Victoria verlor den Mut. Sie stellte den Teller ab und flüchtete zu den Ställen.
    Auch am Abend speiste sie mit Charles, und da Jason wieder abwesend war, wurde es ein erfreuliches Mahl. Doch als Charles sich zurückzog, war sie allein. Außer dem Ausflug zu den Ställen und dem Abenteuer mit Willie hatte sie den ganzen Tag nichts getan, sie war nur ziellos herumgewandert. Morgen, beschloss sie, werde ich anfangen zu arbeiten. Sie war nicht gewohnt, ihre Zeit zu vertrödeln und sehnte sich nach einer Tätigkeit. Charles gegenüber hatte sie die Absicht nicht geäußert, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, doch war sie sicher, er würde es begrüßen, da es ihm weitere böse Bemerkungen seines übellaunigen Neffen ersparte.
    Sie ging in ihr Zimmer und verbrachte den restlichen Abend damit zu versuchen, Dorothy einen fröhlichen und optimistischen Brief zu schreiben.

7. KAPITEL
    Am nächsten Morgen wurde Victoria wieder früh vom Gezwitscher der Vögel im Baum vor ihren offenen Fenstern geweckt. Am strahlendblauen Himmel standen duftige weiße Wölkchen.
    Nachdem sie sich rasch gewaschen und angezogen hatte, ging sie in die Küche hinunter, um Futter für Willie zu holen. Danach wollte sie sich im Kühe melken versuchen. Zu Hause hatte sie oft dabei zugesehen, und es schien nicht sehr schwer.
    Als Victoria die Küche mit einem Teller voll Essensreste gerade wieder verlassen wollte, kam ihr ein Gedanke. Sie ignorierte den entrüsteten Blick des Küchenchefs, der sie als Eindringling in seinem Königreich der Töpfe betrachtete, und wandte sich an Mrs. Northrup. „Mrs. Northrup, gibt es etwas, wobei ich helfen könnt.... hier in der Küche, meine ich?“
    Mrs. Northrup war entsetzt. „Nein, natürlich nicht.“
    Victoria seufzte. „Könnten Sie mir dann bitte wenigstens sagen, wo ich die Kühe finde?“
    „Die Kühe?“ Mrs. Northrup schnappte nach Luft. „Wozu denn das?“
    „Zum Melken“, antwortete Victoria.
    Die Frau wurde blass, sagte jedoch nichts.
    Schließlich zuckte Victoria mit den Schultern und beschloss, den Kuhstall selbst zu finden. Sie ging zur Hintertür hinaus, um Willie zu suchen. Mrs. Northrup wischte sich das Mehl von den Händen und eilte auf schnellstem Wege zum Haupteingang zu Mr. Northrup.
    Wachsam suchte Victoria den Waldrand ab, als sie sich dem Komposthaufen näherte. Willie ... was für ein eigenartiger Name für ein so wild aussehendes Tier, dachte sie. Und dann entdeckte sie ihn. Er lauerte unter den Bäumen.
    Obwohl ihr die Angst im Nacken saß, brachte Victoria das Futter so nah zu ihm hin, wie sie es wagte. „Hier, Willie“, lockte sie leise. „Ich bringe dir dein Frühstück. Komm, hole es dir.“
    Der große Hund schaute sehnsüchtig den Teller in ihrer Hand an, doch er blieb, wo er war und beobachtete sie wachsam.
    „Willst du nicht

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