Sieg einer großen Liebe
Wünsche für die Zukunft aufdrängten.
Nachdem er sich zwei Stunden lang das Händeschütteln und Schulterklopfen gefallen lassen hatte, ging ihm auf, daß es vielleicht doch nicht so klug gewesen war, die Gesellschaft glauben zu lassen, Victoria sei an ihn gebunden. Keiner der heiratsfähigen Männer würde es wagen, Jason zu kränken, indem er seiner zukünftigen Braut den Hof machte. Deshalb begann Jason, sie zu ermuntern, indem er bewusst Zweifel ausstreute. „Die Angelegenheit zwischen uns ist noch nicht endgültig geregelt“, murmelte er, oder „Lady Seaton ist sich noch nicht ganz sicher, ob ihre Zuneigung zu mir von Dauer sein wird. “
Er sagte diese Dinge, weil er es für nötig hielt, gleichzeitig aber widerte ihn das ganze Theater an. Es ärgerte ihn, die Rolle eines Bräutigams zu spielen, dessen Verlobte im Begriff war, ihm den Laufpass zu geben.
Als er um neun Uhr vor dem eleganten Haus in der Williams Street vorfuhr, das er seiner Mätresse zur Verfügung gestellt hatte, war er in übler Laune. Ungeduldig klopfte er an die Tür.
Das Mädchen öffnete und fuhr beim Anblick seines harten Gesichtsausdrucks erschrocken zurück. „M... Miß Sybil lässt ihnen ausrichten, daß sie Eure Lordschaft nicht mehr zu sehen wünscht.“
„Oh?“ meinte Jason leise. „Ist das wahr?“
Die Zofe, die ganz genau wusste, daß dieser mächtige Mann ihren Lohn bezahlte, nickte und schluckte. „Ja, Mylord“, fügte sie entschuldigend hinzu. „Sehen Sie ... Miß Sybil las von dem Ball Ihrer Verlobten und legte sich daraufhin ins Bett. Und dort ist sie nun.“
„Ausgezeichnet!" meinte Jason grob und schob das Mädchen zur Seite. Er eilte die Treppe hinauf und stieß die Tür zu Sybils Schlafzimmer auf.
Kalt sah er die schöne Frau an, die inmitten von Satinkissen auf ihrem Bett lag. „Leidest du an einem hysterischen Anfall, meine Liebe?“ erkundigte er sich spöttisch.
Sybill funkelte ihn nur mit ihren grünen Augen wütend an, ließ sich jedoch nicht zu einer Antwort herab.
Jason stand kurz vor einem Zomesausbruch. „Steh auf und zieh dich an!“ befahl er mit gefährlich ruhiger Stimme. „Wir gehen heute abend auf einen Ball. Ich habe dir eine Mitteilung geschickt...Mit dir gehe ich nirgendwohin! Niemals...rwiderte Sybil. Beiläufig begann Jason, seine Jacke aufzuknöpfen. „Wenn das so ist....erden wir den Abend dort verbringen, wo du schon bist.“ „Du Ungeheuer...ief die Schöne wütend und sprang aus dem Bett, so daß ihr Nachtgewand aus zartrosa Chiffon nur so flog. „Wie kannst du es wagen, mir nach diesem Artikel in der,Times' noch unter die Augen zu kommen! Aus meinem Haus! “
Gelangweilt blickte Jason sie an. „Muss ich dich daran erinnern, daß dieses Haus mir gehört?“
„Dann gehe eben ich", gab sie trotzig zurück. Aber kurz darauf schlug sie die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus. „Jason, wie konntest du nur" jammerte sie und schluchzte herzzerreißend. „Du sagtest mir, deine Verlobung sei nur zum Schein, und ich glaubte dir! Ich ... ich werde dir nie verzeihen. Niemals ...“
Jasons Zorn verflog, und seine Züge nahmen einen überraschten und reuigen Ausdruck an, als er ihr scheinbar echtes untröstliches Weinen hörte. „Wird dir das helfen, mir zu vergeben?“ fragte er und zog ein schmales Etui aus der Tasche. Er öffnete es und hielt es ihr entgegen.
Sybill blinzelte zwischen den Fingern hindurch und holte tief Luft, als sie das Diamantarmband auf dem schwarzen Samt entdeckte. Ehrfürchtig nahm sie es in die Hand und hob ihren strahlenden Blick zu Jason empor. „Jason, für das passende Collier würde ich dir alles verzeihen! “
Jason, der ihr eben versichern wollte, daß er nicht die geringste Absicht hatte, Victoria zu heiraten, brach in schallendes Gelächter aus. „Sybill“, meinte er und schüttelte belustigt den Kopf. „Ich glaube, das ist deine reizendste Eigenschaft.“
„Was denn?“ fragte sie und beobachtete unsicher seine spöttischen Züge.
„Deine unverfrorene Besitzgier“, antwortete er ohne eine Spur von Boshaftigkeit. „Alle Frauen sind habgierig, aber du bist wenigstens ehrlich. Nun komm her und zeige mir, wie sehr du dich über dein neues Schmuckstück freust.“
Gehorsam ließ sich Sybill von ihm umarmen, doch in ihren Augen stand leiser Zweifel, als sie seinen Kuss erwiderte. „Du. .. hast keine sehr hohe Meinung von den Frauen, nicht wahr, Jason? Du verachtest nicht nur mich insgeheim, sondern alle Frauen.“
„Ich
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